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„Von dieser Schule können viele andere lernen“

Don-Bosco-Berufsschule beim Wettbewerb „Deutscher Schulpreis 2011“ unter den Top 20 – Jury zwei Tage lang vor Ort – Preisverleihung in Berlin Anfang Juni

Würzburg (POW) Viel Lob haben die Mitglieder des Besuchsteams der Robert-Bosch-Stiftung zum Abschluss ihres zweitägigen Aufenthalts am Würzburger Schottenanger der Don-Bosco-Berufsschule gezollt. Die von der Caritas Schulen gGmbH getragene Berufsschule ist eine von deutschlandweit 20 Einrichtungen, die es unter 119 eingesandten Bewerbungen in die zweite Runde des Deutschen Schulpreises 2011 geschafft hat. Derzeit besuchen Juryteams die ausgewählten Schulen. Sie schauen sich den Unterricht an, erkunden Projekte und führen Gespräche mit Schulleitung, Lehrern, Schülern und Eltern. Im Anschluss werden Ende März bis zu 15 Schulen für den Schulpreis nominiert. Zur Preisverleihung Anfang Juni in Berlin werden alle Nominierten eingeladen. Vom Gesamtpreisgeld in Höhe von 230.000 Euro erhält der Sieger 100.000 Euro.

Als „Schule, von der viele andere Schulen lernen können“, bezeichnete Professor em. Dr. Gotthilf Hiller, ehemaliger Dekan der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, die Würzburger Einrichtung, bei der Pressekonferenz zum Abschluss des Schulbesuchs am Dienstag, 8. Februar. Von großem Nutzen für die Schüler sei zum Beispiel die vielfältige Vernetzung mit Kooperationspartnern wie der Koordinierungsstelle Schulverweigerung, der Arbeitsagentur oder kirchlichen Verbänden. Hiller sprach von einer zugleich professionellen und freundlichen Unterstützung, die den jungen Leuten geboten werde. „Lehrer sind hier nicht nur Unterrichtsbeamte, sondern Begleiter.“ Das Schulhaus befinde sich derzeit noch im Umbau, doch die schon jetzt erkennbare Funktionalität und Schönheit zeuge von der Wertschätzung, die den Schülern entgegengebracht werde.

„Wir sind sehr beeindruckt, wie berufliche Bildung und Förderschule hier kombiniert sind. Die Partitur ist in allen Richtungen richtig instrumentiert“, sagte Teammitglied Dr. Wolfgang Beutel von der Gesellschaft für Demokratiepädagogik. Das Lernkonzept beinhalte die Bereitschaft, sich auch auf Schwierigkeiten einzulassen. „Mobbing und Gewalt gibt es hier nicht, haben uns die Schüler erzählt, weil von Anfang an darauf geschaut wird, dass eine gute Atmosphäre des Lernens herrscht“, berichtete Professor Dr. Hannelore Faulstich-Wieland, Pädagogikprofessorin aus Hamburg, von ihren Erfahrungen. „Außerdem kennt und benennt die Schulleitung ihre Baustellen“, hob Katharina Burger-Springwald, Projektleiterin bei der Robert-Bosch-Stiftung, hervor.

„Noch immer gibt es große Unterschiede zwischen Unterricht und Arbeitsleben“, sagte Schulleiter Dr. Harald Ebert. Während die Prüfungen der Kammern noch immer Wert auf memoriertes Wissen legten, setze man an der Schule auf Kreativität. Die enge Vernetzung mit der Universität helfe, zukunftsweisende Antworten zu entwickeln. „Schule darf alles sein, nur eines nicht: Nicht anschlussfähig“, betonte Ebert, der sich sehr darüber freute, beim Deutschen Schulpreis, der in diesem Jahr auch erstmals für Berufliche Schulen offen war, unter den Top 20 zu sein.

Von den 20 von der Robert-Bosch-Stiftung näher unter die Lupe genommenen Schulen sind vier aus Bayern. Neben dem Johann-Schöner-Gymnasium in Karlstadt gehören noch eine Münchener Grundschule und ein Münchener Gymnasium dazu. Die Don-Bosco-Berufsschule ist eine von drei beruflichen Schulen in dieser Runde.

Die Don-Bosco-Berufsschule nahm 1974 als „Private Sonderschule für Lernbehinderte“ mit 30 Schülern den Betrieb auf. Seit 1982 trägt sie den aktuellen Namen. 1984 erfolgte der Umzug in das aktuelle Schulgebäude, ein Zusatzbau wurde 1988 eingeweiht. Derzeit betreuen rund 60 Mitarbeiter, vom Handwerksmeister bis zum Berufsschullehrer 650 Schüler in der „Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung mit Förderschwerpunkt Lernen“. Weitere 500 Schüler werden über mobile Angebote begleitet, unterstützt und qualifiziert. Seit 1974 haben 2333 Schüler erfolgreich eine Fachwerker-Ausbildung absolviert, 937 benachteiligte Jugendliche schlossen mit Vollberufen ab.

(0711/0178; E-Mail voraus)

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