Würzburg (POW) Domkapitular em. Prälat Hartmut Wahl ist am Freitagabend, 2. Oktober, im Alter von 89 Jahren im Juliusspital in Würzburg gestorben. Fast 28 Jahre wirkte er als stellvertretender Generalvikar, viele Jahre davon als Domkapitular sowie Personal- und Ordensreferent der Diözese Würzburg. Dabei kümmerte er sich besonders um die kranken und älteren Priester. Die letzten Jahre lebte er im Seniorenheim des Würzburger Juliusspitals.
Wahl wurde am 24. August 1931 als Sohn eines angesehenen Arztes in Würzburg geboren. Nach Abitur und Theologiestudium weihte ihn Bischof Dr. Julius Döpfner am 22. Juli 1956 in der Neumünsterkirche zum Priester. Es war die letzte Priesterweihe Döpfners in Würzburg, ein Jahr später war Döpfner bereits Bischof in Berlin. Wahls erste Seelsorgestelle nach seiner Priesterweihe war Rannungen bei Bad Kissingen. Dort musste er als junger Priester gleich selbstständig die Filialgemeinden betreuen. Ein Jahr später wechselte er nach Aschaffenburg und wirkte von 1957 bis 1962 als Stiftskaplan. Wie Wahl rückblickend erzählte, war dies eine Zeit der intensiven Seelsorge vom Schulunterricht über die Jugendarbeit bis hin zur Betreuung von Kranken und Sterbenden und eine Zeit der wachsenden Verantwortung. Nach einem Unfall des Stiftspfarrers musste er zeitweise alleine die Verantwortung für die Aschaffenburger Innenstadtgemeinde tragen.
Danach folgten für Wahl Jahre beim Militär: 1962 wurde er Militärgeistlicher in Mellrichstadt, 1967 Standortpfarrer in Veitshöchheim mit den Außenstellen Ansbach, Aschaffenburg, Giebelstadt und Klingholz und 1971 Militärdekan in Veitshöchheim. Von der Kaserne Abschied nehmen hieß es für Wahl im Jahr 1973. Bischof Josef Stangl holte ihn ins Bischöfliche Ordinariat. Wahl wurde am 1. Oktober 1973 Ordinariatsrat und Mitglied des Geistlichen Rates der Diözese. Nur drei Monate später ernannte ihn der Bischof zum stellvertretenden Generalvikar und zum Referenten für das Seelsorgepersonal. Sitz und Stimme im Domkapitel erhielt Wahl zum 1. Januar 1976. Seine Verdienste würdigte Papst Johannes Paul II. 1986 mit der Ernennung zum Päpstlichen Hausprälaten. 1991 wurde Wahl zusätzlich Ordensreferent der Diözese. 1997 gab er die Aufgabe des Personalreferenten ab und zum 1. September 2001 alle seine weiteren Ämter und Aufgaben im Bischöflichen Ordinariat und im Domkapitel. Dankbar schaue er zurück auf eine erfüllte Zeit und freue sich auf den neuen Lebensabschnitt, gestand der Prälat damals. Seinen Ruhestand verbrachte er in Würzburg, wo er weiterhin in der Seelsorge mithalf.
Prälat Wahl wirkte am liebsten im Stillen, ohne Aufsehen um seine Person. Als Priester, der nicht Zahlen und Akten, sondern immer den Menschen gesehen habe, würdigte Bischof Dr. Paul-Werner Scheele Prälat Wahl anlässlich dessen 25-jährigen Dienstes im Bischöflichen Ordinariat im Jahr 1998. Wahl selbst sah sich bei allen Aufgaben als Seelsorger. Wie ein Vermächtnis wirken die Worte, die er einmal bei einer Festansprache anlässlich einer Kirchenrenovierung sagte: „Wir als Christen müssen den anderen das Gefühl der Geborgenheit und Beheimatung geben.“
Der Termin für Requiem und Beisetzung wird noch bekannt gegeben.
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