Würzburg (POW) Die Kilianskrypta in der Neumünsterkirche öffnet nach der Beseitigung der Schmierereien vom 10. April wieder ihre Tore. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann eröffnet am Donnerstag, 21. April, im Anschluss an einen Pontifikalgottesdienst um 17.30 Uhr im Neumünster den Gottesdienstraum mit Grabanlagen. Der im Zeremoniale für die Bischöfe für derartige Vorfälle beschriebene Bußritus besteht im Wesentlichen aus dem Gebet um Heilung der Verletzungen, der Bitte um Versöhnung und dem Taufgedächtnis, bei welchem auch der Raum mit Weihwasser besprengt wird. Anschließend wird der Altar neu eingedeckt und die Altarkerzen entzündet.
In der Krypta befinden sich der Schrein mit den Gebeinen der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan sowie das Urnengrab des seligen Märtyrerpriesters Georg Häfner; weiter die Gräber von Bischof Matthias Ehrenfried und Weihbischof Karl Ebert. Am Sonntag, 10. April, waren in der Kiliansgruft in der Grabeskirche der Frankenapostel Wände sowie die Statue des seligen Georg Häfner mit Farbe beschmiert worden. Die Schmierereien bezogen sich auf den Umgang der katholischen Kirche mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs und beschimpften auf unsägliche Weise den 2014 verstorbenen Generalvikar der Diözese Würzburg. Das Bistum verurteilte diese Schmierereien auf das Schärfste. Die katholische Kirchenstiftung Neumünster stellte Strafantrag. Laut Polizeibericht vom 15. April hat die Kriminalpolizei Würzburg mittlerweile einen Tatverdächtigen ermittelt. Man habe inzwischen einen 55 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Würzburg als Tatverdächtigen identifiziert. Laut Polizei wird nun ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung, Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und Störung der Totenruhe betrieben. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro.
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