Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat die Katholiken im Bistum Würzburg aufrufen, voll Zuversicht auf Gottes Begleitung mit Gelassenheit und Vertrauen die Probleme dieser Zeit anzugehen. In Pfarrer Georg Häfner, der am 15. Mai in Würzburg selig gesprochen wird, hätten die Gläubigen einen weiteren Fürsprecher im Himmel. „Möge sein Glaubenszeugnis im Martyrium zum Samen für neuen Glauben werden und uns in unserem Glaubenszeugnis stärken“, betont der Bischof in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit 2011, das am ersten Fastensonntag, 13. März, in den Gottesdiensten in der Diözese Würzburg verlesen wurde. Das Schreiben legt den Schwerpunkt auf die Seligsprechung des Märtyrerpriesters Georg Häfner (1900-1942) und steht unter dem Wort aus dem Zweiten Korintherbrief: „Jetzt ist die Zeit der Gnade.“
Diesen Satz habe er bewusst für 2011 gewählt, schreibt der Bischof. Nach der schweren Belastung im vergangenen Jahr durch die Aufdeckungen von Skandalen solle gerade dieses Wort des Apostels Paulus ermutigen, die Chance dieses Jahres auch zu nutzen. Besonders greifbar werde sie, wenn am 15. Mai im Kiliansdom Pfarrer Georg Häfner selig gesprochen werde. „An seinem Leben und Sterben wird deutlich, wie Gottes Gegenwart und Liebe unser Leben – und sei es noch so belastet, dunkel und beschwert – trägt. Es lohnt sich, auf dieses Zeugnis einzugehen. Pfarrer Georg Häfner steht für Glaubenstreue in einer sehr schweren Zeit.“
Georg Häfner habe das Martyrium im Konzentrationslager nicht gesucht und gehofft, eines Tages der Hölle von Dachau zu entfliehen. Diese Hoffnung sei jedoch immer mehr geschwunden. Schließlich hätten schwere Zwangsarbeit und Unterversorgung zum baldigen Hungertod im Konzentrationslager geführt. „Pfarrer Georg Häfner war ein Priester, dessen Leben Höhen und Tiefen kannte. Drei kurze Worte beschreiben weiter treffend sein Wesen: Einfach – gläubig – konsequent. Können auch wir uns darin wiederfinden: Einfach – gläubig – konsequent?“, fragt der Bischof. Die Katholiken im Bistum Würzburg dürften dankbar sein, dass sie Pfarrer Georg Häfner bald als neuen Seligen des Bistums anrufen dürften. Gerade im Martyrium habe er deutlich gemacht, dass diese schwere Zeit für ihn auch eine Zeit der Gnade war. „Hierin ist er uns Vorbild und Ansporn. Denn auch für uns gilt heute das Wort des heiligen Paulus: Jetzt ist die Zeit der Gnade.“
Weiter erinnert der Bischof in seinem Hirtenwort an die errichteten Pfarreiengemeinschaften und die vier Regionaltage im Jahr 2010, auf denen spirituelle Anstöße zum geistlichen Aufbau unter neuen Vorzeichen gegeben werden konnten. „Dankenswerterweise haben sich viele Menschen im Bistum aktiv in diesen Prozess eingebracht. Auch haben sich viele Frauen und Männer in die Pfarrgemeinderäte wählen lassen und ihre Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit bekundet. Ihnen allen sei dafür von Herzen gedankt!“
Der Text des Hirtenworts findet sich im Internet unter www.bistum-wuerzburg.de.
Im Zeichen der bevorstehenden Seligsprechung Georg Häfners steht auch der Hausgottesdienst in der Fastenzeit, zu dem Bischof Hofmann alle Katholiken im Bistum Würzburg am Montagabend, 14. März, einlädt.
(1111/0308; E-Mail voraus)
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