Würzburg (POW) Gegen die geplante Streichung der staatlichen Fördergelder für die Erwachsenenbildung hat die Katholische Landvolkbewegung (KLB) der Diözese Würzburg am Donnerstag, 22. Dezember, protestiert. „Deutschland soll vorankommen, bloß Bayern macht einen eklatanten Schritt zurück“, heißt es in der in Würzburg veröffentlichten Presseerklärung. „Wenn sich in unserem Land etwas bewegen soll, kann mit der Bildung doch nicht am Ende der Schulzeit Schluss sein“, sagt Frank Greubel, Geschäftsführender Bildungsreferent der KLB.
Lebenslanges Lernen sei angesagt und auch beruflich gefordert. Deshalb ist es nach Greubels Meinung unerlässlich, dass sich Erwachsene weiterbilden können, um Schlüsselqualifikationen zu erwerben. „Nur Fachwissen führt heute nicht mehr weiter – doch dieser Verantwortung scheint sich der Freistaat jetzt zu entziehen“, kommentiert die Landvolkbewegung die Beschlüsse der Staatsregierung. Bildung werde durch diese „Vernichtungsmaßnahme“ teurer oder zum Teil gar nicht mehr leistbar, die Chancengleichheit ausgehebelt. „Es bricht enorm viel weg, wenn Erwachsenenbildung nicht mehr möglich ist“, warnt Greubel. Referentenhonorare, Fahrtkosten, Raummieten und Ähnliches könnten nicht allein über Teilnehmerbeiträge gedeckt werden.
Auch die gerade von der Politik eingeforderte Bürgerkultur brauche Motivation, Information, Förderung und Begleitung. „Genau das leistet die Erwachsenenbildung“. Die Notwendigkeit der Wertevermittlung betonten Politiker aller Couleur gebetsmühlenartig. „Wo bleiben die Taten zu den Worten?“, fragt Greubel.
Für die Landvolkbewegung steht fest: Die Staatsregierung steht kurz davor, mit einem Ausstieg aus der Förderung jene Strukturen zu zerstören, die auch mit Steuergeldern aufgebaut worden sind. Es sei absolut unverständlich, warum die 0,3 Prozentpunkte, die das Kultusministerium von seinem Gesamthaushalt für Erwachsenenbildung investiert, jetzt nicht mehr aufgebracht werden könnten.
(0106/0010)