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„Es hat uns förmlich überrollt“

Initiatoren des Projekts „Endspiel. Würzburger Apokalypse 2010“ ziehen Bilanz – Viele Fernstehende erreicht – Über 40.000 Teilnehmer bei den Veranstaltungen

Würzburg (POW) Am Sonntag, 21. November, um 19 Uhr geht das Projekt „Endspiel. Würzburger Apokalypse 2010“ mit einem Abendlob im Würzburger Kiliansdom offiziell zu Ende. Vorab zogen die Initiatoren Dr. Jürgen Lenssen, Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg, sowie Dr. Rainer Dvorak und Dietmar Kretz von der Katholischen Akademie Domschule Würzburg bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend, 16. November, eine positive Bilanz des Veranstaltungsreigens. Insgesamt fanden im Rahmen des an Aschermittwoch offiziell eröffneten „Endspiels“ 150 Termine statt, an denen über 40.000 Personen teilnahmen. Nicht in diese Zahlen eingerechnet ist die Tatsache, dass für den Rundweg „Offensichtlich – Verborgen“ mehr als 25.000 Broschüren weggingen.

„Wir haben Leute erreicht, die sich sonst nicht unbedingt mit kirchlichen Themen ansprechen lassen“, sagte Domkapitular Lenssen. In den 21 Jahren seiner Tätigkeit in dieser Funktion habe er keine Aktion erlebt, die auf ein derartiges Echo gestoßen sei. Dabei hatte das Triumvirat nach drei Jahren Vorlauf anfangs noch Sorge gehabt, ob Thema und Zeitpunkt richtig gewählt waren. „Zu Beginn war die Weltwirtschaftskrise allzu präsent und wir hatten noch überlegt, das Projekt abzusagen, weil das Thema Apokalypse in diesem Kontext fast zu platt erschien“, sagte Akademiedirektor Dvorak. Im Verlauf seien aber die Vielschichtigkeit des Themas und vor allem auch der Aspekt der Hoffnung zunehmend augenscheinlich geworden.

Insgesamt 61 Kooperationspartner klinkten sich in das Projekt ein. Darunter neben verschiedenen katholischen und evangelischen Einrichtungen auch säkulare Institutionen wie das Kabarett Bockshorn, die Universität und die Hochschule für Musik sowie das Mainfranken-Theater. Die beiden letztgenannten haben nach Lenssens Worten schon angekündigt, die Zusammenarbeit fortzusetzen: „Mit Krzysztof Penderecki gibt es voraussichtlich 2012 ein Wiedersehen – vielleicht mit seiner Passion.“ Die positiven Rückmeldungen auf die Ausstellung von Jacques Gassmanns Apokalypse-Zyklus in Stift Haug möchte der Kunstreferent des Bistums zur Anregung nehmen, das barocke Gotteshaus vielleicht als Kunst- und Kulturkirche in der Würzburger Innenstadt zu etablieren.

Als seine persönlichen Höhepunkte in der Vielzahl der Angebote wertete Lenssen die Inszenierung des Großen Welttheaters von Pedro Calderón de la Barca auf dem Kiliansplatz und die Aufführung der Sinfonie „Seven Gates of Jerusalem“ durch ein deutsch-polnisches Ensemble im Kiliansdom. „Insgesamt hat die Bandbreite der Angebote deutlich vor Augen geführt, wie viel an Kapazität in unserer Stadt Würzburg vorhanden ist.“

Für Kretz, dessen Einsatz für das Projekt neben dem normalen Akademie-Betrieb Lenssen besonders hervorhob, lag die große Resonanz nicht zuletzt darin begründet, dass das Thema noch unverbraucht war. „Es hat uns förmlich überrollt.“ Dvorak erläuterte, es gehe beim Thema Apokalypse schlicht um die elementaren Fragen, mit denen sich der Mensch tagtäglich konfrontiert sehe. Als positiv wertete das Dreierteam, das vor und während des Projekts ungezählte Kaffeetassen lang zusammensaß und anstehende Fragen löste, dass einige Klischees von Kirche bei den Kooperationspartnern ausgeräumt wurden. „Manch einer hat damit gerechnet, dass wir das jeweilige Programm zensieren oder kontrollieren. Hier haben wir aber gerne enttäuscht“, sagte Lenssen lächelnd.

(4710/1448; E-Mail voraus)

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