Würzburg (POW) „Wir halten zusammen“: Unter diesem Motto startet am 28. September die Herbstsammlung der Caritas. Eine Woche vorher, am Sonntag, 20. September, lädt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann alle Sammlerinnen und Sammler um 10 Uhr zu einem Eröffnungsgottesdienst in den Würzburger Dom ein. Die Caritas bittet im Interesse vieler bedürftiger Menschen um rege Beteiligung bei der Sammlung.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre macht der Caritas große Sorge. 538.800 Euro erbrachte die Frühjahrssammlung in Unterfranken. Damit liegt das Ergebnis zum dritten Mal in Folge deutlich niedriger als im Vorjahr. Von einem Hoch 2003 und 2004 fiel die Sammlung vor allem im vergangenen Frühjahr, als sich die ersten Anzeichen der Wirtschaftskrise ankündigten, auf knapp 562.000 Euro ab. 2009 müssen noch einmal Einbußen von 24.000 Euro verkraftet werden. 30 Prozent des Geldes bleiben in den jeweiligen Pfarreien für soziale Aufgaben, 70 Prozent bekommen die Kreisverbände und die Diözesanebene der Caritas.
2008 war bisher für die Caritas das schlechteste Sammeljahr der vergangenen zehn Jahre. Mit 1,182 Millionen Euro fielen die Frühjahrs- und Herbstsammlung um insgesamt 7,6 Prozent niedriger aus als 2007. Der Rückgang hat mehrere Gründe, die Wirtschaftskrise ist einer der wichtigsten. Außerdem werden seit Jahren die Sammlerinnen immer älter und auch weniger. „Und sicher erfordert auch die Neugestaltung der pastoralen Räume in den Pfarreiengemeinschaften die Anpassung der Sammlungen in ihrer bisherigen Form“, meint Caritasdirektor Martin Pfriem. „Dieser Prozess verlangt in den Pfarreien einen erhöhten Klärungs- und Abstimmungsbedarf, bei dem Arbeitsteilung, Vorgehensweisen und Zuständigkeiten neu geordnet und ausgerichtet werden.“ Der Rückgang der Spenden ist in vielen Bereichen zu spüren. Auch die seit 30 Jahren mit Volksblatt und Volkszeitung durchgeführte Spendenaktion „Fröhlich sein – Gutes tun“, die bedürftige Familien und Einzelpersonen unterstützt, ist im jüngsten Winter von 26.000 auf 21.000 Euro gefallen.
Erschwerend kommt in den nächsten Jahren ein deutlicher Rückgang der Kirchensteuer hinzu. „Für das kommende Jahr ist aus Kirchensteuermitteln zumindest noch der gleiche Zuschuss wie 2009 für caritative Aufgaben im Bistum angekündigt“, berichtet Pfriem. Doch durch gesetzliche Vorgaben, die restriktive Verwaltungspraxis und angekündigte Zahlungsengpässe öffentlicher Kassen sowie die zunehmenden Notlagen vieler Menschen werden die Spielräume caritativer Einrichtungen und Dienste deutlich enger. „Wir hoffen, dass sich aus diesen Ergebnissen kein dauerhaft negativer Trend entwickelt. Viele Caritasprojekte in unserer Diözese sind auf das Geld aus Sammlungen und Spenden angewiesen.“
lh (Caritas)
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