Würzburg (POW) Insgesamt mehr als 1000 Besucher hat die so genannte Cosplay Convention im Kilianeum-Haus der Jugend am Samstag, 20. November, gezählt. „Rund 50 Ehrenamtliche des Café Domain haben dafür gesorgt, dass die Veranstaltung reibungslos über die Bühne gehen konnte“, sagte Lambert Zumbrägel, Pädagogischer Leiter des im Jahr 2000 eröffneten Jugendtreffs. „Das war in meinen Augen der Höhepunkt in der Reihe der Veranstaltungen im Rahmen unseres zehnten Jubiläums.“ Beim Cosplay (kurz für Costume Play, englisch für Kostümspiel) präsentieren die Teilnehmer sich verkleidet als ihre Lieblingsfigur aus japanischen Film-, Fernseh- oder Buchserien. Bei Wettbewerben ermitteln sie unter anderem das beste Kostüm oder die beste Tanzdarbietung.
Die vierte Veranstaltung ihrer Art im Kilianeum brachte erneut eine deutliche Steigerung bei den Teilnehmerzahlen. Bei den vorigen Veranstaltungen waren dort 100, dann 200 und zuletzt 400 Personen gezählt worden. Sehr geordnet und diszipliniert sei das jüngste Treffen von Manga- und Anime-Fans abgelaufen, an der Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von etwa 14 bis 30 Jahren teilnahmen. „Einige sind sogar eigens aus Österreich angereist. Aber das waren eher Ältere, die sich das auch leisten können“, sagte Zumbrägel. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Jugendringe von Stadt und Landkreis Würzburg sowie des Bezirks habe der Teilnahmebeitrag mit drei Euro pro Person sehr niedrig gehalten werden können.
Mehr als zwei Drittel der Besucher waren weiblich. „Das hängt vielleicht damit zusammen, dass Verkleiden, Nähen und Schminken eher Themen sind, die Frauen ansprechen“, mutmaßte Zumbrägel. Die Masken und Kostüme entstünden oft über Jahre und würden zunehmend ausgefeilt. „Da passiert auch immer ein Stück Identitätsentwicklung.“ Von den kalten Temperaturen hätten sich die wenigsten der oft nur dünn bekleideten Kostümierten abschrecken lassen. Vor allem der Innenhof und die langen Flure des kirchlichen Hauses seien als Fotohintergründe sehr gefragt gewesen: „Echte Manga-Fans sind frostfrei.“
Dass Kirche sich in diesem Umfeld engagiert, ist für den Sozialpädagogen Zumbrägel aus mehrfachen Gründen von Bedeutung. „Ich finde es wichtig, dass wir als kirchliche Einrichtung die Jugendkulturarbeit unterstützen. Außerdem helfen wir mit derartigen Events unseren Ehrenamtlichen, ihre Begabungen zu entdecken und einfließen zu lassen, zum Beispiel in der Gastronomie oder der Veranstaltungstechnik.“ Zumbrägel und sein Kollege Michael Lattus gaben außerdem kritische Rückmeldungen. Unter anderem regten sie an, die Zahl der Händler zu deckeln, die Comics, Masken und Zubehör anbieten, damit der Workshopcharakter der Veranstaltung gewahrt bleibt.
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