Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

John Ndimbo neuer Bischof von Mbinga

Papst Benedikt XVI. ernennt langjährigen Rektor des Kleinen Seminars in Likonde zum 2. Bischof von Würzburgs Partnerdiözese in Tansania

Rom/Mbinga/Würzburg (POW) Würzburgs Partnerdiözese Mbinga in Tansania hat einen neuen Bischof: Papst Benedikt XVI. ernannte John Chrisostom Ndimbo (50), langjähriger Rektor am Knabenseminar der Diözese Mbinga in Likonde und zuletzt Beauftragter der Tansanischen Bischofskonferenz für das Katholische Erziehungswesen, zum 2. Bischof der 1989 errichteten Diözese Mbinga. Gleichzeitig nahm der Papst am Samstag, 12. März, das altersbedingte Rücktrittsgesuch des 1. Bischofs von Mbinga, Dr. Emmanuel Mapunda (75), an. Die Bischofsweihe soll am Sonntag, 5. Juni, um 10 Uhr im Kiliansdom in Mbinga stattfinden (geänderter Termin).

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann übermittelte Ndimbo in einem Schreiben einen herzlichen Glückwunsch zur Ernennung als Nachfolger von Bischof Mapunda zum Bischof von Mbinga. Die schnelle Mitteilung durch den Vatikan sei überraschend gekommen. Bischof Hofmann erinnerte daran, dass das Bistum Würzburg und das Bistum Mbinga verschwistert und seit vielen Jahren befreundet seien. „Von daher nehmen auch wir in Würzburg regen Anteil an Ihrer Bischofsernennung und wünschen Ihnen für die Zukunft Gottes Segen. Wir haben uns ja im Jahre 2007 bei meinem Besuch in Mbinga in Likonde getroffen. Gerne denke ich an diese Begegnung zurück und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, schreibt Bischof Hofmann. In einem weiteren Brief an den emeritierten Bischof Mapunda dankt Bischof Hofmann für den fast 25-jährigen Bischofsdienst Mapundas in Würzburgs Partnerbistum Mbinga, für das Engagement in der Partnerschaft und die freundschaftliche Verbundenheit.

John C. Ndimbo wurde am 12. Oktober 1960 in Kipololo geboren und am 21. Juni 1989 in Mbinga zum Priester geweiht. Nach kurzer Kaplanszeit wurde er Anfang der 1990er Jahre Leiter und Rektor des Kleinen Seminars der Diözese Mbinga in Likonde, am Weg zwischen Mbinga und Songea. Gleichzeitig wurde er Schulreferent der Diözese Mbinga. Zusätzlich studierte Ndimbo von 1991 bis 1994 auf den Philippinen Naturwissenschaften und Pädagogik.

Das Seminar mit Schule in Likonde entstand 1960. Zuvor wurden seit 1926 Knaben im Kleinen Seminar in Peramiho und seit 1933 in Kigonsera unterrichtet. Seit 1960 ist das Seminar in Likonde für die Diözesen Mbinga, Songea, Iringa, Njombe, Mbeya, Tunduru-Masasi, Lindi und Mtwara sowie deren Ordensgemeinschaften eine Ausbildungsstätte für Knaben. Über 200 Knaben und junge Männer zwischen 14 und 25 Jahren bereiten sich dort in der Sekundarschule auf den höheren Schulabschluss vor. Sie stammen aus einfachen Verhältnissen. Ihre Eltern sind Kaffee- oder Maisbauern oder Fischer am Njassasee. Der Andrang der Knaben auf die kirchliche Einrichtung ist groß. Die Heimatpfarrer und der Beauftragte des jeweiligen Bischofs wählen die Schüler für Likonde aus. Dabei können nicht alle Bewerber aufgenommen werden. Beim Eintritt müssen die 14- bis 15-Jährigen eine Hacke, eine Bibel, ein Moskitonetz und zwei Schuluniformen mitbringen. Die Hacke wird für die nachmittäglichen Arbeiten der Schüler auf den Mais- und Erdnussfeldern sowie auf den Gemüsebeeten des Internats gebraucht. Zirka 200 Euro müssen die Familien im Jahr selbst für das Schulgeld aufbringen. Unter den 900 „Secondary-Schools“ in Tansania gehört das Seminar zu den zehn besten.

In Ndimbos fast 20-jähriger Amtszeit als Rektor in Likonde fiel 2007 der Besuch von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann. 2010 wurde noch unter Ndimbos Leitung der Grundstein für den Bau eines neuen Seminargebäudes mit mehreren Schlafsälen in Likonde gelegt. Außerdem begannen die Sanierungsarbeiten an der dortigen Kirche und der Küche des Seminars. Im Oktober 2010 wechselte Ndimbo in die tansanische Hauptstadt Daressalam, wo er als Beauftragter für das Katholische Erziehungswesen bei der Tansanischen Bischofskonferenz tätig war.

Das Bistum Würzburg lernte Ndimbo bei mehreren Besuchen kennen. Sehr enge Kontakte pflegt er zur Familie Michael Lamm in Schweinfurt, wo er bei seinen Besuchen weilte. Lamm unterrichtete mehrere Jahre im Seminar in Likonde. Außerdem steht Ndimbo in engem Kontakt mit dem Schulreferat der Diözese Würzburg. Er gründete und begleitete die Partnerschaft zwischen dem Vinzentinum in Würzburg und der Schule in seinem Geburtsort Kipololo in der Diözese Mbinga.

Emmanuel Mapunda wurde 1935 in Parangu geboren. Nach dem Besuch der höheren Schule trat er in das Priesterseminar der Abtei Peramiho der Missionsbenediktiner ein. Nach dem Ende seines Theologiestudiums wurde er am 8. August 1965 in Songea zum Priester geweiht. Von 1970 bis 1972 besuchte Mapunda die Päpstliche Universität Gregoriana und von 1980 bis 1984 die „Accademia Alfonsiana“ an der Lateranuniversität, wo er in Moraltheologie promovierte. Er kehrte aber immer wieder in das Seminar nach Peramiho zurück. Mapunda war dort zunächst Dozent für Moraltheologie und Vizedirektor, später Rektor des Seminars. Am 22. Dezember 1986 wurde er zum ersten Bischof der Diözese Mbinga ernannt. Die Weihe folgte am 6. Januar 1987 durch Papst Johannes Paul II. in Rom.

Der Tag seiner Bischofsernennung ist auch das Gründungsdatum der Diözese Mbinga. Als Bischof Mapunda sein Amt antrat, zählte seine Diözese rund 239.000 Einwohner, davon 185.000 Katholiken. 1995 waren es schon 342.000 Einwohner, davon 248.000 Katholiken. Aktuell zählt die ostafrikanische Diözese, die wie das unterfränkische Partnerbistum einen Kiliansdom hat, über 360.000 Katholiken in 25 Pfarreien mit mehr als 120 Außenstellen.

1989 kam Bischof Mapunda zum ersten Mal in die Diözese Würzburg. Dort unterzeichnete er am 29. Oktober 1989 den Partnerschaftsvertrag zwischen den beiden Bistümern. Seither besuchte Bischof Mapunda das Bistum Würzburg mehrmals. Er nahm sowohl an der Verabschiedung von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele am 13. Juli 2003, als auch an der Amtseinführung seines Nachfolgers Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am 19. September 2004 teil. „Für mich ist die Partnerschaft zwischen Würzburg und Mbinga ein Ausdruck menschlicher Solidarität. Die Brücke geht von Norden nach Süden, und das ist in diesen globalisierten Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Diese Brücke ist nicht nur einseitig befahrbar: Viele sind bereits darüber nach Mbinga, aber auch viele sind schon darauf nach Würzburg gegangen. Viele Menschen haben uns schon besucht und bei uns gearbeitet, so dass die Partnerschaft immer mehr durch persönliche Beziehungen und Begegnungen vertieft wird“, sagte Bischof Mapunda bei der Amtseinführung von Bischof Hofmann in Würzburg. Beim Gegenbesuch von Bischof Hofmann in Tansania im Jahr 2007 betonte Bischof Mapunda: „Im Glauben hat Würzburg eine Jahrhunderte alte religiöse Tradition, wir in Mbinga sind eine sehr junge Kirche. Wir haben unterschiedliche Kulturen – europäisch und afrikanisch. Der Hintergrund ist sehr verschieden. Aber uns verbindet der christliche Glaube. Hierin können wir uns gegenseitig ergänzen und bereichern.“ Zum 12. März 2011 hat Papst Benedikt XVI. das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Bischof Mapunda angenommen.

(1111/0310; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet