Würzburg (POW) Der Diözesanfamilienrat (DFR) des Familienbunds der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg hat sich am Samstag, 4. Dezember, für die kommenden vier Jahre konstituiert. Bei der ersten Sitzung des Gremiums nach den Pfarrgemeinderatswahlen im Frühjahr und den „Herbsttreffen Familie“, die der Familienbund im Oktober im Bistum Würzburg veranstaltete, wählten 35 Vertreter aus 21 Dekanaten und Verbänden am Samstag 17 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ins Gremium. Sie sollen die Arbeit des Diözesanfamilienrats unterstützen und mittragen.
„Wir sind auf der Suche nach Fürsprechern, die die Leistungen der Familien für diese Gesellschaft nicht kleinreden, sondern ihr Anerkennung verschaffen“, erklärte FDK-Vorsitzender Michael Kroschewski den 60 Anwesenden im Jugendbegegnungshaus Windrad am Würzburger Heuchelhof. Dabei sei für den Familienbund das Thema „Subsidiarität“ wichtig: „Die Anerkennung und Wertschätzung für die Leistungen in den Familien bleiben für uns unabdingbare Voraussetzung für gute und wirksame Angebote: Wir wollen unterstützen, nicht bevormunden.“ Eine unterfrankenweite einheitliche Förderung von Familienbildung ist dabei für den FDK-Vorsitzenden ein „wichtiges, wenn auch leider weitgestecktes Ziel“ des Familienbunds.
In geheimer Wahl stimmten die Delegierten für folgende 17 Persönlichkeiten: Angelika Becker-Völker (Redakteurin und Pädagogin), Dr. Harald Ebert (Schulleiter der Don-Bosco-Berufsschule in Würzburg), Wolfgang Engert (Referent für Ehe- und Familienseelsorge in der Diözese Würzburg), Roland Giegerich (Fachbereichsleiter Jugend und Familie beim Diözesan-Caritasverband), Edeltraud Hann (Diözesanvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds), MdL Oliver Jörg, MdB Paul Lehrieder, Bezirkstagsvizepräsidentin Eva-Maria Linsenbreder, Sorya-Leonie Lippert (Gründerin des interkulturellen Begegnungszentrum für Frauen in Schweinfurt), Hildegard Metzger (FDK-Vorstandsmitglied und Projektleiterin INTAKT), Robert Scheller (Leiter des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach), Klaus Schmalzl (Ehe-, Familien- und Lebensberater und Diözesanrichter), Erhard Scholl (Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Schweinfurt), Claus Schreiner (Geschäftsführer CS Media, Mitglied des FDK-Sachausschusses Familienpolitik), Dietmar Schwab (stellvertretender FDK-Diözesanvorsitzender), Bernhard Schweßinger (Pressesprecher der Diözese Würzburg) sowie MdL Simone Tolle.
Zukünftig werden Familienbund und Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) enger zusammenarbeiten und als Familien- und Elternrat im Bistum Würzburg gemeinsam tagen, berichteten Kroschewski und KED-Diözesanvorsitzende Michaela Wettering. Als „Neuzugänge“ im Mitarbeiterteam des Familienbunds begrüßten die FDK-Verantwortlichen Volker Elsner, Referent für das Internetportal www.intakt.info, und Diakon Martin Höfer. Höfer wird zukünftig den Bereich Familienwallfahrten und Familienerholung betreuen.
Neben den Wahlen der Persönlichkeiten – der Vorstand des Diözesanfamilienrats wird in der nächsten Sitzung im Frühjahr gewählt – stand das Thema „Sonntag – um des Menschen willen“ auf der Tagesordnung. „Können Sie sich noch an die Zeit erinnern? Am Samstagabend hat man gebadet, die Wohnung geputzt, die Straße gekehrt und am Sonntag ging man mit festlichen Kleidern in den Gottesdienst, es gab ein besseres Essen, die Familie ging spazieren“, zählten Domvikar Stephan Hartmann und Wolfgang Engert auf. „Was ist davon geblieben?“, fragten die beiden Referenten.
„Heute habe der Sonntag andere Gesichter“, waren sich alle einig. Er diene heute – besonders für Frauen – nicht selten dazu, liegengebliebene Arbeiten der Woche zu erledigen. Dabei steht doch der Wunsch nach Zeit, nach Freiräumen, nach Gemeinsamkeiten mit der Familie ganz oben auf der Liste der Wünsche, die so vermeintlich leicht zu erfüllen scheinen, aber doch so schwer zu realisieren sind. „Wir nehmen den Alltag mit rein in den Sonntag“, bedauerte Engert. Die Welt drehe sich aber auch, wenn man am Sonntag mal den Alltag draußen lasse.
Der Sieben-Tage Rhythmus der Woche, mit dem Sabbat als Ruhetag, sei in der Geschichte Gottes mit dem Volk Israel entstanden, erklärte Hartmann. Ohne den Sabbat als Vorläufer wäre der heutige Sonntag nicht denkbar. Es sei der Tag, an dem die Menschen aufatmen und auftanken können, an die dem sie frei sein sollen von Konsum und Produktion. Sie haben freie Zeit für sich, für die Mitmenschen und für Gott. „Sonntag ist ein Geschenk Gottes, das uns hilft, mehr Mensch zu werden“, betonte der Domvikar.
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