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Viele Jahre an Spitze des Frauenbunds

Prälat Walter Hohmann und Elisabeth Stula blicken auf ihre langjährige Tätigkeit beim Katholischen Deutschen Frauenbund zurück

Würzburg (POW) Das halbe Leben, genau 36 Jahre, für den Diözesanverband Würzburg des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) im Einsatz – diese beeindruckende Amtszeit kann Prälat Walter Hohmann für sich verbuchen. Der 73-Jährige war bis Ende Oktober 2010 als Geistlicher Beirat für den Frauenbund tätig und hat viele Projekte eingeführt und vorangebracht – ähnlich wie Elisabeth Stula. Die 53-Jährige gründete in ihrem Heimatdorf Binsfeld 1990 eine Frauenbundgruppe und war von 2002 bis 2010 Diözesanvorsitzende. Zusammen blicken Hohmann und Stula auf ihre lange und abwechslungsreiche Zeit im Frauenbund zurück.

Vielleicht wurde die Mitarbeit beim Frauenbund Hohmann in die Wiege gelegt: „Meine Mutter war bereits aktiv, und ich habe den Frauenbund schnell als einen engagierten Verband erlebt.“ Begeistert habe ihn, wie die Frauen versucht hätten, vor Ort Gemeinde mit aufzubauen und zu gestalten. Stula kam eher zufällig zum Frauenbund. Die Nichte der Dienstmagd ihrer Eltern und Großeltern war Mitglied im Frauenbund. Als sie starb, war Stula von der Verbundenheit der Frauen untereinander bei der Beerdigung beeindruckt. „Genau das wäre es“, dachte sie sich damals und gründete im Jahr 1990 mit Freundinnen einen kleinen Zweigverein des Frauenbunds in Binsfeld. „Mit 18 Frauen ging es im Sommer los, im Winter waren wir schon 37“, sagt Stula. Inzwischen ist die Gruppe bunt gemischt, die Jüngste ist 26, die Älteste 85. „Es ist der starke Zusammenhalt unter allen Mitgliedern im Frauenbund, der uns alle verbindet“, beschreibt Stula ihren Verband.

Doch so einfach wie früher ist es nicht mehr: „Es gibt eine Bindungsangst“, analysiert Prälat Hohmann die aktuelle Situation. Damit meint er, dass sich viele Leute scheuen, in Vereinen und Verbänden aktiv zu werden. „Frauen sind immer öfter berufstätig und haben Kinder, da bleibt kaum Zeit für anderes.“ Für Stula haben sich die Bedürfnisse der Mitglieder verändert. Viele Frauen möchten nicht mehr jeden Monat zu Treffen kommen. Zu voll sei ihr Terminkalender. Doch sie betont, dass ein Engagement beim Frauenbund trotzdem möglich sei.

Prälat Hohmann und Stula haben den Frauenbund in der Diözese durch ihre langjährige Mitarbeit geprägt und verändert. So führte Prälat Hohmann zum Beispiel eine Kinderwallfahrt ein. „Kindern kann man mit Dingen aus der Natur, zum Beispiel dem Wald oder einem Bach, die biblische Botschaft vermitteln“, erklärt er das Konzept der Kinderwallfahrt. „Ich wollte mit den Wallfahrten nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz der Kinder erreichen.“

Bei ihrer Arbeit im KDFB lagen Prälat Hohmann und Stula besonders das Thema Afrika am Herzen. Seit 1984 gibt es eine enge Partnerschaft zwischen dem Frauenbund im Bistum Würzburg und einer Frauengruppe in der Diözese Moshi in Tansania. Beide haben die Gemeinden vor Ort besucht und intensive Eindrücke mit nach Hause genommen. Prälat Hohmann hat vor allem die Menschlichkeit beeindruckt: „Auf einer Sozialstation ohne Wasser und Tabletten für Kranke lag ein Mann mit Malaria. Er war nicht ansprechbar, aber rund um die Uhr hat jemand an seiner Liege gesessen, damit der Kranke einen Menschen sieht, sobald er aufwacht.“ Trotz oder gerade wegen ihrer Armut würden die Menschen den Glauben und die Liturgie viel lebendiger feiern als in Deutschland. Stula ist besonders die Herzlichkeit der afrikanischen Frauen in Erinnerung geblieben. Stolz hätten sie ihr ihre Felder und Dörfer gezeigt. Eine Schule in der Diözese Moshi ist aus Dankbarkeit für die Zusammenarbeit mit dem KDFB nach der Gründerin des Frauenbundes benannt: Emmy Gordon. Seit 2005 unterstützen die Frauen im Bistum Würzburg auch die Frauenarbeit in der Würzburger Partnerdiözese Mbinga in Tansania.

Prälat Hohmann wünscht sich für die Zukunft des KDFB, dass die Ziele des Verbands weiterhin deutlich sichtbar sind. In seiner Zeit als Geistlicher Beirat habe er wunderbare Begegnungen erlebt. „Wenn die Kirche ein Motor wäre, würden die Frauen der Sprit für die Fortbewegung sein“, charakterisiert er den Frauenbund. Stula fühlt sich durch ihre Mitarbeit beim Frauenbund „reich beschenkt“. Es seien Frauen mit großem Charisma tätig. „Die Begegnungen mit den Frauen waren für mich Ansporn und Kraftquelle zugleich.“

(0111/0016; E-Mail voraus)

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