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Der Gemeinschaft ein Gesicht verliehen

150 Jahre Oberzeller Franziskanerinnen in der Pfarrei Sankt Burkard – Rund 250 Gläubige feiern Festgottesdienst in der Pfarrkirche – Domkapitular Monsignore Seidel: Schwestern haben ein wichtiges Zeichen gesetzt – Konvent Sankt Burkard wird im Frühjahr aufgelöst

Würzburg/Kloster Oberzell (POW) „Auch wenn wir Abschied nehmen bleibt die Verbundenheit.“ Das hat Domkapitular Monsignore Dietrich Seidel beim Festgottesdienst zum Jubiläum „150 Jahre Oberzeller Franziskanerinnen in der Pfarrei Sankt Burkard“ am Sonntag, 5. März, in der Würzburger Pfarrkirche Sankt Burkard vor rund 250 Menschen betont. Im Namen von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und der ganzen Diözese dankte Seidel den Schwestern für ihr Lebens- und Glaubenszeugnis. „Ihr habt über Jahrzehnte hier gelebt und gearbeitet und den Menschen geholfen, ihr Menschsein zu leben. Es ist ein wichtiges Zeichen, dass Ihr hier gewesen seid und mitgewirkt habt.“ Generaloberin Schwester Dr. Katharina Ganz dankte im Namen der Schwestern für die gute Gemeinschaft in der Pfarrei. „Es ist schwer zu gehen, wenn hier so eine lebendige Pfarrei versammelt ist“, sagte sie. Der Würzburger Konvent Sankt Burkard wird im Frühjahr aufgelöst. Mit Seidel konzelebrierten Pfarradministrator Salesianerpater Walter Kirchmann und Pfarrer i.R. Ernst Bach, bis 2008 Pfarrer von Sankt Burkard.

Seidel dankte besonders Schwester Genovefa Schmitt und Schwester Kunihild Stemmler vom Konvent Sankt Burkard für ihren Dienst in der Pfarrei. „Ihr werdet in den nächsten Wochen aufbrechen und das Mainviertel verlassen. Ich bin gewiss, dass Ihr die Menschen in Euren Herzen mitnehmt.“ Er wünschte Schmitt und Stemmler „viel Kraft, Zuversicht und Gottes Segen“ für den neuen Lebensabschnitt. Generaloberin Ganz schloss sich den guten Wünschen an. „Ihr habt unserer Gemeinschaft ein Gesicht verliehen und unsere Spiritualität lebendig werden lassen für so viele Menschen. Ich wünsche Euch, dass sich für Euch neue Wege auftun.“ Sie unterstrich die gute Gemeinschaft in der Pfarrei Sankt Burkard. „Wir danken für das Wohlwollen, die Freundlichkeit, Liebe und Wertschätzung, die Sie uns geschenkt haben. Ein bisschen Wehmut ist dabei, aber wir sind nicht aus der Welt.“

In einer „Dialogpredigt“ befassten sich Ganz und Seidel mit den verschiedenen Aspekten des Begriffs „Menschwerdung“. Gott sei der Schöpfer des Lebens, sagte Seidel. Die Schöpfungsgeschichte versuche aber auch, eine Antwort darauf zu finden, woher der Mensch komme, was seine Bestimmung sei und worauf seine Würde als Mensch beruhe. „Für mich ist wichtig, dass Gott ein ganz klares Zeichen setzt in der Menschwerdung seines Sohnes. Das Leben Jesu zeigt, was wichtig ist – Liebe ist die entscheidende Kraft.“ Das Stichwort Menschwerdung sei aber auch „etwas ganz Entscheidendes“ für die Oberzeller Franziskanerinnen. „Das zeigt auch die Geschichte Eurer Gemeinschaft hier im Würzburger Mainviertel in den vergangenen 150 Jahren.“ Antonia Werr, die Ordensgründerin der Oberzeller Franziskanerinnen, habe der Liebe Gottes vertraut. „Sie hat versucht, junge Menschen, gerade junge Frauen, in den Blick zu nehmen, an die niemand mehr gedacht hat.“

Die Generaloberin näherte sich dem Begriff Menschwerdung am Beispiel der Kinder. „Wir brauchen Menschen, die uns dabei helfen, größer zu werden, zu wachsen, die uns lehren, auch auf andere zu schauen“, sagte sie. „Auch Gott ist selber ganz klein geworden, ein Kind geworden. Jesus ist nicht als Superman auf die Welt gekommen, sondern er hat eine Familie gebraucht.“ Der Satz „Der Mensch wird am Du zum Ich“ sei eine Aufforderung, zu entdecken, was es bedeute, für Menschen da zu sein. Das gelte auch für die Spiritualität der Gemeinschaft. Ganz erzählte von einer Frau, die von ihrer Familie jeden Tag gehört habe, dass sie nichts sei und nichts könne. „Es gibt Frauen, die nicht gelernt haben, selbstbewusst zu werden.“ Doch Menschsein bedeute, sich mit anderen zu freuen, mit ihnen zu gehen, Kranke nicht im Stich zu lassen, stellvertretend für andere zu hoffen. An die Gemeinde gewandt sagte sie: „Es ist mein Wunsch, dass Ihnen der Lebensmut nie ausgeht.“

In den Fürbitten wurde an das Wirken der Oberzeller Franziskanerinnen in Sankt Burkard erinnert. Stellvertretend für die unterschiedlichen Dienste der Schwestern wurden Gaben vor den Altar gebracht – Spielzeug für den Kindergarten, ein Handtuch für die Krankenpflege, ein Stern von den Ministranten.

An den Gottesdienst schloss sich eine Begegnung im Pfarrheim an. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elke Schrapp überreichte Generaloberin Ganz als Dank und zur Erinnerung eine Urkunde. Darin dankt die Pfarrgemeinde den Schwestern für 150 Jahre segenreichen Wirkens in der Pfarrei Sankt Burkard.

Der Gottesdienst wurde musikalisch begleitet von Richard Zürrlein (Orgel) und Schwester Miriam Unger (Saxophon). Kinder sangen unter der Leitung von Kindergartenleiterin Heidi Lang ein Lied für die Oberzeller Franziskanerinnen.

sti (POW)

(1017/0266; E-Mail voraus)

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