Würzburg/Margetshöchheim (POW) Der Film „Lost Children“ war ihnen unter die Haut gegangen: Beim Internationalen Filmfestival in Würzburg hatten 22 Schüler und Schülerinnen der Klasse 9a der Margetshöchheimer Hauptschule gebannt auf die Bilder von Kindersoldaten in Uganda geschaut. Anschließend wurden sie aktiv. Sie wollten etwas tun für die gequälten Kindersoldaten. Die Schüler entwickelten in Eigenregie ein Kunstprojekt zu dem Thema, malten Bilder, hängten sie im Kunstraum der Schule aus und sammelten Geld bei ihren Mitschülern. Als sie 550 Euro zusammen hatten, stockte Schuldirektor Ernst Kinzinger die Summe auf 600 Euro auf. Noch einmal 50 Euro aus Kreisen der Mitschüler erhöhten die Summe schließlich auf 650 Euro. Das Geld bekommt Caritas International zur Betreuung der Kindersoldaten in Uganda.
Insgesamt hatten 550 Schüler aus Schulen im ganzen Landkreis Würzburg auf Einladung der Caritas an der Filmvorführung teilgenommen. Viele äußerten sich danach tiefbewegt und bedrückt. Nicht umsonst wurde der Film von den Festivalbesuchern zum besten Dokumentarfilm des Wochenendes gewählt. Er zeigt in erschütternden Bildern das Schicksal von vier ehemaligen Kindersoldaten im Alter von acht bis vierzehn Jahren. Für mehrere Monate mussten sie in der Rebellenarme LRA mitkämpfen, andere Menschen quälen, töten und zerstückeln. Die meisten Kinder sind danach traumatisiert, finden nie wieder in ihr früheres Leben und ihre Familien zurück. Sozialarbeiter der Caritas Uganda betreuen sie und versuchen, mit ihnen die Geschehnisse aufzuarbeiten.
lh (Caritas)
(0906/0327; E-Mail voraus)
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