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Vorurteile sollen abgebaut werden

Im Würzburger Kilianeum-Haus der Jugend lernen Besucher in einer Ausstellung die Weltreligionen kennen – Bis 19. November geöffnet

Würzburg (POW) Gehört der Islam inzwischen zur deutschen Kultur, oder ist Multikulti im Land gescheitert? Die am 18. Oktober eröffnete Ausstellung „Weltreligionen – global, lokal, didaktisch“ im Würzburger Kilianeum-Haus der Jugend könnte angesichts der aktuellen Debatten zu keinem besseren Zeitpunkt stattfinden. Bis 19. November erhalten Besucher einen Einblick in die Welt der verschiedenen Religionen, unter anderem von Christentum und Judentum, aber auch von Islam, Buddhismus und Hinduismus.

„Die Welt ist angefüllt mit Religion und zugleich ein globales Dorf“, begrüßte Dr. Jürgen Lohmayer, Referent der Diözese Würzburg für Weltanschauungsfragen, die Gäste zur Eröffnung der Ausstellung. „Unterschiedliche Kulturen und Religionen treffen in der globalisierten Welt aufeinander, lokales bekommt plötzlich globale Bedeutung“, sagte Lohmayer. Als Beispiele verwies er auf die Mohammed-Karikaturen in Dänemark oder die angekündigte Koranverbrennung in den USA. Die Ausstellung möchte einen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen leisten. Speziell für den Religionsunterricht stellt sie didaktisches Begleitmaterial zur Verfügung. Für Schüler gibt es ein Religionsquiz. Ausgestellt sind im Kreuzgang im Kilianeum unter anderem Gebetsgegenstände der unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften: von der Bibel bis zum Gebetsteppich.

Domkapitular em. Monsignore Hans Herderich lobte die Ausstellung als einen „Beitrag für den Abbau von Vorurteilen, gerade bei der jungen Generation“. Religion gehöre auch in der heutigen Zeit zum Menschen, daher sei die Kenntnis von Andersgläubigen so wichtig. Was mit der Ausstellung im Kleinen beginne, werde als Großes für die Welt benötigt: ein friedliches Zusammenleben aller Kulturen.

Zur Eröffnung waren Mitglieder aus verschiedenen Würzburger Religionsgemeinschaften gekommen. In kurzen Vorträgen erzählten sie, was ihnen ihre Religion bedeutet: Alexander Shif ist Jude und Jugendleiter in der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg. „Ich bin in der ehemaligen Sowjetunion geboren, Religion war eigentlich ein Fremdwort“, sagte er. Seit 13 Jahren lebt er in der Bundesrepublik und wurde oft gefragt, was es denn für Ähnlichkeiten zwischen seiner Kultur und der deutschen gebe. „Durch das Festhalten an meinem jüdischen Glauben habe ich einen festen Platz hier in der Gesellschaft gefunden“, ist sich Shif sicher.

Kemal Özkan ist Imam der muslimischen Gemeinde in der Erthalstraße. Glaube ist für ihn Hoffnung, diese bringt ihm Licht und Erlösung, und daraus folgt für ihn Vergebung und Frieden. Religion bedeute aber auch gleichzeitig Toleranz. Weniger bekannt ist die Religion der Ulrike Sendelbach angehört: Sie gehört der Bahai-Gemeinde an. Diese Glaubensgemeinschaft wurde im 19. Jahrhundert in Persien gegründet. Durch die tägliche Meditation eröffnet sich für Sendelbach der Sinn des Lebens. Das ist für sie ein Weg zu Gott.

Die Ausstellung im Kilianeum ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet, Gruppen und Schulklassen sollten sich zuvor anmelden unter Telefon 0931/38663601. Veranstalter sind das Katechetische Institut und das Referat für Weltanschauungsfragen.

(4210/1309; E-Mail voraus)

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