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Wenn das Herz weit wird

Acht Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu feiern im Kloster Oberzell Professjubiläum – Festgottesdienst in der Klosterkirche Sankt Michael

Kloster Oberzell (POW) Acht Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu haben am Samstag, 16. April, im Kloster Oberzell ihr goldenes beziehungsweise eisernes Professjubiläum gefeiert. Ihr Versprechen, nach den Evangelischen Räten zu leben, legten vor 65 Jahren die Oberzeller Franziskanerinnen Schwester Christine Heinlein (Ottelmannshausen), Schwester Isabella Schwinn (Bamberg), Schwester Maximiliana Schmitt (Mannheim-Neckarau) und Schwester Nicetas Griebel (Schönau an der Brend) ab. In den USA feierte Schwester Elizabeth McHenry ihr eisernes Professjubiläum. Schwester Eugenie Stadtmüller (Rappach), Schwester Petra Körner (Nussloch), Schwester Walburg Giesel (Pobutsch/Sudentenland) und Schwester Serafine Nickl (Letzau) hatten ihre Gelübde 1966 abgelegt und feierten ihr goldenes Jubiläum.

Generaloberin Schwester Katharina Ganz begrüßte in der Klosterkirche Sankt Michael die Jubilarinnen, ihre Verwandten, Wegbegleiter, nahestehende Mitarbeiterinnen und Mitschwestern. Zu den Gästen zählten die Konzelebranten Prälat Walter Hohmann (Würzburg), der Franziskaner-Minorit Pater Konrad Körner (Köln) und der Hausgeistliche Oberstudienrat Achim Wenzel, der auch die Festpredigt hielt.

Die Generaloberin dankte den acht Schwestern für das Leben, das sie in und durch Jesus gefunden hätten. Die Jubilarinnen waren oder sind in insgesamt 23 verschiedenen Konventen und Häusern der Gemeinschaft eingesetzt: als Lehrerin in der Berufsfachschule, Haushaltungsschule und Sonderschule, im Garten, Küche und Haus, in Heimen, in der Buchhaltung, in Pfarreien, Erholungs- und Bildungshäusern, in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, in der Mission in Südafrika sowie als Oberinnen in Schwesternkonventen oder im Mutterhaus in Oberzell. 18 Schwestern, die zu diesen Jahrgängen gehörten, sind bereits gestorben, darunter Schwester Diethelma Conze, die vor 50 Jahren Profess abgelegt hatte.

In seiner Predigt stellte Oberstudienrat Wenzel den Jubilarinnen die Frage: „Wie sollte eine älter gewordene Schwester sein, wie sollte sie geworden sein – nach 50 und 65 Jahren im Kloster?“ Eine Antwort auf diese Frage habe er in der schon über 1500 Jahre alten Klosterregel des heiligen Benedikt gefunden. Gleich zu Beginn seiner Regel steht da: Wenn sich jemand auf den klösterlichen Weg begibt, dann sei dieser Weg zunächst eng, schwierig und kompliziert. Wenn man sich lange genug auseinandergesetzt und durchgekämpft habe, dann werde das Herz weit und man laufe diesen Weg im unsagbaren Glück der Liebe, weil man so viel Wertvolles und Beglückendes gefunden habe. Am Zielpunkt des klösterlichen Wegs werde das Herz weit.

Weiter stellte Wenzel die Frage, welche Aufgaben die Alten im Kloster im Blick auf die Jungen hätten. Eine Antwort fand er in der noch älteren Klosterregel des heiligen Basilius: „Wenn sie gut bei Kräften sind, dann sollen sie tüchtig anpacken und den Jungen ein gutes Beispiel geben. Wenn sie aber schwach und krank sind, dann können sie den Jungen am besten dadurch nützen, dass man auf ihrem Gesicht und in ihrem ganzen Verhalten merken kann, wie sehr sie mit Gott verbunden sind und deshalb eine tiefe Liebe und inneren Frieden ausstrahlen. Die Alten sollen also für eine geistliche Ausstrahlung in der klösterlichen Gemeinschaft sorgen und dadurch die Jungen einfach durch ihr Dasein stärken.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Professor Norbert Düchtel (Regensburg) an der Orgel, Nadja Stolper und Sandra Weißenseel an der Querflöte und Schwester Regina Grehl als Kantorin.

(1616/0498; E-Mail voraus)

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