Würzburg (POW) Ab sofort besteht die Möglichkeit, bei den Salesianern Don Boscos ein „Freiwilliges Ordensjahr“ zu absolvieren, teilt der Orden mit. Das von der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) im Jahr 2019 ins Leben gerufene Projekt richtet sich an Menschen, die für einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten in einer Ordensgemeinschaft mitleben und -arbeiten möchten. DOK-Projektkoordinatorin Schwester Maria Stadler beschreibt das Angebot als besondere Gelegenheit, für eine Zeit ins Ordensleben einzutauchen.
Als erster Teilnehmer wird im August Bastian aus Bremen ein Ordensjahr bei den Salesianern beginnen. Der 40-Jährige macht derzeit eine Ausbildung zum Erzieher für Jugend- und Heimerziehung in Schwäbisch Gmünd. Teil der Ausbildung ist ein Berufsanerkennungsjahr, das er in der Würzburger Don-Bosco-Einrichtung am Schottenanger absolvieren wird. „Das Ordensleben hat mich schon immer fasziniert und daher habe ich mich entschieden, das Anerkennungsjahr mit einem ‚Freiwilligen Ordensjahr‘ zu verbinden“, erzählt er.
Vor einigen Monaten stieß der angehende Erzieher bei einer Internetrecherche auf das Angebot der Ordensobernkonferenz unter www.ordensjahr.de und freute sich, als er erfuhr, dass auch die Salesianer Don Boscos ab diesem Jahr am „Freiwilligen Ordensjahr“ teilnehmen. „Das Charisma, für die Jugend da zu sein, passt einfach sehr gut zu meinem beruflichen Werdegang. Ich freue mich schon darauf, mit den Patres zu leben und in einem der Werke in Würzburg mitarbeiten zu dürfen“, sagt er.
Das Ordensjahr richtet sich grundsätzlich an Katholiken, Protestanten und nach Absprache auch an spirituell aufgeschlossene Menschen, die keiner Konfession angehören. Die Bewerbung läuft über die DOK. Ziel des Jahres ist es, den Teilnehmenden in verschiedenen Lebensphasen Orientierung und neue Perspektiven für ihren weiteren Weg zu bieten, sei es nach der (Schul-)Ausbildung, in den ersten Berufsjahren, in der Lebensmitte oder nach dem Wechsel in den Ruhestand. Das Konzept des Ordensjahres ermöglicht Teilhabe über einen begrenzten Zeitraum, ohne dass die Teilnehmenden sich langfristig an die Gemeinschaft binden.
Bastian erhofft sich von seinem Aufenthalt bei den Salesianern jedoch mehr. „Ich möchte erproben, ob das Leben im Orden ein Weg für mich sein kann. Deshalb möchte ich die zwölf Monate nicht nur mit meinem Berufsanerkennungsjahr verbinden, sondern zeitgleich gerne auch ein Aspirantat bei den Salesianern absolvieren.“
Auch für die Orden selbst bietet das Ordensjahr eine Chance. So hoffen die Initiatoren, dass Menschen, die zeitweise mit in der Gemeinschaft leben, eine Bereicherung darstellen und frischen Wind in den Ordensalltag bringen. Mindestens einmal treffen sich die Teilnehmenden an einem der Standorte in Deutschland, um sich über ihre Erlebnisse auszutauschen. „Darauf bin ich ebenso gespannt wie auf die Erfahrungen, die ich im Ordensjahr bei den Salesianern sammeln werde“, sagt Bastian.
Stichwort: Salesianer Don Boscos
Die Sorge um benachteiligte junge Menschen ist seit jeher Kernaufgabe und Kernkompetenz der Salesianer Don Boscos (SDB). Don Bosco selbst kümmerte sich im Turin des 19. Jahrhunderts um die allein gelassenen und vernachlässigten jungen Menschen seiner Heimatstadt. In seiner Nachfolge arbeiten heute weltweit die Salesianer Don Boscos und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um jungen Menschen am Rande wieder einen Zugang zur Gesellschaft zu ermöglichen. Mit rund 14.200 Mitgliedern in 134 Ländern zählen sie nach eigenen Angaben zu den größten Männerorden der katholischen Kirche.
Zur Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos gehören rund 200 Ordensmitglieder, die sich an rund 30 Standorten in Deutschland, der deutschsprachigen Schweiz und in der Türkei zusammen mit etwa 2000 angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie vielen Ehrenamtlichen dafür einsetzen, dass das Leben junger Menschen gelingt. Weitere Informationen zur Arbeit der Salesianer Don Boscos in Deutschland unter www.donbosco.de und berufung.donbosco.de.
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