Miltenberg (POW) 85 Schüler aus vier Miltenberger Schularten (Mittelschule, Realschule, Förderschule und Gymnasium) haben Ende März an einem dreitägigen Kompetenztraining zur Förderung von Respekt, Achtung und Toleranz im Miltenberger Jugendhaus Sankt Kilian teilgenommen. Seit nunmehr zehn Jahren führen die Regionalstelle für Kirchliche Jugendarbeit (kja) und das Jugendhaus in Miltenberg das „Respekt“-Projekt durch. Ziel der Veranstaltung ist es, Zeichen für Respekt und Toleranz zu setzen und Jugendliche aus dem Landkreis Miltenberg dafür zu sensibilisieren, heißt es in einer Mitteilung von kja und Jugendhaus. Gefördert wird das Projekt vom Bezirk Unterfranken und vom Bayerischen Jugendring.
Raus aus dem Schulalltag und rein in bunte Farbgruppen: Gleich zu Beginn des Trainings wurden die Schulklassen aufgelöst und durcheinander gemischt. Die Jugendlichen sollten sich gar nicht erst in der gewohnten Umgebung ihrer Klasse einfinden, sondern sich sofort auf ein ihnen unbekanntes Terrain einlassen. Den Veranstaltern geht es beim Projekt darum, dass die Schüler ihre Berührungsängste gegenüber anderen Gleichaltrigen verlieren und lernen, aufeinander zuzugehen. Außerdem bauen sie Vorurteile ab und erfahren, dass sie alle mehr verbindet als sie trennt.
Die Schüler kamen über den Begriff Respekt ins Gespräch, tauschten sich über ihre Vorstellungen und in diesem Zusammenhang gemachten Erfahrungen aus. Sie bezogen Stellung dazu, wie viel Respekt sie vor bestimmten Prominenten wie Bundeskanzlerin Angela Merkel oder YouTube-Star Bibi haben und wie viel Respekt sie zum Beispiel Obdachlosen, älteren Mitmenschen oder Polizisten gegenüber zollen.
Am zweiten Tag wurde es praktisch. In Workshops erfuhren die jungen Menschen Hintergründe über den Fairen Handel in Bezug auf den Konsum von Schokolade oder Textilien, wie Fairplay im Sport und auch in den Sozialen Medien funktioniert. Sie schrieben eigene Texte zum Thema Respekt und trugen diese in der Gruppe vor oder erlebten die Widrigkeiten des Alltags, wenn man selber nicht mehr so mobil ist. Die Schüler arbeiteten in den Workshops intensiv miteinander, bekamen neue Perspektiven angeboten, blickten so über ihren Horizont hinaus und machten neue Erfahrungen. Am Ende der Workshops schloss sich der Transfer in den Alltag an: Was hat das alles mit Respekt zu tun? Was kann ich mit in meine Schulklasse oder Familie nehmen?
Bevor das „Respekt-Projekt" endete, kamen die Schüler wieder in ihrer jeweiligen Schulklasse zusammen und überlegten, wie sie die Erkenntnisse in der Klasse umsetzen können und woran sie im Sommer noch merken würden, dass sie am Projekt teilgenommen hatten.
(1517/0408; E-Mail voraus)