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Rückenwind fürs Ehrenamt

BDKJ im Bistum Würzburg und Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt ermutigen junge Leute zum Einsatz für andere – Bistumsweite Plakat-Aktion gestartet

Würzburg (POW) „Ehrenamt macht den Unterschied.“ Unter diesem Motto machen sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Würzburg und die Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt gemeinsam für das Ehrenamt stark. Mit im Boot sind bei der Aktion auch vier große Ausbildungsbetriebe aus der Region: die Mediengruppe Main-Post, die Südzucker AG, die Sparkasse Mainfranken sowie das Bischöfliche Ordinariat Würzburg. Am Freitag, 16. November, stellten die Verantwortlichen die gleichnamige Plakat-Aktion im Kilianeum-Haus der Jugend in Würzburg vor.

Sie betonten, dass nicht nur die Gesellschaft von dem freiwilligen Engagement profitiere, sondern auch die jungen Menschen selbst. „Wenn Eltern aus Angst um den schulischen Erfolg ihrer Kinder diesen eine Tätigkeit zum Beispiel als Gruppenleiter untersagen, enthalten sie ihnen damit ein wichtiges Lernfeld vor“, sagte BDKJ-Diözesanvorsitzender Manuel Koch. Auch deswegen setze sich der BDKJ bei Ausbildungsbetrieben, im Kontakt mit Politikern und durch Infomaterial für eine Stärkung des Ehrenamts ein. Mit der jetzt vorgestellten Plakatserie sollen Jugendliche in ihrem Engagement ermutigt und Interessenten zu einem Einstieg angeregt werden.

Fachkompetenz allein reiche nicht mehr aus, um im Beruf erfolgreich zu sein, erklärte Matthias Zöller, Geistlicher Leiter des BDKJ. „Heute zählen immer mehr auch soziale Fähigkeiten.“ Wissenschaftliche Studien hätten mehrfach belegt, dass junge Menschen durch ihren ehrenamtlichen Einsatz kreativer, strukturierter und gemeinschaftlicher zu arbeiten in der Lage seien als andere Altersgenossen. Diese Erfahrung habe auch die Sparkasse in den Auswahlverfahren für potenzielle Mitarbeiter gemacht, erzählte Ausbilder Frank Welzenbach.

„Wir hören immer wieder, dass bei ähnlicher Qualifikation der Bewerber mit ehrenamtlichem Engagement den Vorzug erhält“, bestätigte Fabian Bauer von der IHK. Er unterstrich, dass das international anerkannte System der dualen Berufsausbildung ohne Ehrenamt nicht denkbar wäre. Allein bei der IHK Würzburg-Schweinfurt leisten jedes Jahr etwa 3400 Prüfer rund 80.000 ehrenamtliche Stunden. „Das entspricht 45 Vollzeitstellen, die wohl kaum finanzierbar wären. Ich will nicht spekulieren, aber vielleicht hätten wir dann ähnliche Probleme in der Jugendarbeitslosigkeit wie andere Länder“, sagte Bauer.

Dr. Thomas Kirchberg, Vorstandsmitglied bei Südzucker, berichtete von der Wertschätzung, die sein Unternehmen für alle Ehrenamtlichen habe. „Wer sich in seiner Freizeit engagiert, übernimmt auch im Betrieb Verantwortung für andere.“ Als „eine wichtige und tragende Säule der Kirche“ bezeichnete Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand das Ehrenamt. Für ihn sei es deswegen wichtig, dort Engagierte gegebenenfalls auch für ihren Einsatz freizustellen. Zugleich hob er hervor, dass auch ein Engagement in Kultur, Sport oder Hilfsdiensten gefördert werde, weil es ebenfalls von gesellschaftlicher Relevanz sei.

Die kirchliche Jugendarbeit im Bistum Würzburg zählt nach BDKJ-Angaben rund 8500 junge Menschen, die sich als Gruppenleiter oder Mitarbeiter in einem Team mit monatlich rund 100.000 Stunden einbringen. Auf diese Weise profitierten rund 50.000 Kinder und Jugendliche von deren Engagement, erläuterte Zöller. Durch die Einführung des achtstufigen Gymnasiums und die Studiengebühren sei bürgerschaftliches Engagement für Jugendliche in den vergangenen Jahren deutlich erschwert worden, erklärte BDKJ-Diözesanvorsitzender Thomas Öffner. Seine Kollegin Monika Cupok beklagte zudem die Verschulung des Studiums in Folge des Bologna-Prozesses sowie den allgemein zunehmenden Leistungsdruck in Schule, Beruf und Studium, mit dem junge Leute zu kämpfen hätten.

Von den vier verschiedenen Plakaten, auf denen sich Kirchberg, Generalvikar Hillenbrand, Welzenbach und Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter pro Ehrenamt aussprechen, gibt es eine Auflage von jeweils 1000 Stück. Diese sollen über die Jugendräume und Pfarrheime im Bistum an die jugendliche Zielgruppe, über Kooperationspartner wie die Sparkasse und die Main-Post auch an die Öffentlichkeit weitergeleitet werden.

mh (POW)

(4712/1208; E-Mail voraus)

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