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„Mit Leidenschaft der Kirche gedient“

Bischöflicher Finanzdirektor Dr. Adolf Bauer in Ruhestand verabschiedet – Festgottesdienst im Neumünster und Festakt im Museum am Dom – Albrecht Siedler als Nachfolger eingeführt – Bischof Hofmann: „Eine sehr gute Zeit“

Würzburg (POW) Bei einem Festgottesdienst in der Neumünsterkirche und einem Festakt im Museum am Dom ist am Freitag, 2. Juli, Bischöflicher Finanzdirektor Dr. Adolf Bauer (65) in den Ruhestand verabschiedet worden. Gleichzeitig führte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann Albrecht Siedler (50) in das Amt des Bischöflichen Finanzdirektors ein. Bauer wirkte seit 1973 in der Verwaltung der Diözese Würzburg, seit 1. Juli 1979 als Bischöflicher Finanzdirektor. An der Feier nahmen Verwandte, Freunde und Weggefährten sowie zahlreiche Vertreter aus Kirche und Politik teil. Neben einer Romreise und einem Flug über das Bistum Würzburg gab es für Bauer und seine Frau Doris unter anderem ein großes schwarzes Sparschwein sowie Gutscheine für die Passionsspiele in Oberammergau als Abschiedsgeschenke.

Bischof Hofmann bezeichnete die Amtszeit des scheidenden Finanzdirektors als „eine gute, ja, eine sehr gute Zeit für unser Bistum Würzburg, das zwar nicht das kleinste unter allen deutschen Bistümern ist, aber im finanziellen Aufkommen doch eines am unteren Ende. Doch hat es durch Adolf Bauers kluge Geschäftsführung eine solide Basis erhalten.“ Für Bauer habe nicht nur wirtschaftliche Prosperität des Bistums eine große Rolle gespielt, sondern auch die damit verbundenen sozialen und kulturellen Verpflichtungen. Kompetent und engagiert habe er seine Möglichkeiten in der Verwaltung des finanziellen Haushaltes eingebracht. Darüber hinaus habe Bauer den Haushaltsplan auf der Grundlage von Einnahmeschätzungen fast immer punktgenau bestimmt und im Diözesansteuerausschuss die anvertrauten Gelder kompetent und verantwortungsvoll dargelegt. Seine Treue zur Kirche – auch und gerade in schweren Zeiten – zeige sich in seinen vielen Kontakten, die er als sozial und politisch engagierter Mensch auch zum Wohle der Kirche pflegte.

Geradezu nimmermüde habe Bauer das Augenmerk auf hilfsbedürftige Menschen gerichtet. Er habe alle Register gezogen, um phantasievoll und effizient das Geld der Kirche für Hilfsbedürftige einzusetzen. „Seine natürliche Lebensfreude, seine nimmermüde Energie, seine ständige Präsenz bauen zahlreiche Brücken im Miteinander und tragen sehr zum Ausgleich unterschiedlicher Interessen bei. Dafür und auch für Ihre Loyalität zu mir möchte ich Ihnen, lieber Herr Dr. Bauer, von Herzen danken“, betonte Bischof Hofmann.

Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand bezeichnete Bauer als „glänzenden Synoptiker“, dem der Blick auf das Ganze und das Wissen um die Details mit einem untrüglichen Instinkt für die Verflochtenheit von langjährigen Entwicklungen und momentanen Schwankungen immer wieder neu gelungen sei. „Jede Stunde ist Haushalt“, „Nie mehr ausgeben als man einnimmt“ und „Hoch lebe der Vorgang“ hätten die Devisen des Finanzchefs gelautet. Bauers Haushaltsprognosen seien im Blick auf Einnahmen und Ausgaben meistens „Punktlandungen“ mit hoher Zielgenauigkeit gewesen. Oberste Priorität habe beim kirchlichen Handeln stets die Sicherung der Grundaufgaben in Verkündigung, Liturgie und Diakonie. Angesichts der demographischen Entwicklung insgesamt und des Rückgangs der Kirchensteuereinnahmen ganz besonders sei aber bloße Mangelverwaltung nicht das Gebot der Stunde. „Wir stehen vielmehr auch im Bistum Würzburg vor der spannenden Herausforderung, wie wir in Zukunft mit weniger Geld mehr Glauben fördern können. Dazu braucht es Vertrauen – gerade auch in das wirtschaftliche und finanzielle Handeln im kirchlichen Bereich“, unterstrich Hillenbrand.

Dem neuen Finanzdirektor legte der Generalvikar nahe, das finanzielle Handeln in den verschiedenen kirchlichen Bereichen von pastoralen Prioritäten her zu sehen. Gleichzeitig wünschte er Siedler, sich im teamorientierten Blick auf die anderen Hauptabteilungen des Ordinariats als guter Mitarbeiter zu bewähren und ein verlässlicher Treuhänder des Bistumsvermögens zu werden.

Weitere Dankesworte sprachen Caritasvorsitzender Domkapitular Clemens Bieber im Namen der Caritas, der Ordensgemeinschaften und der Verbände, Finanzdirektor Dr. Klaus Donaubauer aus Augsburg für die bayerischen und deutschen Bischöflichen Finanzdirektoren und Dorothea Weitz als Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV) des Bischöflichen Ordinariats. Bieber nannte Bauer „ein Original“. Die Amtszeit des scheidenden Finanzdirektors stelle sich in vielen Punkten als Glücksfall für die Diözese dar. Bauer habe nachhaltig gewirtschaftet und klug investiert. Dadurch habe er den Rahmen für ein modernes pastorales Handeln ermöglicht. In vorbildlicher Weise habe Bauer den Stiftungsgedanken gefördert, sagte Bieber. „Die Aufgabe des Finanzdirektors war für Dich kein Job, sondern Herzenssache“, sagte der Caritaschef zu Bauer.

Augsburgs Bischöflicher Finanzchef Donaubauer erinnerte an das vielfältige Engagement Bauers für die katholische Kirche in Deutschland und in Bayern. Geradlinigkeit, Ehrlichkeit, Sachkenntnis, Kompetenz und Leidenschaft zeichneten Bauer aus. Ihm sei es immer um die Perspektive der Lebenspraxis gegangen. Nach den Worten der MAV-Vorsitzenden Weitz waren Bauers Einblicke in alle Hauptabteilungen des Ordinariats, sein über Jahre gesammeltes Wissen und viele persönliche Verbindungen entscheidend für seine Arbeit. Im Namen der fast 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dankte sie Bauer für Beständigkeit und Sicherheit der Arbeitsplätze, wofür solide Finanzen die Voraussetzung seien.

Bauer dankte schließlich Bischöfen, Weihbischöfen, Generalvikaren, Dekanen, Seelsorgern, pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den staatlichen Behörden sowie den Mitarbeitern von Ordinariat und Finanzkammer für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten. „Mit Leidenschaft habe ich der Kirche gedient und mit Leidensfähigkeit ihr die Treue gehalten.“ Den Finanzen der Diözese habe er ein menschliches Gesicht gegeben. „Ich hinterlasse ein wohlbestelltes Haus und eine wohlbestellte Finanzkammer. Papst Johannes XXIII. sagte: Wer glaubt zittert nicht. In diesem Sinne wünsche ich der Diözese eine gute Zukunft.“

Die Feier gestalteten Richard Carson Steuart, Clemer Andreotti und Stefan Walter musikalisch. Zum Abschluss sang der Chor der Bischöflichen Finanzkammer.

(2710/0858; E-Mail voraus)

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