Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Der zweite Lungenflügel der Kirche“

Caritas-Sozialstationen im Bistum Würzburg formulieren christliches Profil – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann überreicht Zertifikate

Würzburg/Gadheim (POW) Ihr christliches Selbstverständnis und Profil haben in einem aufwändigen Prozess von insgesamt anderthalb Jahren Dauer 24 Caritas-Sozialstationen erarbeitet. Am Freitag, 3. Dezember, feierten die Teilnehmer in einer Vesper mit Caritasvorsitzendem Domkapitular Clemens Bieber im Sankt Markushof in Gadheim den Abschluss ihrer Arbeit. Anschließend nahmen sie aus den Händen von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Zertifikate entgegen.

18 Tage haben sich die Pflegedienstleitungen in den vergangenen eineinhalb Jahren Zeit für den Prozess genommen, an zwei Tagen nahmen auch die Vorstände der einzelnen Sozialstationen teil. Am Anfang stand die Selbstbewertung des Ist-Zustandes, am Ende das Erarbeiten eines gemeinsamen und jederzeit öffentlich einsehbaren Qualitätshandbuches für den Bereich Ambulante Pflege, das nicht nur fachlichen Standards entspricht, sondern auch das christliche Profil der Einrichtung deutlich macht. Georg Sperrle, Fachbereichsleiter für Gesundheit und Alter beim Diözesan-Caritasverband, moderierte den Vorgang.

In seiner Predigt während der Vesper bezog sich Bieber auf die liebevolle Heilung des Aussätzigen durch Jesus. „Bei der Sorge um kranke Menschen geht es um mehr als eine fachliche perfekte Pflege. Es kommt darauf an, dass die Menschen, die unserer Hilfe bedürfen, durch unsere Behandlung und unser Herz mit Gott in Berührung kommen.“ Vor der anschließenden Verleihung der Zertifikate zollte Bischof Hofmann den Pflegedienstleitungen und Vorständen der Sozialstationen seinen Respekt. „Nach Liturgie und Verkündigung sind Sie der zweite Lungenflügel der Kirche. Caritas ist die Aufgabe aller Christen. Ich werbe überall dafür.“

Sperrle beschrieb die Entwicklung des langwierigen Prozesses, auf den sich die Stationen unter seiner Leitung eingelassen hätten. Ein vierköpfiger Beirat, bestehend aus dem Gemeindecaritasreferenten Klaus Korbmann, dem Würzburger Orts- und Kreis-Caritasgeschäftsführer Matthias Fenger, Diakon Michael Schlereth und Rainer Ziegler, Referent für Gemeindeentwicklung und Pastorale Konzeption in der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats, habe ihn bei seiner Arbeit unterstützt. Am Anfang des Prozesses habe der Wunsch gestanden, ein klares Profil zu erarbeiten, um sich von konkurrierenden nichtkirchlichen Anbietern in der ambulanten Pflege zu unterscheiden, sagte Sperrle. Jetzt aber sei er der Meinung, viel wesentlicher sei die Frage, „was uns ausmacht, welches Verständnis wir von unserer Arbeit haben und wie wir christliche Werte in unserem Pflegealltag leben. Der Unterschied zu anderen Einrichtungen ergibt sich dann von alleine.“ Sperrle dankte den anwesenden Pflegekräften für ihren engagierten Einsatz für kranke und alte Menschen. „Sie haben sich dafür entschieden, wesentlichen Anteil daran zu haben, dass hilfs- und pflegebedürftige Menschen dort bleiben können, wo sie zu Hause sind. Eine ehrenwerte Entscheidung, vor der ich großen Respekt habe.“ Er dankte auch den Vorständen, die sich oft über 20 und mehr Jahre für ihre Sozialstation einsetzen.

Der große Aufwand habe sich für die Sozialstationen gelohnt, betonte Sperrle. Sigrun Sahl, Pflegedienstleitung der Sozialstation Bessenbach, hatte nach dem Prozess zehn Stationen erfolgreich auditiert. Das erarbeitete Qualitätsmanagement-Rahmenhandbuch habe der Medizinische Dienst der Krankenversicherungen (MDK) im Rahmen seiner Prüfungen sehr positiv bewertet. Einrichtungen, die an dieser Qualitätsoffensive teilgenommen hätten, hätten im Durchschnitt bei MDK-Prüfungen besser abgeschnitten. Nicht umsonst hätten sich bei der abschließenden Auswertung alle teilnehmenden Stationen für eine Fortführung der Arbeit ausgesprochen. Auch dem Diözesan-Caritasverband ist der Prozess für die nächsten zwei Jahre die Schaffung einer neuen halben Beratungsstelle wert. „Das Netzwerk der Caritas-Sozialstationen in der Diözese Würzburg wurde enorm gestärkt. Es ist eine hohe Offenheit für den Austausch von Dokumenten untereinander entstanden und ein sehr gutes Miteinander“, sagte Sperrle.

Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet

 

Die Leitlinien in Kürze:

- Das christliche Menschenbild stellt die Grundlage der Arbeit dar.

- Das Hilfe- und Dienstleistungsangebot orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen von hilfsbedürftigen Menschen und deren Angehörigen.

- Die Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem karitativen Profil sowie deren Kompetenz, Engagement und Motivation sind wichtige Voraussetzungen für die hohe Qualität der Arbeit.

- Caritas-Sozialstationen verstehen sich als Dienstleister in einem starken Netzwerk, um hilfsbedürftige Menschen und deren Angehörige bestmöglich zu unterstützen und somit ihre Hilfs- und Dienstleistungsangebot zu erweitern.

- Caritas-Sozialstationen vertreten die Interessen hilfs- und pflegebedürftiger Menschen und setzen sich für die Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen und für die Verbesserung sozialpolitischer Rahmenbedingungen ein.

- Der bewusste und verantwortliche Umgang mit personellen, finanziellen, materiellen und ökologischen Ressourcen prägt ihr Handeln.

(4910/1550; E-Mail voraus)