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Vielfältige Wahrnehmungen und fremde Klangwelten

Vier Konzerte in Dom und Burkardushaus – „Auseinandersetzen“ im Rahmen des Projekts „Im Gegenüber“

Würzburg (POW) Ein positives Resümee des vierteiligen Konzerts „Auseinandersetzen“ am Samstag, 4. Juni, haben die Verantwortlichen gezogen. Im Würzburger Burkardushaus und dem Kiliansdom führten Silje Aker Johnsen (Sopran), Paulo Alvares (Klavier), Felipe Senftinger (Violine), Kunsu Shim und Gerhard Stäbler (Performance), das Vokalensemble am Würzburger Dom und die Camerata Würzburg Werke aus vier Jahrhunderten auf, unter anderem auch jeweils eine Komposition von Shim und Stäbler in Uraufführung. Die musikalische Gesamtleitung hatte Domkapellmeister Christian Schmid.

Das Konzert war Teil des diözesanen Kunstprojekts „Im Gegenüber“. „Eintauchen in fremde Klangwelten und in vielfältige Wahrnehmungen – das war die Pointe dieses Konzertes. Besonders das Sinfonische Konzert im Dom war ein beeindruckendes Hörerlebnis“, sagte Dr. Rainer Dvorak, Akademiedirektor der Domschule Würzburg. Er habe im Kiliansdom selten eine derartige Atmosphäre konzentrierten Zuhörens und gespannter Aufmerksamkeit erlebt. „Es ist – auch dank der Performance im Burkardushaus –gelungen, Menschen mit dem Geheimnis des Gegenüber in Berührung zu bringen.“

Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Kunstreferent des Bistums Würzburg, zeigte sich gleichermaßen angetan von der mehrstündigen Veranstaltung. „Das war eine höchst mentale Erfahrung.“ Die Zuhörer seien beispielsweise im Dom wegen der Musik und der um sie herum stehenden Musiker in eine mittragende Klangsphäre eingetaucht. „Diese vermochte es, in ihnen vielfältige Fragen zu wecken.“ Als besonders gut habe Lenssen es zudem erlebt, dass passend zur empfundenen hohen Spiritualität Musik wie auch Performance nicht mit Antworten aufgewartet hätten. „Vielmehr wurde das gewohnte Wechselspiel von Frage und Antwort ausgeschlossen.“

Die Konzertfolge begann am Nachmittag im Burkardushaus mit einer Installationsperformance mit dem Titel „Here“. Zu den Klängen einer Aufnahme von John Cages „Roaratorio“ – ein Klangbild aus 2293 Klangfragmenten aus Irland, die Cage inspiriert von James Joyces Werk „Finnegan’s Wake“ gesammelt hat und das auch eine Rezitation aus dem 60 verschiedene Sprachen beinhaltenden Buch enthält – ließen Stäbler und Shim aus 2000 Ausschnitten aus unterschiedlichen Büchern eine Art Landkarte entstehen.

Beim Performancekonzert „Wechselspiele“ kam im Kardinal-Döpfner-Saal der erste Teil von Stäblers Werk „Papier, Wort, Tod, Spur“ zur Uraufführung. Im Anschluss wurde im Treppenhaus der Geiger Felipe Senftinger beim Spielen der „Solosonate Nr. 1 in g-Moll, BWV 1001“ unter schwarzer Folie verdeckt. Bei der Performance „Entpuppen“ schnitt Shim Kuscheltiere auf und warf deren Füllung zu Boden, während Stäbler Lyrik rezitierte. Außerdem kamen Farbe, Maisgrieß, Kakaopulver und Petersilie zum Einsatz. Sinfonisch wurde es im Anschluss beim Konzert „Unanswered Questions“ mit Werken von Charles Ives, Anton Webern, Luigi Nono und den Auftragswerken „Wolken, Blindenschrift“ von Shim und „Eco, Narciso, Eco“ von Stäbler. Letztgenannte wurden eigens für das Projekt „Im Gegenüber“ geschaffen. Den Abschluss des Konzertreigens bildete ein Konzert für Chor und Klavier im Kardinal-Döpfner-Saal. Es trug den Titel „Eonta“ und bot neben zwei für den Pianisten extrem schweren Werken – „Herma“ und „Evryali“ von Iannis Xenakis – Erik Saties Klavierstück „Ogives“ sowie den zweiten Teil von Stäblers „Papier, Wort, Tod, Spur“.

Nähere Informationen zum Kunstprojekt „Im Gegenüber“ im Internet unter www.im-gegenueber.domschule-wuerzburg.de.

mh (POW)

(2316/0654; E-Mail voraus)

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