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„Macht mit! Klinkt Euch nicht aus!“

Diözesaner Weltjugendtag im Kilianeum-Haus der Jugend – Gottesdienst, Glaubensgespräch und vielfältige Workshops – Bischof Hofmann: „Die Welt ein bisschen heller machen“

Würzburg (POW) Feuer spucken? Die eigene „Löffelliste“ erstellen? Oder doch lieber auf Glasscherben stehen? Unter der Überschrift „Wer’s nicht probiert, wird’s nicht erleben“ bot der diözesane Weltjugendtag am Palmsonntag, 9. April, viele Möglichkeiten, die eigenen Grenzen auszutesten. Rund 150 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ganzen Bistum Würzburg waren in das Kilianeum-Haus der Jugend in Würzburg gekommen, um gemeinsam mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann über das Motto von Papst Franziskus „Der Mächtige hat Großes an mir getan“ nachzudenken und einen Gottesdienst in der Jugendkirche zu feiern. Bischof Hofmann ermunterte die Jugendlichen dazu, ihre Chancen einzubringen, um „die Welt friedlicher und gerechter zu machen“. Zum Abschied überreichte das Team des Weltjugendtags Bischof Hofmann ein Buch mit Bildern von den vergangenen diözesanen Weltjugendtagen. „Wir würden uns freuen, wenn der Kontakt nicht abreißt“, sagte Niko Grundhöfer vom Organisationsteam. „Ich trete bald ab, aber ich bin nicht von der Bildfläche verschwunden“, versprach der Bischof und wünschte allen Jugendlichen „eine Zukunft, die Euch froh macht“.

Der Gottesdienst begann mit einem Ausschnitt aus der Rede von Papst Franziskus auf dem Weltjugendtag in Krakau 2016. „Wir sind nicht auf die Welt gekommen, um zu ,vegetieren‘, um es uns bequem zu machen, um aus dem Leben ein Sofa zu machen, das uns einschläfert; im Gegenteil, wir sind für etwas anderes gekommen, wir sind gekommen, um eine Spur zu hinterlassen.“ Der Papst fordere die Jugend auf, aufzubrechen, etwas zu unternehmen, wach zu sein, sagte Bischof Hofmann. Auch Maria sei nicht auf dem Sofa sitzen geblieben, nahm er Bezug auf die Lesung. „Sie hat sich auf den Weg zu ihrer Cousine Elisabeth gemacht, um ihr zu helfen, die ein Kind erwartete. Sie geht ihren normalen menschlichen Lebensweg weiter. Sie hat durchgehalten bis unter das Kreuz.“

„Junge Menschen wissen noch nicht, welche Herausforderungen auf sie zukommen werden“, fuhr Bischof Hofmann fort. Aber Gott sei den Menschen nahe. „Er hat jeden und jede von uns berufen, jeden und jede von uns groß gemacht. Wenn man den Mut aufbringt, Gott zu folgen, macht man die Erfahrung, dass es wahr ist.“ Er erzählte von einer Jugendlichen, die er in Köln getroffen habe. Angesichts der Prostituierten und des Elends in Köln habe sie mit Gott gehadert, der nichts dagegen unternehme. In der Nacht habe sie von Gott die Antwort bekommen: „Ich habe etwas dagegen getan, ich habe Dich geschaffen.“ Gott sei das Geheimnis der Liebe und wolle durch die Menschen seine Liebe in die Welt verbreiten. „Wenn wir Gutes in die Welt bringen, werden wir das Wunder Gottes erleben.“

Begonnen hatte der Weltjugendtag mit einem Glaubensgespräch zwischen Bischof Hofmann und den Jugendlichen. Der Bischof erzählte unter anderem, wie schwierig es für ihn vor dem Abitur gewesen sei, sich für einen Lebensweg zu entscheiden. „Künstler oder Priester? Ich habe monatelang mit mir gerungen, welchen Weg ich gehen sollte“, sagte er. Seine Lehrer hätten ihn zuerst nicht verstanden, als er sich schließlich für die Theologie entschied. Aber heute habe er „das beste Verhältnis“ mit seinem damaligen Klassenlehrer. „Er hat gesehen, dass Glaube keine Illusion ist, sondern eine Lebensgrundlage sein kann“, sagte der Bischof.

Bischof Hofmann ermunterte die jungen Menschen, sich nach ihren Möglichkeiten einzubringen. „Man darf nicht einfach auf seinem Hintern sitzen bleiben. Wenn man ein Lächeln auf das Gesicht eines anderen Menschen zaubert, dann hat man schon etwas getan. Unsere Jugend muss verstehen, dass sie Chancen hat, und ihre Chancen einbringen, um die Welt friedlicher und gerechter zu machen.“ Mit Blick auf die Flüchtlingsströme ermutigte er die Jugendlichen, offen für Begegnungen zu sein. „Unser Glaube befähigt uns, für andere da zu sein“, betonte der Bischof. „Macht mit! Klinkt Euch nicht aus! Seht zu, dass Ihr Eure Möglichkeiten einbringt!“, rief er ihnen zu. Schon kleine Dinge könnten helfen, etwa wenn man gut zuhören könne. „Ich würde mir wünschen, dass die Jugend im Bistum einiges davon umsetzt und die Welt ein bisschen heller macht.“

Am Nachmittag wartete ein vielfältiges Workshop-Angebot auf die Jugendlichen. Beim Feuerspucken und dem Gang über Glasscherben konnte man die eigenen Grenzen austesten. „Über Kiesel laufen ist schlimmer“, stellte ein Jugendlicher fest, nachdem er durch den Haufen Glasscherben gewatet war. Ein Magnet war die mehrere Meter hohe Riesenrutsche. Wer künstlerisch begabt war, konnte Stofftaschen selbst gestalten. Viele nutzten die Gelegenheit, um eine eigene „Löffelliste“ zu erstellen: „Alles, was man noch tun will, bevor man den Löffel abgibt“, erklärte ein Mädchen.

Moderiert wurde der diözesane Weltjugendtag von Lena Kunkel und Niko Grundhöfer. Eine eigens gegründete Projektband unter der Leitung von Pastoralreferent Roland Pietryga begleitete die Veranstaltung musikalisch.

sti (POW)

(15170415; E-Mail voraus)

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