Würzburg (POW) Nach drei Monaten Vorbereitungszeit führen seit Montag, 12. Juli, rund 20 Schüler der Würzburger Wichern-Schule insgesamt 150 Kinder verschiedener Schulen aus Würzburg und Poppenlauer (Landkreis Bad Kissingen) durch das Museum am Dom. Bis Donnerstag, 15. Juli, erläutern im Rahmen des Projekts „Endspiel – Würzburger Apokalypse 2010“ Wichern-Schüler der dritten bis neunten Klassen anderen Grund- und Förderschülern Werke, die sich mit der Apokalypse beschäftigen. Am Donnerstag, 15. Juli, um 18.30 Uhr findet eine Führung für Erwachsene statt. Das Projekt ist eine Kooperation der Wichern-Schule, des Museums am Dom und des Zentrums für Lehrerbildung. Der Verein der Freunde des Museums am Dom unterstützte die Arbeit finanziell.
Zur Vorbereitung haben die Nachwuchs-Museumsführer sich unter anderem mit den Künstlern Jacques Gassmann, Thomas Lange und Mutsuo Hirano getroffen, sich deren Werke erläutern und die Technik zeigen lassen, mittels derer die Kunst entstand. Die geführten Klassen können dann vor Ort selbst mit Materialien wie farbiger Tusche und Schwamm arbeiten und eigene Bilder schaffen. Spielerisch und auf ihrer eigene, kindliche Art behandeln die Schüler das Thema Apokalypse. So verdeutlicht eine Sammlung von Schülertexten die Bandbreite von Angst und Trauer, aber auch von Freude und Hoffnung, die alle Aspekte von Apokalypse sind. „Ich bin ein Außenseiter“ oder „Meine Mutter ruft seit zwei Wochen nicht an“ ist da zu lesen, aber auch „Wenn mein Vater wieder leben würde“ oder „Heute bin ich vom Zehn-Meter-Brett gesprungen“.
„Sowohl die Führer als auch die Geführten profitieren davon, wenn sie Kunst ganz neu entdecken“, erklärte Claudia Schönitz. Gemeinsam mit Katrin Schwuchow und Stephanie Becker konzipierte sie das Museumsprojekt. Es war im Kunstunterricht angesiedelt und zielte unter anderem darauf, schulübergreifende Aktivitäten zu fördern, zu fächerübergreifendem Lernen zu motivieren, handlungsorientiert zu arbeiten und die Zusammenarbeit in der Gruppe zu fördern. Ganz nebenbei beschäftigten die Schüler sich mit dem biblischen Thema des Weltuntergangs, lernten den Begriff der Apokalypse kennen und übten, ihre Erkenntnisse frei vorzutragen. Die Einnahmen der Führungen gehen als Spende an die Wichern-Schule. „Die Schüler bekommen als Dankeschön für ihre Führerdienste ein Eis spendiert“, sagte Martin Turek von der Verwaltung der Museen der Diözese Würzburg.
(2810/0908; E-Mail voraus)
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