Würzburg (POW) Zum ersten Mal hat am Donnerstag, 25. Juli, eine Abschlussfeier für Absolventinnen und Absolventen des Grund- und Aufbaukurses von „Theologie im Fernkurs“ in Würzburg stattgefunden. Nach einer Begrüßung im Foyer des Burkardushauses feierten Fernstudierende, Angehörige und das Team von „Theologie im Fernkurs“ gemeinsam einen Gottesdienst in der Sepultur des Würzburger Domes. Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung des Bistums Würzburg, zu der auch die Domschule mit „Theologie im Fernkurs“ gehört, sprach in seiner Predigt darüber, wie er als junger Student noch meinte, mit seinem theologischen Examen irgendwann sein Wissen zu vervollständigen und danach in erster Linie dieses Wissen nur noch weiterzugeben. Diese Annahme habe sich als Trugschluss erwiesen, vielmehr begann nach Ende des Studiums eine völlig neue Phase des Lernens. Den Absolventinnen und Absolventen wünschte Dr. Gabel, dass sie sich Neugier und die Lust zu lernen ihr Leben lang bewahren. Es sei zwar fast ein Allgemeinplatz, dass jeder Mensch lebenslang lerne und daher niemals wirklich ausgelernt habe. „Aber es ist gerade für die Theologie und den Glauben wichtig, immer wieder bereit zu sein, neue Perspektiven einzunehmen.“
Der anschließende Festakt im Burkardushaus sah insgesamt vier Programmpunkte vor: Neben der Einleitung durch Dr. Thomas Franz, Leiter von „Theologie im Fernkurs“, die Festrede von Dr. Rainer Dvorak, Akademiedirektor und Leiter der Domschule, sowie die Vorstellung des Freundes- und Förderkreises von „Theologie im Fernkurs“ durch Joachim Deitert. Letzterer wirkte bis 2014 über drei Jahrzehnte als Studienleiter. Den Abschluss bildete die Verleihung eines Lehrbriefpräsentes an die Absolventinnen und Absolventen der Kurse von „Theologie im Fernkurs“.
Franz hob hervor, dass sich in den anwesenden Personen die Vielfalt von „Theologie im Fernkurs“ widerspiegele: Sie gehörten zu zahlreichen Bistümern in Deutschland von Nord bis Süd, von West bis Ost. Sie repräsentierten eine Altersspanne von etwa 30 bis 70 Jahren. Sie übten unterschiedliche Berufe aus und hätten Familien. Die Motivation zum theologischen Fernstudium schließlich reiche vom Berufsweg zur Gemeindereferentin oder zum Diakon über die Stärkung des individuellen kirchlichen Engagements bis hin zum persönlichen Interesse, „mehr vom Glauben wissen“ zu wollen.
Die Festrede Dvoraks trug den Titel „Gott auf der Spur“. Darin zeichnete er ein Bild der Situation, in der sich die Absolventinnen und Absolventen nun vorfänden. Leitmotiv dieser Skizze war, dass ein Mensch alles verlieren könne, nur nicht seine Würde. Dieses Motiv der unverlierbaren Würde jedes Menschen wandte Dvorak auf ganz unterschiedliche Themenfelder an: den Prolog des Johannesevangeliums, den Glauben an den dreieinen Gott sowie das Handeln aus christlicher Verantwortung heraus. Allen geschilderten Gedanken und Situationen war gemeinsam, dass der Mensch von Gott angenommen ist, so wie er ist, mit Stärken und Fehlern. Zu den Stärken des christlichen Glaubens gehöre dann zweifellos, dass Jesus Christus durch sein Vorbild und Menschsein alle dazu aufrufe, es ihm in der vorurteilsfreien Annahme aller Menschen gleichzutun. Als Theologinnen und Theologen gehöre das für die versammelten Absolventen zur Grundlage künftigen Denkens und Handelns.
Deitert nahm diesen Faden auf: Die Beschäftigung mit Theologie und das daraus folgende Handeln finde nach Abschluss des Kurses eine Fortsetzung. Deitert lud dazu ein, durch eine Mitgliedschaft im Verein der Freunde und Förderer von „Theologie im Fernkurs“ sich mit anderen Studierenden (Aktiven und Ehemaligen) zu vernetzen, um für die Kurse zu werben und weiterhin an Studienveranstaltungen teilnehmen zu können.
Im Anschluss an das Abendessen erwartete die Gruppe der Würzburger Nachtwächter zu einer historischen Stadtführung. In launigen Worten und mit „unnerfrängischem“ Humor gab er bei einem Gang rund um den Dom, über den Marktplatz und hin zum Rathaus Anekdoten und historische Ereignisse der Geschichte Würzburgs zum Besten.
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