Arnstein/Würzburg/Berlin (POW) Die Gewänder und Kronen sind gerichtet, der Stern wird noch einmal überarbeitet. Und die zwei vom Kindermissionswerk vorgeschlagenen neuen Lieder für das gemeinsame Singen proben sie noch: Die Schüler Lukas Dorn (17), Kiara Hart (15), Johanna Kestler (14) und Azubi Christin Weiss (17) freuen sich schon auf ihren Auftritt im Berliner Kanzleramt am Freitag, 4. Januar. Dann werden die Sternsinger aus der Pfarrei Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz (Landkreis Main-Spessart) zusammen mit den gekrönten Häuptern aus 26 anderen deutschen Diözesen das Bistum Würzburg beim Empfang der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel vertreten.
„Wir haben zusammen im November das Materialheft für die aktuelle Sternsingeraktion durchgearbeitet und das Lösungswort eingeschickt“, berichtet Gemeindereferentin Birgit Kestler, die für die Sternsinger in der Pfarrei verantwortlich ist. Sie habe gerade im Pfarrbüro gesessen und nichts ahnend den Brief aus Aachen geöffnet, weil sie dachte, es sei einfach noch zusätzliches Infomaterial. „Als ich gelesen habe, dass wir nach Berlin fahren dürfen, habe ich erst einmal einen lauten Überraschungsschrei losgelassen.“ Wie ein Lauffeuer habe sich dann die gute Nachricht unter den Sternsingern der Pfarrei verbreitet. „Des war cool!“, bringt es Johanna fränkisch auf den Punkt.
Weil aber nur vier Aktive mitfahren dürfen, habe die Gemeindereferentin die Namen der elf Jugendlichen, die in diesem Jahr eine Sternsingergruppe leiten, in den Lostopf geworfen und dann gezogen. Das Losglück fiel auf drei erfahrene Ministranten und Kiara, die als Firmling neu zu den Sternsingern dazu gestoßen ist. „Unsere Mitschüler und Arbeitskollegen freuen sich alle mit uns“, sagt Oberministrantin Christin. Die Kanzlerin treffe man schließlich nicht alle Tage persönlich. Über mangelnde Tipps aus dem persönlichen Umfeld, was in Berlin zu tun oder zu lassen sei, könnten sie sich nicht beklagen. „Ich werde jedenfalls die Kanzlerin mal fragen, zu welchem Friseur sie geht“, verrät die angehende Friseurin. „Wir sind alle ein bisschen aufgeregt“, sagen die Jugendlichen unisono.
Am 3. Januar verlassen die Sternsinger aus Arnstein um 8.30 Uhr via ICE Würzburg in Richtung Berlin. „Wir werden unterwegs im Zug mit Gewand und Stern singen und sammeln“, kündigt Lukas an. „Sogar eine Durchsage vom Schaffner soll es für uns geben, wir müssen uns nur beim Einsteigen bei ihm melden“, ergänzt Kiara. Birgit Kestler hat für den Nachmittag eine Stadtführung für die Arnsteiner organisiert. Am Abend gibt es in der Jugendherberge im Stadtteil Grunewald, in der viele der Sternsingergruppen aus ganz Deutschland untergebracht sind, ein Abendessen. Danach stehen gemeinsame Proben und eine Vorbesprechung des folgenden Tages auf dem Programm. Der 4. Januar beginnt nach dem Frühstück mit einem gemeinsamen Gottesdienst für alle Sternsinger und ihre Begleiter. Nach dem Empfang im Kanzleramt um 11 Uhr und einem Mittagessen reisen die Unterfranken am Nachmittag wieder zurück in die Heimat.
(0113/0007; E-Mail voraus)
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