Castel Gandolfo/Würzburg (POW) Der Kammerchor am Würzburger Dom, Solisten, Orchester und zahlreiche Ehrengäste aus der Diözese Würzburg fiebern der Aufführung der Kirchenoper „Augustinus – ein klingendes Mosaik“ für Papst Benedikt XVI. am heutigen Mittwoch, 26. September, um 17.30 Uhr in Castel Gandolfo entgegen. „Die Stimmung im Chor ist großartig. Jede und jeder freut sich auf die Aufführung vor dem Heiligen Vater“, sagte Domkapellmeister Professor Martin Berger an Dienstagabend, 25. September, nach der Generalprobe und dem Konzert in der Basilika Sant’Ignazio in Rom.
Die Aufführung um 21 Uhr in der römischen Basilika war für Berger „ganz toll“. Das Publikum in Rom habe das zeitgenössische Werk mit großer Begeisterung aufgenommen. Die Zuhörer seien verblüfft, ergriffen und begeistert gewesen angesichts der neuen Art, Kirchenmusik betreiben zu können. „Man spürte, dass diese Musik in Rom etwas ganz Neues ist“, sagte der Domkapellmeister. Den Höhepunkt am heutigen Mittwochnachmittag, 26. September, um 17.30 Uhr in Castel Gandolfo erwarte die Dommusik voller Freude. „Es ist für uns eine große Ehre, vor Papst Benedikt XVI. zu singen. Es gibt nur wenige Chöre, die diese Möglichkeit haben“, zeigte sich Berger in der Nacht vor der Aufführung begeistert.
Am heutigen Mittwoch werden am Vormittag nur noch wenige Details geprobt. Nach einem leichten Mittagessen fahren Kammerchor, Solisten und Orchester nach Castel Gandolfo. Aufbau, kurzes Anspiel – und dann wartet Papst Benedikt um 17.30 Uhr im Innenhof der Sommerresidenz auf die Würzburger Aufführung. Dem Konzert beiwohnen werden auch die Kardinäle Walter Brandmüller, Paul-Josef Cordes und Walter Kasper sowie der Komponist Wilfried Hiller und der Librettist Professor Dr. Winfried Böhm. Spätsommerwetter bei 25 Grad ist angesagt, nachdem es am Vorabend noch leicht geregnet hatte.
Mittlerweile sind die meisten Ehrengäste aus Unterfranken in Rom und in Castel Gandolfo eingetroffen. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof em. Helmut Bauer sowie zahlreiche Mitglieder des Domkapitels reisten am Dienstag, 25. September, in die Ewige Stadt. Zu den Gästen zählen Unterfrankens Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, Sozialgerichtspräsidentin Dr. Irmgard Kellendorfer und Landgerichtspräsidentin Anna Maria Stadler aus Würzburg, die Landräte Thomas Bold (Bad Kissingen), Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld), Rudolf Handwerker (Haßberge), Dr. Ulrich Reuter (Aschaffenburg) und Roland Schwing (Miltenberg) sowie Würzburgs Bürgermeister Dr. Adolf Bauer. Die Dekane sind mit Stefan Gessner (Haßberge), Johannes Hofmann (Kitzingen), Wolfgang Kempf (Aschaffenburg), Werner Kirchner (Schweinfurt-Süd), Dr. Andreas Krefft (Bad Neustadt), Franz Leipold (Obernburg), Gregor Mühleck (Schweinfurt-Nord), Nikolaus Stanek (Miltenberg) und Dr. Jürgen Vorndran (Würzburg) vertreten. Weiter nimmt eine Delegation des Zentrums für Augustinus-Forschung (ZAF) in Würzburg im Rahmen eines fünftägigen Symposiums in Rom an der Aufführung der Augustinus-Oper teil. Insgesamt werden knapp 200 Gäste erwartet.
Die Aufführung ist ein Geschenk der Diözese Würzburg für Papst Benedikt XVI. Anlass ist der 85. Geburtstag des Papstes, den Benedikt XVI. heuer feierte. „Das Bistum Würzburg möchte dem Musik- und Augustinusfreund auf dem Stuhle Petri eine besondere Freude bereiten und ihm zugleich unsere tiefe Verbundenheit und unseren aufrichtigen Dank für seinen großartigen Hirtendienst zum Ausdruck bringen“, betonte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann.
Die Diözese Würzburg würdigt mit dem Geschenk auch die besondere Verbundenheit des Papstes mit der Bischofsstadt am Main: Der Würzburger Bischof Josef Stangl weihte den ernannten Erzbischof von München und Freising, Joseph Ratzinger, am 28. Mai 1977 im Münchner Liebfrauendom zum Bischof. Damals legte auch der damalige Paderborner Weihbischof Dr. Paul-Werner Scheele dem späteren Papst Benedikt die Hände auf. Kardinal Ratzinger wiederum hielt bei der Beisetzung von Bischof Stangl am 11. April 1979 das Requiem und die Predigt. Schließlich war Kardinal Ratzinger Ehrengast bei der 400-Jahr-Feier des Priesterseminars Würzburg im Jahr 1989. Bei einer Festakademie am 6. Mai 1989 eröffnete er in der Neubaukirche die Jubiläumsfeier und sprach über „Perspektiven der Priesterausbildung heute“. Mit dem ZAF in Würzburg verbindet Papst Benedikt XVI. eine langjährige wissenschaftliche Weggemeinschaft. Der Papst ist ein ausgewiesener Augustinus-Kenner: Schon in seiner Dissertation „Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche“ von 1951, ausgezeichnet mit summa cum laude, beschäftigte er sich mit Augustinus von Hippo.
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