Würzburg (POW) Der Diözesanverband Würzburg der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) will sich verstärkt in die aktuelle politische Diskussion um die Zukunft der Renten einmischen. Er folgt damit der bundesweiten Reaktion der KAB auf die Regierungspläne, das Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre anzuheben. „Mit dieser Stellschraubenpolitik werden die falschen Antworten auf die aktuellen Fragen der sozialen Sicherungssysteme gegeben“, greift KAB-Diözesanpräses Pfarrer Nikolaus Hegler die Kritik des KAB-Bundesvorsitzenden Georg Hupfauer auf. Dieser fordert in einem Schreiben an die über 170.000 Mitglieder des katholischen Sozialverbandes auf, in den Ortsvereinen, auf Veranstaltungen und in Diskussionsrunden für das KAB-Rentenmodell zu werben.
„Die Krise der sozialen Sicherungssysteme ist die Folge der Krise der Erwerbsarbeitsgesellschaft, die sich nicht mit zusätzlicher verordneter Arbeitslosigkeit für ältere Menschen beheben lässt“, schreibt Hupfauer. Die Arbeitnehmer würden so für die Probleme in der Arbeitsgesellschaft doppelt bestraft. Nur mit einer breiteren und solidarischeren Finanzierungsbasis, erweitert auf alle Einkünfte, und der Einführung einer Sockelrente für alle ließen sich die Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Rentenversicherung und der Armut im Alter begegnen.
„Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist nichts anderes als eine weitere Kürzung der Alterssicherung für zukünftige Rentner“, betont Hegler. Der Würzburger KAB-Präses gibt zu bedenken, dass das Problem der sozialen Sicherungssysteme kein Ausgabe-, sondern ein Einnahmeproblem sei. „Die Anteils- und Aktienbesitzer und Kapitaleigner werden nicht oder zuwenig an diesen öffentlichen Kosten beteiligt. Bereits Papst Johannes Paul II. hat festgestellt, dass Eigentum an sich in Ordnung ist, aber immer der Gesellschaft und den Menschen zu dienen hat: Dies wird in der derzeitigen Diskussion geflissentlich übersehen!“, unterstreicht Hegler. Hupfauer und Hegler fordern die Frauen und Männer in der KAB auf, das KAB-Modell einer solidarischen Alterssicherung, das bereits von vielen kirchlichen Verbänden und Organisationen unterstützt wird, in die Rentendiskussion einzubringen, damit die Rente auch für zukünftige Generationen sicher bleibt. Das Rentenmodell der KAB findet sich im Internet unter www.kab.de/mm/KAB_Rentenmodell_11_2004.pdf.
(0706/0266; E-Mail voraus)