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Neue Einblicke im Herzen der Stadt

Rundweg „Offensichtlich – Verborgen“ zeigt apokalyptische Orte in Würzburg – Bis 21. November insgesamt 14 Stationen geöffnet – Spezielle Angebote für Kinder und Führungen

Würzburg (POW) Altbekanntes neu zu entdecken und neue wie alte Kunstwerke an ungewöhnlichen Orten zu begegnen – dazu lädt der Weg „Offensichtlich – Verborgen – Apokalyptische Orte in Würzburg“ ein. Bis 21. November sind im Rahmen des Projekts „Endspiel. Würzburger Apokalypse 2010“ 14 Stationen, die sich dem Thema Apokalypse auf ganz unterschiedlichen Weisen nähern, zu einem Weg versammelt. Dazu gehören neben Kirchen, in denen das Thema klassisch erwartbar ist, auch öffentliche Orte wie der Gedenkraum des Rathauses oder das Mainfranken-Theater. Bei einem Presserundgang am Donnerstag, 9. September, stellten die Verantwortlichen das Projekt vor.

„Wie beim gesamten Projekt geht es auch bei dem Weg mit seinen unterschiedlichen Stationen darum, angesichts vielfältiger Umbrüche und Untergänge Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Thema Angst und Schrecken, aber auch mit Hoffnung und Trost anzubieten“, erklärte Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg. Bürgermeister Dr. Adolf Bauer dankte den Machern im Namen der Stadt für ein „weiteres Angebot, das Würzburg für Touristen attraktiv macht“. Außerdem sei der Weg durch Stadt hilfreich, weil er auch den Würzburgern selbst die Schönheit ihrer Heimat und zahlreicher kultureller Schätze nahe bringe, an denen sie sonst achtlos vorbeigingen. Wie gefährdet das Leben immer wieder sei, machten der globale Klimawandel, die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko oder in Würzburg speziell der 16. März 1945 deutlich.

„Obwohl der Weg einen Rundgang durch die Altstadt bildet, können die Stationen – neun von 14 sind bereits zugänglich – auch einzeln oder in einer selbst gewählten Reihenfolge besucht werden“, erläuterte Dr. Jürgen Emmert vom Kunstreferat der Diözese Würzburg. Vom Konzept her bilde die Marienkapelle als zentraler Ort den Ausgangspunkt und der Kiliansdom das Ziel des Wegs. Weitere Stationen sind die Kirche des Juliusspitals, Stift Haug, die Sankt Johanniskirche, die Seminarkirche Sankt Michael, das Diözesanarchiv, das Sankt Bukardus-Haus, das Rathaus sowie Museum am Dom. Gegen Ende September und Anfang Oktober kommen das Matthias-Ehrenfried-Haus, das Mainfranken-Theater, das Martin-von-Wagner-Museum, die Neumünsterkirche sowie das Museum am Dom als weitere Punkte auf dem Weg hinzu.

An jeder der einzelnen Stationen informiert eine Stele im Gebäudeinnern über die beiden Aspekte „Offensichtlich –Verborgen“. Dort sind auch jeweils die Faltblätter mit näheren Informationen zum Rundweg erhältlich, außerdem im i-Punkt-Kirche sowie im Falkenhaus. „Unter „Offensichtlich“ werden Dinge erläutert, die dem Betrachter an der jeweiligen Station begegnen. Die Rubrik „Verborgen“ gibt eine Erläuterung, die auf die Transzendenz und das Metaphysische verweist“, sagte Emmert.

Julia Pracher hat als Ergänzung einen interaktiven Kinderpfad ausgearbeitet, der sich mit abwechslungsreichen Aufgaben an die Altersgruppe sechs bis zwölf Jahre richtet. „Ein Posaunenengel ist der Weggefährte für die Kinder und weist an jeder Station auf eine Box hin, in der sich eine Spielanleitung und Material findet, das für die jeweilige Aufgabe benötigt wird.“ Unter anderem können sich die Kinder als Architekt oder auch als Uhrmacher betätigen. Wer lieber als Schatzsucher mit GPS-Unterstützung bei einer Art „Schnitzeljagd für Erwachsene“ die apokalyptischen Orte in Würzburg besuchen möchte, findet einige Stationen im Internet unter www.geocaching.com unter dem Titel „Apokalyptische Orte“. „Ob die Teilnehmer erfolgreich waren und wie sie die Aufgaben einschätzen, lässt sich ebenfalls auf dieser Internetseite nachlesen“, erläuterte Dietmar Kretz von der Katholischen Akademie Domschule.

Zu den Kunstwerken, die eigens für den apokalyptischen Weg nach Würzburg geholt wurden, gehört der monumentale Zyklus zur Offenbarung des Johannes, den der Künstler zwischen 1989 und 1991 schuf. Den Großteil seiner 32 Bilder, die eine ungewöhnlichen Einheit von Abstraktion und Figürlichkeit bilden, ließ Gassmann in einer eigens entwickelten Technik von Farbpigmenttuschen auf Leinwand entstehen. „Mein Ziel war es, die Visionsinhalte des biblischen Texts auch als Visionen darzustellen“, betonte der Künstler. Ein vielschichtiges Begleitprogramm mit Musik und Tanz wird die Ausstellung seines Werks in Stift Haug begleiten.

Ebenfalls im Rahmen des apokalyptischen Wegs wird in Würzburg die „Bamberger Apokalypse“im Sankt Burkardus-Haus ausgestellt. Als Faksimile werden die 56 Miniaturen des um 1000 auf der Bodensee-Insel Reichenau entstandenen handgeschriebenen Buchs gezeigt, das zu den bedeutenden Handschriften des deutschen Mittelalters zählt und von der UNESCO zum „Memory of the world“ gezählt wird, wie Professor Dr. Bernhard Schemmel von der Staatsbibliothek Bamberg erläuterte. „Die Dramatik und Detailgenauigkeit der einzelnen Motive spricht den Betrachter auch im 21. Jahrhundert an.“ Ein bereitgestellter Computer ermögliche dem Nutzer, mittels einer Lupenfunktion jedes noch so kleine Detail der Illustration aus der Nähe zu betrachten und den gesamten Text der Handschrift im Original, als Transkription oder auch in englischer Übersetzung zu lesen.

Führung zum Weg „Offensichtlich – Verborgen. Apokalyptische Orte in Würzburg“ für Schulklassen sowie Erwachsenengruppen können im Museum am Dom unter Telefon 0931/38665600 gebucht werden. Nähere Informationen zum Projekt „Endspiel. Würzburger Apokalypse 2010“ im Internet unter www.endspiel2010.de.

(3710/1127; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet