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„Weniger reden, mehr erleben“

Kirchliche Jugendarbeit stellt Jahresbericht vor – Angebote mit Erlebnischarakter gefragt – Neuauflage des Dunkelcafés geplant

Würzburg (POW) Von einem Desinteresse junger Menschen an der Kirche spürt die kirchliche Jugendarbeit der Diözese Würzburg (kja) nichts. Das hat sie am Donnerstag, 3. Februar, beim Vorstellen des Jahresberichts 2009/2010 im Kilianeum-Haus der Jugend mit Zahlen der aktuellen Leistungsstatistik belegt. Demnach wurden bei Veranstaltungen der kja im zuletzt erfassten Zeitraum 2009 bistumsweit über 65.000 junge Leute erreicht. 2004 waren es nur rund 11.300 Personen. „Allerdings haben sich die Anforderungen und Erwartungen an uns geändert“, sagte Pastoralreferent Matthias Zöller vom Leitungsteam der kja. Jugendliche wollten sich nicht mehr fest binden, sondern lieber an einmaligen Aktionen teilnehmen.

Als Beispiel für gelungene Aktionen nannte Zöller die „Nacht der Lichter“ im Kiliansdom. Großen Zuspruch habe auch das Dunkelcafé im Kilianeum-Haus der Jugend gefunden, zu dem im vergangenen halben Jahr über 500 Menschen kamen. Dort konnten die Besucher selbst ausprobieren, wie es sich anfühlt, seine Umgebung ohne die Hilfe der Augen wahrzunehmen. Außerdem waren Gespräche mit Blinden möglich. Zum klassischen Sonntagsgottesdienst brauche es ergänzende Angebote, um bei den Jugendlichen eine religiöse Bindung herzustellen, sagte Zöller. Aktionen müssten „ästhetisch ansprechend“ sein: Erst ein gewisser Erlebnischarakter mache eine Aktion „cool“ und für Jugendliche attraktiv. Dieses Kriterium habe auch eine Fahrradwallfahrt nach Rom erfüllt, weil sie Sport und Glaube verband. „Weniger reden, mehr erleben“, fasste Diözesanjugendpfarrer Domvikar Thomas Eschenbacher zusammen.

Auch in diesem Jahr wolle die kja mit ihrem Programm „moderne Glaubenskommunikation“ leisten, sagte Eschenbacher. Unter anderem öffnet das Dunkelcafé im Februar wieder. Auch der Weltjugendtag in Madrid wirft seine Schatten voraus: 500 Plätze sind für Teilnehmer aus dem Bistum reserviert, und beim diözesanen Weltjugendtag im April gibt es einen Vorgeschmack auf Spanien. „Hier können auch Leute teilnehmen, die nicht nach Madrid fahren“, betonte Eschenbacher.

Die verkürzte Gymnasialzeit und der damit verbundene Ganztagsunterricht fordere Jugendliche immer mehr, konstatierten die Verantwortlichen der kja. Für Zöller ein Grund, warum die jungen Leute weniger Interesse an einer dauerhaften Bindung in einem Verband hätten und einmalige Veranstaltungen schätzten. Trotzdem, das zeige die Leistungsstatistik, die auf bistumsweite Umfragen beruht, erreiche die kja knapp 60 Prozent der katholischen Jugendlichen in der Diözese. „Jugendliche haben kaum eine Lobby, die sich für ihre Interessen einsetzt. Das erledigen wir“, sagt Zöller.

(0611/0163; E-Mail voraus)

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