Hettstadt/Himmelstadt/Coburg (POW) Ein zweites Leben tritt die Orgel aus der im Februar profanierten Pfarrkirche Sankt Immina in Himmelstadt an: Bischof em Dr. Paul-Werner Scheele weiht das Instrument am dritten Adventssonntag, 12. Dezember, um 10.15 Uhr in der Pfarrkiche Sankt Sixtus in Hettstadt.
Martin Karle von der Zellinger Firma Orgelbau Weiss baute das Instrument in Himmelstadt ab und überholte es gründlich, ehe er es in Hettstadt wieder aufbaute. Ein Teil der Orgelpfeifen aus der alten Orgel konnte dabei wieder verwendet werden. Nach dem Abschluss einiger begleitender Arbeiten, wie dem Streichen der Decke auf der Empore, dem Ausbessern des Holzfußbodens und nicht zuletzt dem Streichen des Orgelprospekts, kann das Instrument nun seiner Bestimmung übergeben werden. Die restlichen Orgelpfeifen aus der abgebauten Orgel stehen zum Verkauf.
Einen ungewöhnlichen Verwendungszweck haben derweil bereits die drei nicht mehr benötigte Pfeifen der Stimmungen C, E, und G aus dem Register „Salicional“ gefunden: Sie sind seit November im Coburger Wirtshaustheater „Dreisamma“ zu sehen und zu hören. Der junge Regisseur und gebürtige Hettstädter Michael Götz suchte für das Schlussbild seiner Coburger Karl-Valentin-Revue „Dreisamma“ lange Blasinstrumente, die auch optisch etwas hermachen sollten. Alphörner waren kostengünstig nicht aufzutreiben und so machte sich Götz – einst lange Jahre Oberministrant in Sankt Sixtus – daran, aus Papprohren die gewünschten Instrumente zu bauen.
Gleich zwei Fügungen kamen ihm dann zu Hilfe. Der Schauspieldirektor des Coburger Landestheaters, Matthias Straub, gab ihm die CD der Band „Stimmhorn“, die mittels geblasener Orgelpfeifen wunderbare Klänge zaubern. Außerdem wussten Astrid und Bernd Götz um die musikalischen Nöte ihres Sohnes und gaben ihm den Tipp, doch einmal in der Heimat-Pfarrei nachzufragen. Mit Erfolg: Kirchenpfleger Bernhard Mott überließ dem Jungregisseur bereitwillig drei Orgelpfeifen.
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