Hösbach/Würzburg (POW) Einstimmig haben die 130 Delegierten bei der Diözesanversammlung des Kolpingwerk Diözesanverbands Würzburg am Samstag, 23. März, einen vom Diözesanvorstand und der Diözesanleitung der Kolpingjugend gestellten Antrag zur Prävention sexualisierter Gewalt beschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung. Unter anderem werden die Kolpingsfamilien und Bezirksverbände verpflichtet, im Rahmen ihrer Kinder-, Jugend- und Familienarbeit nach den Richtlinien des Bistums und den Vorgaben des Kolpingwerkes zu handeln. Insbesondere umfasst das die Teilnahme an Präventionsschulungen, die Unterzeichnung einer Selbstverpflichtungserklärung sowie die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses im Rahmen der Kinder-, Familien- und Jugendaktivitäten.
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche und aktueller Ereignisse in Würzburg war die Auseinandersetzung mit dem Thema Prävention zum Schutz vor sexualisierter Gewalt ein aktuelles Hauptthema der Diözesanversammlung. Die Kolpingjugend hat bereits 2012 ein Positionspapier „Kinder schützen – Präventionsarbeit leisten!“ verabschiedet. Im generationenübergreifenden Verband fehlten bisher solche verbindliche Standards.
Peter Langer, Kolping-Bildungsreferent und Trainer für Prävention Sexualisierter Gewalt im Bistum Würzburg, stellte zusammen mit Kolping-Jugendbildungsreferentin Sonja Bolch die Schutzmaßnahmen und Richtlinien ausführlich vor. Beide gaben anschauliche Beispiele für den sensiblen Umgang mit Nähe und Distanz und beantworteten Fragen der praktischen Umsetzung.
In ihrem Impulsreferat setzte sich Rosalia Walter, Geistliche Leiterin im Bundespräsidium des Kolpingwerk Deutschland aus Köln, für die Stärkung des Amtes der Geistlichen Leitung im Verband ein. Dieses Amt füllten Laien in der Kolpingsfamilie aus. „Es geht darum, gemeinsam Kirche zu sein – dabei ist die Taufe die christliche Grundberufung aller“. Das Weiheamt erhöhe nicht die christliche Berufung, sondern Ziel sei es, im gemeinsamen Miteinander von Präses und Geistlicher Leitung sich für das Glaubensleben und den Pastoralen Dienst in der Kolpingsfamilie vor Ort verantwortlich zu fühlen. Als Geistlicher Leiter oder Geistliche Leiterin gehe es nicht nur darum, geistliche Impulse, Abschlussworte oder Gottesdienste zu gestalten. Vielmehr sei entscheidend, das Leben der Kolpingsfamilie so mitzugestalten, dass überzeugter Glaube lebhaft und spürbar erfahrbar ist.
Im Bistum Würzburg findet der nächste Ausbildungskurs für Ehrenamtliche Geistliche Leitung und Begleitung in Erwachsenenverbänden ab November 2019 statt. Der Kurs wird begleitet von den Diakonen Jens Johanni (Kolping) und Peter Hartlaub (KAB). Er ist ein Kooperationsprojekt der katholischen Erwachsenenverbände in der Diözese Würzburg zusammen mit der Hauptabteilung Seelsorge.
Im Rahmen der seit 1992 bestehenden Partnerschaft des Diözesanverbands Würzburg mit Kenia startet der Arbeitskreis Kenia nun ein neues Projekt, das im Rahmen Hilfe zur Selbsthilfe den Menschen in Kenia zu Gute kommt: 80 Zisternen sollen den Menschen dort in Zusammenarbeit mit dem kenianischen Kolping-Nationalverband errichtet werden. In vielen, insbesondere ländlichen Regionen Kenias ist mühsames und stundenlanges Heranschleppen von Wasser gerade durch Kinder tägliche Realität. Die Zisternen sollen hier Abhilfe schaffen und so den Kindern mehr Zeit für Schule und Bildung ermöglichen. Auch für die Familien bleibt mehr Zeit. Die Ernten in den Gemüsegärten werden ertragreicher.
Freudestrahlend nahm Alfons Mödl, Leiter des Kolping-Arbeitskreises Kenia, die ersten 9000 Euro für das Projekt entgegen. Gespendet wurden diese vom Bezirksverband Miltenberg und den Kolpingsfamilien Altenbuch, Amorbach, Collenberg und Miltenberg. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Spendenziel von 60.000 Euro. Weiterführende Informationen zum Zisternenprojekt sind unter www.kolpingwerk-mainfranken.de/eine-welt/ zu finden.
Den Abschlussgottesdienst feierte die Versammlung gemeinsam mit der Hösbacher Bevölkerung mit dem ehemalige Diözesanpräses Domkapitular em. Monsignore Hans Herderich unter Assistenz von Diözesanpräses Diakon Jens Johanni und Bezirkspräses Diakon Ludwig Wallinger. Für die musikalische Gestaltung sorgte die Band „WTL“ aus Schimborn.
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