Würzburg (POW) In kräftigen Farben von violett bis gelb leuchten die Gewänder, die Kronen auf den Häuptern glitzern golden in der Abendsonne. Ein Meer von Sternen in allen Farben und Formen schwebt über der schillernden Menschenmenge. Aus dampfenden Weihrauchfässern steigt festlicher Geruch auf: Ein Menschenzug der besonderen Art hat sich am Mittwochabend, 4. Januar, seinen Weg vom unteren Markt über Juliuspromenade und Schönbornstraße zum Kiliansdom gebahnt. Von den winterlichen Temperaturen zeigten sich die Teilnehmer ebenso unbeeindruckt wie von den zahlreichen Passanten, die das Spektakel staunend verfolgten oder gleich mit der Handykamera festhielten.
Mehr als 1100 Sternsinger aus rund 150 Gemeinden, begleitet von einer großen Zahl erwachsener Betreuer, ließen sich bei einer Eucharistiefeier im voll besetzten Kiliansdom von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann aussenden. Vor der Prozession durch die Innenstadt hatten sie sich am Nachmittag in den Kirchen der Stadtpfarreien Sankt Adalbero, Sankt Burkard sowie Stift Haug umgezogen und eingesungen.
„Es ist eine Freude, diese Kathedrale so voller junger Menschen zu sehen“, begrüßte Bischof Hofmann die Sternsinger. „Schon eure Präsenz hier im Dom macht das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion greifbar: Kinder schaffen was!“. Mit ihrem Einsatz unterstrichen die Jungen und Mädchen für die Menschen des 21. Jahrhunderts das, was auch die Weisen bewegte, die Jesus in Betlehem ihre Aufwartung machten: „Ihr verkündet den Menschen den Segen Gottes.“ In jedem Haus, das sie besuchen, beteten die Sternsinger um Frieden und sammelten Geld für Menschen in Not. „Die Welt ist nicht so, wie Christus es wünscht. Ihr aber leistet durch Singen und Beten euren Beitrag für eine bessere Welt“, sagte Bischof Hofmann. Am Ende des Gottesdienstes brachten Sternsingergruppen symbolisch Kreide, Weihrauch, Stern und Stimmen zum Altar und ließen sie vom Bischof segnen. Als Dank für ihr Mitwirken an der diesjährigen Sternsingeraktion erhielten die Jungen und Mädchen bestickte Stofftäschchen aus dem diesjährigen Schwerpunktland Peru. Bischof Hofmann verschenkte außerdem an jeden eine Faltkarte mit dem Foto des Kölner Dreikönigsschreins. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgte die Band „Hope 21“ aus Aschaffenburg-Damm.
Mit den Erlösen aus der Sternsingeraktion konnten zuletzt jährlich rund 3.000 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt werden. Mit einem Sammelergebnis von bundesweit über 47,5 Millionen Euro stellten die Jungen und Mädchen bei der zurückliegenden Aktion zu Jahresbeginn einen neuen Rekord auf. Die rund 8500 Sternsinger in der Diözese Würzburg erreichten 2005 ein Rekordergebnis, das die Spendenfreudigkeit im Bistum Würzburg angesichts der Tsunami-Katastrophe deutlich machten: Genau 1.709.647,51 Euro brachten die Kinder und Jugendlichen in 688 Gemeinden des Kiliansbistums an den Tagen um Dreikönig 2005 zusammen. Die Würzburger überboten damit ihren Rekord aus dem Jahr 2004 deutlich: Damals kamen 1.037.159 Euro zusammen. Weitere Informationen zur Sternsingeraktion 2006 im Internet unter www.sternsinger.de.
mh (POW)
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