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„Gewichtige Gründe“ für höheren Mindestlohn

KAB-Diözesanverband stellt „Gerechtigkeits-Waage“ vor – Fast ein Fünftel der Vollzeitbeschäftigten arbeitet im Niedriglohnbereich – Verband fordert Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 13,69 Euro

Würzburg (POW) Die „Gerechtigkeits-Waage“ hat der Diözesanverband Würzburg der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) am Samstag, 29. Februar, auf dem Vorplatz des Würzburger Kiliansdoms vorgestellt. „Es gibt gewichtige Gründe, den derzeitigen Mindestlohn von 9,35 Euro anzuheben“, schreibt der Verband in einer Pressemitteilung. Die KAB fordert, den gesetzlichen Mindestlohn auf 13,69 Euro anzuheben.

Zum Stichtag 31. Dezember 2018 hätten 4,14 Millionen (19,3 Prozent) der Vollzeitbeschäftigten ein Entgelt im Niedriglohnbereich erzielt, schreibt die KAB. Die bundesweite Schwelle dafür liege derzeit bei 2203 Euro brutto im Monat. Existenzsicherung, soziale Teilhabe und eine auskömmliche Rente seien mit dem derzeitigen Mindestlohn von 9,35 Euro nicht möglich. Besonders Beschäftigte in Logistik, Reinigung, Gastronomie und Hotellerie seien davon häufig betroffen. Beschäftigung zu unangemessen niedrigen Löhnen sei ein Problem, das Frauen weit überdurchschnittlich betreffe.

Die Mindestlohn-Kommission werde Mitte 2020 eine Empfehlung für die weitere Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns ab 1. Januar 2021 aussprechen. Sofern die Bundesregierung dieser Empfehlung zustimme und sie per entsprechender Verordnung umsetze, werde diese Empfehlung dann der neue gesetzliche Mindestlohn ab 2021. Die KAB fordert einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von mindestens 60 Prozent des Durchschnittseinkommens. Als letzte Basis lag der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst 2017 bei 3771 Euro. Die KAB forderte vor diesem Hintergrund einen gesetzlichen Mindestlohn von 13,69 Euro.

Schon Papst Johannes Paul II. habe 1981 in seiner Sozialenzyklika „Laborem exercens“ geschrieben: „Die gerechte Entlohnung für die Arbeit eines Erwachsenen, der Verantwortung für eine Familie trägt, muss dafür ausreichen, eine Familie zu gründen, angemessen zu unterhalten und ihr Fortkommen zu sichern.“ Der derzeitige Mindestlohn erfülle dieses Kriterium aus Sicht der KAB nicht.

„Als starker katholischer Sozialverband setzt sich die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung für christliche Werte in der Arbeitswelt und ein christliches Miteinander in der Gesellschaft ein“, erklärt KAB-Diözesanvorsitzende Harald Mantel. Diözesanvorsitzende Hiltrud Altenhöfer betont: „Mit Unterstützung vieler Frauen und Männer sind wir als KAB eine hör- und sichtbare Stimme in Politik und Wirtschaft. Als Christinnen und Christen sind wir aufgefordert, die Werte aus der kirchlichen Soziallehre in die gesellschaftliche Diskussion einzubringen, um menschenwürdige Arbeit für zukünftige Generationen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu ermöglichen.“ Die KAB kämpfe unter anderem für den arbeitsfreien Sonntag und mit dem Modell der sogenannten „Cappuccino-Rente“ gegen die zunehmende Altersarmut. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kab-wuerzburg.de.

(1020/0254; E-Mail voraus)

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