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Informationen von direkt Betroffenen

Aids-Präventionswoche an der Caritas-Don-Bosco-Berufsschule – Schulleiter Ebert: Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern hat sich bewährt

Würzburg (POW) Eine Woche ganz im Zeichen der Aids-Prävention liegt hinter den Schülerinnen und Schülern des dritten Ausbildungsjahres an der Caritas-Don-Bosco-Berufsschule in Würzburg. In Kooperation mit der unterfränkischen Aids-Beratungsstelle der Caritas, dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), dem Gesundheitsamt Würzburg und der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern (LZG) bot die Einrichtung ihren Schülern die Möglichkeit, sich in vielfältiger Weise über HIV und Aids zu informieren. Workshops, Gesprächsrunden und ein Parcours in der Turnhalle vermittelten den 17- bis 20 Jährigen Informationen: beispielsweise wodurch das HI-Virus übertragen wird, wie man das Risiko einer Ansteckung minimiert oder wie Menschen mit der Diagnose „HIV-positiv“ ihren Alltag meistern. Die Aids-Präventionswoche, in diesem Jahr gefördert über den lokalen Aktionsplan der Stadt Würzburg, wird seit 2005 alle zwei bis drei Jahre an der Berufsschule durchgeführt.

Ausgangspunkt für die erste Themenwoche war das Bekanntwerden der HIV-Infektion einer Schülerin. „Wir wollen uns als Schule couragiert positionieren und Aufklärungsarbeit leisten“, begründete Dr. Harald Ebert, Schulleiter der Caritas-Don-Bosco-Berufsschule Würzburg, das Engagement der Schule. „Deshalb wollen wir es jedem Schüler ermöglichen, sich mindestens einmal während seiner Zeit an unserer Schule intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen.“

Anita Geiger, Leiterin des Präventionsteams der unterfränkischen Aids-Beratungsstelle, hat die Arbeit mit den Jugendlichen „richtig Spaß gemacht“. Zunächst hätten sich ihrer Aussage nach bei vielen Schülern zwar noch einige Wissenslücken aufgetan: „Die ‚Pille‘ schützt vor Aids und solche Sachen hörte man da schon mal öfter.“ Doch nach anfänglicher Verschlossenheit seien die Schüler sehr interessiert gewesen und hätten sich des Themas sensibel angenommen. Ähnliche Erfahrungen teilten auch Anna Elisabeth Thieser vom SkF und Alexander Pfeiffer vom Gesundheitsamt. Schulleiter Ebert lobte die jahrelange Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ämtern und Beratungsstellen, von der vor allem die Schüler profitieren würden: „Wir wollen nicht nur Inhalte bieten, sondern auch Gesichter.“ Nur so könnten die Hemmschwellen der Jugendlichen abgebaut werden, damit sie sich im Bedarfsfall an eine vertraute Person wenden. Die Mitarbeiter der Jugendsozialarbeit an der Caritas-Don-Bosco-Berufsschule zeigten sich begeistert vom Interesse der Schüler während der Themenwoche: „Es war sehr spannend zu beobachten, wie jede Klasse innerhalb von fünf Minuten im Thema drin war. Viele Schüler haben die Chance genutzt, Informationen aus erster Hand zu erfahren“, sagte Jugendsozialarbeiter Thomas Tribula.

Besonders gebannt lauschten die Jugendlichen den Worten eines Mannes, der aus seinem Leben mit der Diagnose „HIV-positiv“ berichtete: Wie seine Familienangehörigen von seiner Infizierung erfahren hätten, wie sie damit umgingen und wie er seinen Alltag so „normal“ wie möglich gestalte. Er selbst habe während der Woche sehr offene und lockere Schüler kennengelernt, mit denen er in angenehmer Atmosphäre sprechen konnte. Sein Ziel sei es, Angst im Umgang mit HIV-Positiven abzubauen und das vorhandene Grundwissen der Schüler auszubauen. Die 19-jährige Vanessa fand das Gespräch mit dem Betroffenen sehr aufschlussreich: „Hut ab, wie er mit seiner Infizierung umgeht. Ich habe in der Woche gelernt, dass man diese Leute respektieren und nicht ausschließen sollte.“ Der 20-jährige Khalid war bereits vor einiger Zeit mit seiner Klasse zu Gast in der Aids-Beratung: „Ich habe mein Wissen größtenteils aufgefrischt, aber auch einige neue Sachen gelernt. Insgesamt waren die Tage sehr informationsreich.“

Zum Abschluss der Präventionswoche wurden in der Frühstückspause 200 von Schülern selbstgebackene Aids-Schleifen verteilt. Nach den Herbstferien wird die Ausstellung „Der lange Weg“ in den Räumlichkeiten der Berufsschule zu sehen sein und die Thematik um HIV und Aids auch noch einmal im Unterricht aufgegriffen: „In Fächern wie Deutsch oder Ethik wollen wir uns damit näher auseinandersetzen“, sagte Jugendsozialarbeiterin Lisa Fink. Die Ausstellung, die die LZG seit 2010 bayernweit für Präventionsveranstaltungen zur Verfügung stellt, soll allen Interessierten einen Einblick geben in die Sorgen und Nöte HIV-positiver Menschen, Vorurteile abbauen und den Gedanken an den eigenen Schutz vor einer HIV-Infektion stärken.

(4412/1125; E-Mail voraus)

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