Würzburg (POW) Insgesamt 53 Schwestern aus unterschiedlichen Gemeinschaften haben an der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Frauenorden (AGFO) im Bistum Würzburg am Samstag, 7. März, im Mutterhaus der Ritaschwestern in Würzburg teilgenommen. Ein Schwerpunkt waren die Berichte der Vertreterinnen der Ordensfrauen im Diözesanpastoralrat und im Dekanatsrat über die geplanten „Pastoralen Räume“. Der nächste Studientag ist für November 2020 geplant.
Aus dem Diözesanpastoralrat berichtete Ritaschwester Teresa Reulbach. Dabei ging es vor allem um die Neuordnung und Strukturierung der „Pastoralen Räume“. Es sei eine Tatsache, dass die Zahl der Kirchenmitglieder wie auch die Finanzen bis zum Jahr 2040 immer mehr abnehmen würden. Unter einem Pastoralen Raum sei jedoch nicht eine „riesengroße Pfarrei“ zu verstehen. Vielmehr würden Pfarreiengemeinschaften zusammengefasst, die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter vor Ort sollen vermehrt zusammenarbeiten. Es gehe um eine Entwicklung zu mehr Flexibilität, von der Zentralisation zur Dezentralisation, von einem am Amt orientierten zu einem am Charisma orientierten Verständnis. In einem Pastoralen Raum sollen zum Beispiel Aufgaben wie die Firmvorbereitung gebündelt werden. Reulbach bat die Schwestern, diese Prozesse und das Team mit ihrem Gebet zu begleiten, damit die Arbeit gut gemacht werden könne.
Schwester Veridiana Dürr von den Oberzeller Franziskanerinnen vertritt die Ordensfrauen im Dekanatsrat. Sie skizzierte die Leitfragen, mit denen an die Reformprozesse herangegangen werde. Dazu gehören beispielsweise: Was sind die Herausforderungen des jeweiligen Dekanats? Welche Ressourcen haben wir? Wo stehen wir und was, glauben wir, sind die nächsten Schritte? Dabei seien haupt- wie ehrenamtliche Kräfte einbezogen. Es gehe darum, zu klären, welche Handlungsfelder für die Pastoral der Zukunft wichtig seien, um die Raumplanung, um das Benennen von Schwierigkeiten wie auch dessen, was gut laufe. Dürr schloss ihren Bericht mit einem Zitat von Bischof Dr. Franz Jung: „Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee.“
Die Vorsitzende Ursulinenschwester Johanna Ankenbauer gab einen Überblick über die Arbeit der AGFO und die vergangenen Veranstaltungen. Beim Studientag im November 2019 beispielsweise hielt Schwester Margareta Gruber, Franziskanerin von Sießen und Professorin für Neues Testament an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar, einen Vortrag mit dem Titel „Ostern oder nichts. Die Torheit der Auferstehung und das Leben im Transitbereich“. Zudem tauschten sich die Teilnehmerinnen über das Thema „Maria sein. Die Suche nach Rolle, Aufgabe und Amt der Frau in der Kirche der Zukunft“ aus.
Die Veranstaltung hatte mit einem Impuls von Ordensreferent Domkapitular Monsignore Dietrich Seidel begonnen. Seidel legte das Evangelium von der Verklärung Jesu so aus: Zwar neigten die Menschen oft dazu, die Vergangenheit zu verklären. Es gehe aber in dieser Perikope darum, dass Gott aufkläre, dass Jesus sein geliebter Sohn sei. Dabei sei klar, dass der Weg Jesu nicht mehr lange gut gehen werde, da sich Jesus nicht nur Freunde gemacht habe. Sein Weg werde zum Tod und seiner Auferstehung führen, deshalb beginne Jesus auf dem Tabor von seinem nahenden Ende zu sprechen. Gott sage Jesus zu „Du bist mein geliebter Sohn, du bist mein Erwählter“, um ihm zu helfen, die Zukunft zu bestehen. Auch heute gelte die Zusage: „Du bist mein geliebter Sohn, du bist meine geliebte Tochter. Ich verlasse dich nicht.“
Arbeitsgemeinschaft der Frauenorden (AGFO)
Die Arbeitsgemeinschaft der Frauenorden (AGFO) im Bistum Würzburg wurde 1972 auf Anregung von Prälat Oskar Hörning gegründet. Im Laufe der Jahre entstanden Veranstaltungen und Angebote wie Noviziats- und Junioratsschulungen und gemeinsame Vorbereitungen auf die Feier der Profess auf Lebenszeit oder der Tag der Orden in der Kiliani-Wallfahrtswoche. „Was die AGFO und ihre Initiativen von Anfang an auszeichneten, waren die Möglichkeiten zur Weiterbildung, zur Begegnung, zum Austausch und zum besseren Kennenlernen. Wachsendes Verständnis füreinander und Solidarität untereinander wurden dadurch unterstützt“, heißt es auf der Homepage (https://orden.bistum-wuerzburg.de/frauenorden). Im Vorstand der AGFO sind derzeit Ursulinenschwester Johanna Ankenbauer, Schwester Rita-Maria Käß, Generaloberin der Ritaschwestern, und Schwester Alexandra Gambietz von den Oberzeller Franziskanerinnen.
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