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Vorbildlicher Einsatz für oft Vergessene

Vinzenztag der Caritas: Auszeichnung für Firmgruppen – Caritas verleiht Vinzenzpreis für soziale Manieren gegenüber Menschen am Rande

Würzburg (POW) Fünf unterfränkische Firmgruppen haben am Freitag, 2. Oktober, beim Vinzenztag des Diözesan-Caritasverbands in der Don Bosco-Berufsschule den Vinzenzpreis verliehen bekommen. Die mit insgesamt 5000 Euro dotierten Preise erhielten sie für ihr soziales Engagement für Menschen am Rande der Gesellschaft. Die Urkunden übergaben vor über 160 Gästen Domkapitular Dietrich Seidel und Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die beiden Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes.

Für gute Manieren und Achtsamkeit im Umgang mit Menschen am Rande der Gesellschaft warb Caritasdirektor Martin Pfriem in seiner Begrüßungsansprache. Bei sozialen Manieren gehe es vor allem um den politischen Stil in unserem Land, betonte Seidel. Gesetze seien so zu gestalten, dass Teilhabe am Leben auch für Menschen in Not möglich sei, sagte er mit Blick auf einige anwesende Landespolitiker.

Das Impulsreferat zur Veranstaltung hielt Ernst Engelke, lange Jahre Professor für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Die Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Caritasverbands im vergangenen Jahr, bei der von 2600 Befragten fast 90 Prozent angaben, keinen Menschen in sozialen Notlagen zu kennen, überrasche ihn nicht, sagte Engelke: „Die Bereitschaft, sich mit Menschen am Rande der Gesellschaft zu verbinden, ist in Deutschland nicht sehr ausgeprägt.“ Die Lebenswelt der Randständigen sei eine ausgegrenzte Welt. Die Mehrzahl von ihnen lebe von der übrigen Welt getrennt nach eigenen Normen und Regeln in Wohngruppen, Heimen, Kliniken, Strafanstalten oder auf der Straße. Angehörige sozialer Berufe, die in diesem Spannungsfeld arbeiten, seien Grenzgänger und würden dabei oft zermürbt, ihre tägliche Leistung nicht entsprechend gewürdigt.

Für den Vinzenzpreis waren Firmgruppen aufgerufen, ihre Erfahrungen und Kontakte mit Menschen am Rande der Gesellschaft darzustellen. Bevor die Gewinner bekannt gegeben wurden, stellte Moderatorin Petra Langer von der Hörfunkredaktion der Diözese Würzburg die fünf ausgezeichneten Gruppen vor. Den ersten und mit 2000 Euro dotierten Preis bekam die Firmgruppe Ebenhausen im Landkreis Bad Kissingen unter Leitung von Anja Erz-Holschuh. Trotz der räumlichen Distanz hatten die Firmlinge Kontakt zu Kindern in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft aufgenommen. Vor ihrem Besuch hatten sich die Ebenhäuser Jugendlichen ausführlich mit dem Thema Asyl auseinandergesetzt und sich mit Hilfe eines Flohmarktes das Kapital für die Fahrt nach Würzburg und ihre Mitbringsel beschafft. Höhepunkt ihrer Begegnung mit den Kindern in der Gemeinschaftsunterkunft war ein Fußballspiel gewesen, das die international besetzte Mannschaft souverän gewann.

Mit dem Preisgeld wollen die Firmlinge die Arbeit in der Gemeinschaftsunterkunft unterstützen. Den zweiten Preis mit 1500 Euro bekam ein Projekt des Schweinfurter Spiritways. Unter Leitung von Günter Kirchner von der Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit wurden die dortigen Firmlinge durch Besuche bei der Straßenambulanz und der Tafel für die sozialen Probleme bedürftiger Menschen sensibilisiert. Im Rahmen der Gründungsfeier zur Pfarreiengemeinschaft Zentrum luden sie Bedürftige zu einem Begegnungsfest ein, bei dem Vorurteile und Schranken abgebaut werden konnten.

Den dritten Preis und das damit verbundene Preisgeld in Höhe von 1000 Euro bekamen die Firmgruppen aus Hettstadt und Waldbüttelbrunn. Unter Leitung des Waldbüttelbrunner Diakons Thomas Pfeifer und der Hettstädter Firmmutter Petra Kuhn hatten sie zum wiederholten Male Lebensmittel und Geld für die Höchberger Tafel gesammelt. Insgesamt hatten sie so einige Tonnen Lebensmittel und einige Tausende Euro für die Tafel zusammen bekommen.

Der vierte Preis über 500 Euro ging an die Firmgruppe Mellrichstadt unter Leitung von Sabine Kraus. Ihre Mädchen hatten gleichaltrige Jugendliche im nahe gelegenen evangelischen Kinderheim Nicolhaus in Willmars besucht und sich ausführlich mit ihren Lebensumständen auseinandergesetzt.

(4109/1156; E-Mail voraus)

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