Würzburg/Bad Neustadt/Bad Kissingen/Haßfurt (POW) Von der alten Mainbrücke bis zum Domportal hat am Freitag, 9. Juli, die Prozession der Kindergartenkinder bei der Kiliani-Wallfahrt der Kindergärten durch die Würzburger Innenstadt gereicht. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann segnete die rund 1300 Kinder und ihre mehr als 250 Begleiterinnen und Begleiter aus den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld am Haupteingang. Über 20 Minuten dauerte es, bis alle den Dom betreten hatten. Dort gestaltete der Bischof mit den kleinen Wallfahrern einen kindgerechten Gottesdienst. Kurzerhand saßen viele auf dem Boden und auf den Treppenstufen, weil kein regulärer Sitzplatz mehr zu bekommen war. Nach der Wort-Gottes-Feier segnete der Bischof gemeinsam mit Mitgliedern des Domkapitels und weiteren Priestern und Diakonen jedes Kind einzeln. Im Innenhof des Domkreuzgangs stärkten sich die kleinen Kiliani-Wallfahrer bei Würstchen, Brötchen und Limonade, ehe sie wieder nach Hause fuhren.
Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten Domorganist Professor Stefan Schmidt und Schulorchester und Chor der Maria-Ward-Realschule Würzburg unter der Leitung von Schwester Raphaele Schmidt. 20 Frauen und Männer des Diözesan-Caritasverbands sorgen für den reibungslosen Ablauf. Um die Verpflegung kümmerte sich das Team des Sankt Burkardus-Hauses. Ein Kamerateam des Bayerischen Fernsehens begleitete die Wallfahrt.
„Ich bin sehr froh, dass ihr heute alle hierher gekommen seid“, begrüßte Bischof Hofmann die Kindergartenkinder im Dom. In einem szenischen Spiel erlebten die Kinder nach, wie Jesus den blinden Bartimäus heilte, den Zöllner Zachäus zur Umkehr brachte und die 5000 speiste. Anschließend las der Bischof den Kindern das Evangelium von den Emmaus-Jüngern vor. „Auch heute ist Jesus mitten unter uns: in seinem Wort, im eucharistischen Brot und in der Gemeinschaft untereinander“, erläuterte Bischof Hofmann in seiner Predigt. Kilian, Kolonat und Totnan hätten diesen Glauben bezeugt und nach Franken gebracht. „An sie erinnern wir in dieser Woche besonders.“ Anschließend wiederholte er mehrmals mit den Kindern die Namen der Frankenapostel, „damit ihr euren Eltern heute Abend daheim erzählen könnt, wie die drei heißen, denen wir in Franken unseren Glauben verdanken.“
Mit Bussen waren die Kindergärten am frühen Vormittag aus der Rhön und aus den Haßbergen nach Würzburg angereist und dann vom Viehmarkt aus zur Pfarrkirche Sankt Burkard marschiert. Dort begrüßte Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, die Wallfahrer und erteilte ihnen den Pilgersegen. Abgesichert von der Polizei setzte sich der Tross bei sommerlicher Hitze in Richtung Dom in Bewegung, angeführt von Kreuz und Kirchenfahnen.
„Kindergärten haben in der Pfarrei eine große Bedeutung, weil wir eine wichtige Kontaktstelle zu Familien und Kindern haben“, sagte Dekan Thomas Keßler aus Bad Kissingen. Das Personal habe eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe und bedürfe deswegen besonderer Zuwendung. Pfarrer Jürgen Schwarz von der Pfarreiengemeinschaft Saalethal betonte, dass der Kindergarten ein wichtiger Ort sei, ein positives Bild von Kirche zu vermitteln und die Botschaft Jesu zu Gehör zu bringen. „Eine Veranstaltung wie diese Wallfahrt hebt sich ab vom üblichen Sonntagsgottesdienst und macht den Glauben auf ganz andere Art anschaulich“, sagte Pfarradministrator Dr. Jose Thomas Karickal von der Pfarreiengemeinschaft Um den Findelberg. Das Erleben von Dom, Wallfahrtsweg und Treffen mit dem Bischof sei sicherlich etwas, an das sich die Kinder noch lange erinnern werden.
Ein sehr zufriedenes Resümee zog auch Petra Eitzenberger vom Diözesan-Caritasverband, die zusammen mit ihrem Kollegen Michael Deckert die Veranstaltung organisierte. „Nur ganz so heiß hätte es nicht unbedingt sein müssen“, sagte sie schmunzelnd.
mh (POW)
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