Würzburg/Linz (POW) Die Gläubigen heilsam in Bewegung bringen möchte Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter der Diözese Würzburg. Er ruft für die Fastenzeit vom 1. März bis 15. April 2006 zum „Autofasten“ auf. Gleiches tun die katholischen Diözesen und die Evangelische Kirche in Österreich. Zu den Initiatoren der österreichischen Aktion zählt auch der aus Kitzingen stammende Moraltheologe Professor Dr. Michael Rosenberger, Umweltsprecher des Bistums Linz.
Neben einem Mitmachheft bieten die Organisatoren mehrere liturgische Arbeitshilfen an, unter anderem eine Predigtvorlage sowie Modelle und Bausteine für Wortgottesdienste und für eine Besinnungszeit „15 Minuten inne halten“. Die liturgischen Hilfen sind auf der Homepage des Bistums Würzburg in der Rubrik www.umwelt.bistum-wuerzburg.de sowie unter www.autofasten.at zu finden. In Österreich unterstützen zahlreiche Kooperationspartner, darunter die öffentlichen Verkehrsbetriebe, die Aktion und stellen verbilligte oder gar kostenlose „Fasten-Tickets“ bereit, die unter den Teilnehmern verlost werden. „Auch ohne diese Anreize ist es lohnend, in der Fastenzeit heilsam in Bewegung zu kommen“, sagt Gumpert.
Die Fastenzeit sei seit Jahrhunderten eine Gelegenheit, sein Leben neu auszurichten auf Gott und auf den Nächsten hin. Deswegen ordnet Gumpert das „Autofasten“ in die religiöse Tradition ein. Gerade in der heutigen Zeit sei es angesagt, Gewohnheiten zu überprüfen, die der eigenen Gesundheit schaden (Bewegungsmangel), Mitmenschen belasten (Verkehrslärm und Abgase) und die Umwelt schädigen (Treibhausgase). Mit einem Aufruf zum „Autofasten“ solle weder das Auto verteufelt noch einige Wochen lang auf dessen Nutzung unter allen Umständen ganz verzichtet werden. „Wer aber seinen Gebrauch auf das unverzichtbar notwendige Maß verringert, kann zugleich viel gewinnen“, erklärt Gumpert: zusätzliche soziale Kontakte durch Fahrgemeinschaften, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder einen echten „Kirchgang“ zu Fuß. Zudem belegt die Auswertung früherer „Autofasten“-Aktionen, dass ein Drittel der Teilnehmer auch über die Fastenzeit hinaus sein Mobilitätsverhalten nachhaltig verändert hat.
(0806/0307)