Würzburg (POW) „Familienbande“ lautet das Thema der aktuellen Spielzeit am Mainfranken Theater Würzburg. Passend dazu starten das Mainfranken Theater und die Domschule Würzburg eine Vortrags- und Gesprächsreihe mit dem Titel „Was heißt Familie?“. Familie werde häufig als Keimzelle der Gesellschaft betrachtet, heißt es in der Ankündigung. Doch was bedeutet das in einer sich fortwährend wandelnden Gesellschaft? Referenten aus den Bereichen Sozialwissenschaft, Rechtswissenschaft, Humangenetik, Psychiatrie und der beratenden Praxis betrachten die vielfältigen Aspekte von Familienbanden mit Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und unterschiedliche Modelle. Die Auftaktveranstaltung zum Thema „Was ist Familie? Eine soziologische Bestandsaufnahme“ findet am Montag, 23. März, von 19 bis 20.30 Uhr im Mainfranken Theater statt.
Familienformen in Deutschland scheinen heute frei wählbar. Dennoch gehe die Familiengründung oft mit der „Retraditionalisierung“ von Geschlechterrollen einher: Frauen übernehmen die Haus- und Sorgearbeit und begnügen sich häufig mit einem Teilzeitjob, während Männer in die Rolle des Allein- oder Hauptverdieners geraten. Dabei hatten sich viele Paare eigentlich eine partnerschaftliche Arbeitsteilung vorgestellt. Professor Dr. Uta Meier-Gräwe zeigt in ihrem Vortrag auf, wie man zu einer fairen Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit gelangen kann. Die Referentin war bis 2018 Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftslehre des Privathaushalts und Familienwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie ist Mitglied der Sachverständigenkommission zur Erstellung des Siebten Familienberichts sowie des Ersten und Zweiten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung.
Die zweite Veranstaltung am Montag, 30. März, behandelt das Thema „Familien von Welt – in Deutschland zu Hause!?“. In Deutschland leben Familien aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Was weiß man über die Werte, Erziehungsziele und Erfahrungen der Familien, die aus unterschiedlichen Ländern nach Deutschland kommen? Was bedeutet das für die Integration und für das Zusammenleben in der Gesellschaft? Referentin ist Doris Lüken-Klaßen, Familien-, Migrations- und Integrationsforscherin am Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb), Trainerin für interkulturelle Kompetenz und Dozentin für Soziologie und Pädagogik.
Die weiteren Veranstaltungen befassen sich mit den Themen „Recht auf Familie? – Familienrecht“ (20. April), „Ist Familie Schicksal? Antworten aus Genforschung und Psychiatrie“ (25. Mai) und „Familie ohne Familie? Herausforderungen von Pflege und Adoption“ (15. Juni). Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Bei allen Veranstaltungen kostet der Eintritt pro Person sieben Euro, ermäßigt fünf Euro. Karten im Vorverkauf gibt es an der Kasse des Mainfranken Theaters, Telefon 0931/3908124. Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es auch bei der Domschule Würzburg, Internet www.domschule-wuerzburg.de.
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