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Zeichen der Hoffnung im Klinikalltag

Kreuzaktion in der Fastenzeit in der Universitätsklinik Würzburg – Holzkreuz kann von jedem mit persönlichen Gedanken beschriftet werden – Pastoralreferent Christian Hohm: „Es gibt einen Bedarf, sich mitzuteilen“

Würzburg (POW) Die einen bitten um Kraft und Beistand für liebe Familienmitglieder, die anderen danken für Begleitung in Zeiten der Krankheit: Das Holzkreuz im Zentrum für Operative Medizin der Universitätsklinik Würzburg ist während der Fastenzeit ein Ort, an dem Patienten und Angehörige ihre persönlichen Gedanken niederschreiben können. So wie Marcel Ludwig aus Kitzingen. „Danke Gott, dass du mich in schweren Zeiten nicht alleine lässt“, schreibt der 18-Jährige mit einem schwarzen Stift auf das Kreuz. „Es ist wirklich eine tolle Idee“, sagt er über die Aktion des ökumenischen Seelsorgeteams der Universitätsklinik. „Die Leute schreiben drauf, wie sie mit ihrem Schicksal umgehen und wer ihnen geholfen hat.“ Bis Karfreitag, 14. April, wird das Kreuz in der Magistrale beim Raum der Stille stehen.

Am Aschermittwoch wurde das Holzkreuz aufgestellt, eine Woche später ist es bereits zur Hälfte beschriftet. „Das zeigt, dass es einen Bedarf gibt, sich mitzuteilen“, sagt Pastoralreferent Christian Hohm von der ökumenischen Seelsorge der Universitätsklinik. „Gerade in Zeiten der Krankheit kann das Kreuz ein Zeichen der Hoffnung sein.“ Im Krankenhaus würden sich viele Lebenskreise verbinden, ergänzt der evangelische Klinikpfarrer Jürgen Floß. Zusammen mit Franziskanerpater Maximilian Bauer leitet er die Krankenhausseelsorge. Auch das Personal des Krankenhauses habe schon auf das Kreuz geschrieben, berichtet er. „Wir haben den Eindruck, dass hier etwas Gemeinsames entsteht.“ Es sei ein niederschwelliges Angebot, um die eigene Not, die Fragen, aber auch den Dank zu artikulieren. „Not, Leid und Dank verteilen sich hier auf mehrere Schultern“, beschreibt Pastoralreferentin Andrea Lorey. Und das Angebot wird wohl nicht nur von Christen genutzt, wie etliche fremdsprachige Beiträge vermuten lassen, sondern auch von Angehörigen anderer Religionen.

Die Idee für die Kreuzaktion stamme aus der Pfarrei Sankt Peter und Paul in Obernburg, erzählt Hohm. Dort sei vor einigen Jahren ein Holzkreuz in der Fußgängerzone aufgestellt worden. Während seiner Zeit als Klinikseelsorger in Erlenbach am Main habe er die Aktion auch am dortigen Krankenhaus durchgeführt. Im vergangenen Jahr stellte das Seelsorgeteam in Zusammenarbeit mit der Klinikleitung erstmals ein Kreuz in der Universitätsklinik Würzburg auf. Auch damals sei das Kreuz sehr schnell von oben bis unten beschriftet gewesen, erinnert sich Hohm. „Wir haben es dann umgedreht und einen entsprechenden Vermerk gemacht.“ Aus ganz Deutschland hätten sich ehemalige Patienten in E-Mails für die Aktion bedankt. „Sie haben sich gefreut, dass sie auf diese Art Unterstützung bekommen haben.“

Bis Karfreitag wird das Holzkreuz in der Universitätsklinik stehen. Doch das Seelsorgeteam sammelt bereits Ideen, was nach Karfreitag mit dem Kreuz geschehen soll. Einig ist man sich, dass die Aktion auch in den kommenden Jahren fortgeführt wird. „Eine Idee ist, die Kreuze zu sammeln und in den Seelsorgebüros aufzustellen“, erzählt Hohm. Auch ein Kunstprojekt oder eine Ausstellung wären möglich. Parallel feilt das Seelsorgeteam bereits an neuen Ideen. Ab sofort gibt es beispielsweise jeden Dienstag um 17 Uhr im Raum der Stille das ökumenische Abendgebet „Zeit zum Atemholen“. Man habe extra ein Angebot für den Abend machen wollen, damit auch das Klinikpersonal nach Dienstschluss dazukommen könne, sagt Hohm.

sti (POW)

(1117/0286; E-Mail voraus)

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