Würzburg (POW) Die Professur für Missionswissenschaft und Dialog der Religionen an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg ist langfristig gesichert. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Universitätspräsident Professor Dr. Alfred Forchel, Augustinerpater Eric Englert, Präsident von Missio München, sowie Professor Dr. Walter Eykmann, Präsident der in Bonn beheimateten Stiftung Promotio Humana, unterzeichneten am Dienstag, 15. Juni, in Würzburg einen Stiftungsvertrag über die Dauer von elf Jahren. Finanziert wird die Professur in den ersten fünf Jahren durch die Stiftung Promotio Humana sowie das Internationale Katholische Hilfswerk Missio München. Anschließend übernimmt die Universität die Kosten für drei Jahre, weitere drei Jahre das Bistum Würzburg. Danach werde von allen vier Partnern die Weiterführung „nachhaltig angestrebt“, heißt es in dem Vertragstext.
Von einem „wichtigen und schönen Ereignis für die Universität Würzburg“ sprach Präsident Forchel. Der Stiftungsvertrag stelle eine gute Lösung angesichts der gegenwärtigen Rahmenbedingungen dar. Forchel dankte Eykmann, Englert und Bischof Hofmann für ihren Einsatz. Eykmann unterstrich die Brisanz und die positive Signalwirkung, die dem Dialog der Religionen für die Gesellschaft zukomme. Für Missio-Präsident Englert ist die Stiftungsprofessur ein wichtiger Beitrag zur Grundlagenforschung zum Thema Mission: „Zum einen ist es uns ein Anliegen, den heutigen, ganzheitlichen Ansatz von Mission bekannt zu machen, zum anderen wollen wir das Thema auch theologisch fundieren.“ Bischof Hofmann sah im unterzeichneten Vertrag ein wichtiges Signal, die Katholisch-Theologische Fakultät im bayern- und deutschlandweiten Kontext zu stärken und zu profilieren.
Neben der Professur gibt es in Deutschland nach Angaben der Katholisch-Theologischen Fakultät derzeit nur eine vergleichbare missionswissenschaftliche Einrichtung an der Universität Münster. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen werde der religiöse und interkulturelle Dialog immer wichtiger. Die Professur soll sich aber auch einem zeitgemäßen Verständnis von Mission und Evangelisierung widmen. Das Fach sei ein integraler Bestandteil der neuen, modularisierten Studiengänge, heißt es in einer Stellungnahme der Fakultät. Außerdem böten der hohe Anteil ausländischer Studenten, das starke weltkirchliche Engagement der Diözese Würzburg sowie die Tatsache, dass zahlreiche international tätige Orden ihre Ausbildungskommunitäten in Würzburg haben, „ideale Voraussetzungen“ für diese Stiftungsprofessur.
Seit 2003 besteht die Stiftungsprofessur für Missionswissenschaft und Dialog der Religionen an der Universität Würzburg. Die Stiftung Promotio Humana und Missio München übernahmen damals die Finanzierung, nachdem die Einrichtung zuvor im Zuge der Sparmaßnahmen in der Theologie in Bayern aufgelöst worden war. Das Fach Missionswissenschaft kann in Würzburg auf eine Geschichte von mehr als 80 Jahren schauen: 1924/25 fanden erste Vorlesungen zu „Missionskunde und Missionsmethodik“ statt. Der erste Honorarprofessor nahm 1928 Forschung und Lehre auf. Seit 1962 gibt es in Würzburg für Missionswissenschaft einen ordentlichen Lehrstuhl.
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