Würzburg (POW) „Spitäler. Aus der Werkstatt der Historiker“ lautet das Thema einer vierteiligen Workshop-Reihe, die ab Donnerstag, 22. März, in vier Würzburger Archiven stattfindet. Die Workshops befassen sich mit den Themen „Alter, Krankheit und Armut als staatliche Aufgabe“, „Das Juliusspital: Ein Fürstbischof sorgt sich um Arme, Alte und Kranke“, „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt. Armut als kirchliche Aufgabe“ und „Das Bürgerspital: Armut und Krankheit in der Stadt“.
Wer im Mittelalter krank wurde oder sich im Alter nicht mehr selbst versorgen konnte, war auf die Unterstützung von Spitälern angewiesen, heißt es in der Ankündigung. Diese beruhten oft auf Stiftungen reicher Bürger, die im Gegenzug Gebete für ihr Seelenheil erwarteten. Drei Historiker werden in vier Würzburger Archiven Quellen vom späten Mittelalter bis zur frühen Neuzeit präsentieren. Nach einer kurzen Einführung können die Teilnehmer unter Anleitung selbst nachvollziehen, wie Historiker zu ihren Erkenntnissen gelangen. In kleinen Gruppen beschäftigen sie sich mit originalen Dokumenten aus den Archiven von Kirche, Staat und den Spitälern.
Die Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 22. März, von 18 bis 20 Uhr im Staatsarchiv Würzburg befasst sich mit dem Thema „Alter, Krankheit und Armut als staatliche Aufgabe“. Dr. Hans-Wolfgang Bergerhausen, außerplanmäßiger Professor am Lehrstuhl für Neuer Geschichte der Universität Würzburg, betrachtet mit den Teilnehmern den herrschaftlichen beziehungsweise staatlichen Umgang mit Armen, Alten und Kranken seit der Echterzeit.
„Das Juliusspital: Ein Fürstbischof sorgt sich um Arme, Alte und Kranke“ lautet der Schwerpunkt des Workshops am Freitag, 23. März von 14 bis 16 Uhr im Juliusspital Würzburg. Aus dem sonst nur schwer zugänglichen und umfangreichen Archiv des Spitals kommen Urkunden und Akten auf den Tisch, die bis in die Gründungszeit zurückgehen. Referent ist Dr. Robert Meier, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Archivschule Marburg und Verfasser einer Biografie von Fürstbischof Julius Echter.
Mit dem Thema „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt – Armut als kirchliche Aufgabe“ befasst sich die Veranstaltung am Donnerstag, 5. April, von 18 bis 20 Uhr in Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg. Ein Teil kirchlicher Einnahmen war stets für die Unterstützung von Armen und Kranken reserviert. Dr. Rainer Leng, Professor am Lehrstuhl für Fränkische Landdesgeschichte der Universität Würzburg, zeigt anhand von Quellen aus dem Diözesanarchiv, in welchen kirchlichen Institutionen dieser Gedanke seit dem Mittelalter zum Leben erweckt wurde.
„Das Bürgerspital: Armut und Krankheit in der Stadt“ lautet das Thema am Freitag, 6. April, von 14 bis 16 Uhr im Stadtarchiv Würzburg. Die Quellen geben Einsicht in Wirtschaftsweise und Rechnungswesen, aber auch den Alltag der Spitalinsassen bis hin zur täglichen Weinration und dem Speiseplan. Referent ist Professor Dr. Hans-Wolfgang Bergerhausen.
Veranstalter ist die Domschule Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Würzburg, dem Juliusspital Würzburg, dem Diözesanarchiv Würzburg und dem Bürgerspital Würzburg. Die Teilnahme kostet pro Person 15 Euro für einen Workshop beziehungsweise 50 Euro für alle Workshops. Anmeldung bis Freitag, 16. März, und weitere Informationen bei: Domschule Würzburg, Am Bruderhof 1, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38643111, E-Mail info@domschule-wuerzburg.de, Internet www.domschule-wuerzburg.de.
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