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Den Mutlosen Hoffnung schenken

Weihbischof Ulrich Boom sendet fünf Frauen und einen Mann als Gemeindereferenten aus – Studientag „Lust auf Seelsorge“ zum 60. Jubiläum

Würzburg (POW) Fünf Frauen und einen Mann hat Weihbischof Ulrich Boom am Freitagabend, 25. September, im Würzburger Kiliansdom als Gemeindereferenten ausgesandt. Der Weihbischof ermutigte die Gemeindereferenten, den Mutlosen neue Hoffnung zu schenken und in ihnen Hoffnung zu wecken. Die Aussendungsfeier stand unter dem Leitspruch „Frucht bringen aus Gottes Kraft“. Sie bildete den Höhepunkt des 60. Jubiläums der Berufsgruppe der Gemeindereferenten in der Diözese Würzburg, das zuvor mit einem Studientag zum Thema „Lust auf Seelsorge“ begangen wurde.

Beauftragt als Gemeindereferenten wurden Susanne Birkholz-Niedermeier für die künftige Pfarreiengemeinschaft Sankt Peter und Paul/Sankt Maximilian Kolbe Schweinfurt, Markus Fastenmeier für die Pfarreiengemeinschaft Sankt Kilian Haßfurt, Eva Günther für die Pfarreiengemeinschaft Baunach, Lauter, Reckendorf, Gerach, Mürsbach und Gereuth, Barbara Hümpfer für die Pfarreiengemeinschaft Aidhausen-Riedbach, Michaela Klüpfel für die Pfarreiengemeinschaft Sankt Bruno-Sankt Burkard Würzburg und Gertrud Pfister für die künftige Pfarreiengemeinschaft Sankt Christophorus im Mainbogen im Landkreis Schweinfurt.

In seiner Predigt appellierte Weihbischof Boom an die Gemeindereferenten, Hoffnung und Vertrauen an die Menschen weiterzugeben. Auftrag der Kirche sei es, Raum zu schaffen, in dem Menschen zur Ruhe kommen und Gott in den Blick nehmen könnten. Entscheidend sei, dass die verschiedenen Dienste der Kirche ihre jeweiligen Begabungen einbrächten und Zeugen der Freude und der Hoffnung seien. Kirche sei immer Weggemeinschaft zu Gott und zu den Menschen. „In unserem Dienst geht es darum, dass der Mensch zu Gott und Gott zu den Menschen kommt.“ Den Gemeindereferenten wünschte der Weihbischof, immer wieder die tiefe Verbundenheit mit Christus zu erfahren und Frucht zu bringen aus Gottes Kraft.

Zu Beginn des Gottesdienstes rief die Diözesanreferentin der Gemeindereferenten, Margarete Schebler, die fünf neuen Gemeindereferentinnen und den neuen Gemeindereferenten auf und stellte sie vor. Nach der Predigt bekundeten diese ihren Glauben vor dem Weihbischof und der ganzen Gemeinde. Bei ihrer Beauftragung überreichte ihnen Weihbischof Boom die Heilige Schrift und ihre Sendungsurkunde. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgte die Band „Effata“ aus Baunach.

Anlässlich des 60. Jubiläums der Berufsgruppe der Gemeindereferenten beschäftigte sich zuvor ein Studientag im Exerzitienhaus Himmelspforten mit dem Thema „Lust auf Seelsorge“. „Wir haben bewusst einen positiven Ansatz als Motto für diesen Tag gewählt“, erklärte Diözesanreferentin Schebler. Das Jubiläum solle nicht einfach abgefeiert werden, sondern Anlass sein, sich mit Blick auf die Geschichte mit den Herausforderungen von heute auseinanderzusetzen. 1949 war der Beruf in der Diözese unter Bischof Julius Döpfner eingeführt und der erste Ausbildungskurs in die Gemeinden entsandt worden. Heute zählt die Berufsgruppe 132 Mitarbeiter, darunter 106 Frauen und 26 Männer.

Auf einen Gang durch die Geschichte nahm Dr. Katharina Seifert, Direktorin der Fachakademie in Freiburg, ihre Zuhörer zunächst mit. Sie berichtete von den Anfängen des Berufs, der für die Diözese Würzburg damit begann, dass 1949 die ersten Frauen unter der Bezeichnung „Seelsorgehelferin “ in die Gemeinden kamen. Schon damals hätte man sich damit schwer getan, die hauptamtlichen Laien mit dem Begriff Seelsorger zu beschreiben. 1969 wurde dann „Gemeindereferent“ als Berufsbezeichnung eingeführt, aber auch dieser Begriff ist laut Seifert bis heute in der Diskussion geblieben. So schwer man sich auch mit der Bezeichnung täte, für die Ehrenamtlichen vor Ort sei die Arbeit der Berufsgruppe immer als Seelsorge empfunden worden.

„Die Chance des Berufs liegt im direkten Kontakt zu den Menschen in der Gemeinde“, führte die Freiburger Direktorin aus und deutete zugleich an, dass sich die strukturellen Veränderungen der Kirche auch auf das Berufsbild auswirkten. Eine mögliche Folgerung aus den größer werdenden Seelsorgeeinheiten sieht sie darin, dass Gemeindereferenten in Zukunft noch mehr mit Multiplikatoren arbeiten müssten. Jetzt würde sich bewähren, dass sich die in den Anfängen als „helfend“ bezeichneten Mitarbeiter zu in der Pastoral eigenständig und leitend handelnde Mitarbeiter weiterentwickelt haben. „Gemeindereferent ist ein Beruf, der Kirche und Gesellschaft, Gott und Welt miteinander verbindet und deshalb aus der Kirche nicht mehr wegzudenken ist“, sagte Seifert.

Am Nachmittag ging es dann darum, den Blick für ganz bestimmte Handlungsfelder zu schärfen. Der Würzburger Pastoraltheologe Professor Dr. Erich Garhammer stellte in einem Referat zunächst klar, dass Seelsorge kein geschützter Begriff für eine bestimmte Berufsgruppe sei. Er wies auf eine Untersuchung in der Erzdiözese Paderborn hin, die zu Tage brachte, dass Priestern oft die Zeit und Gemeindereferenten oft die Erlaubnis fehle, Seelsorge zu betreiben. Als Pastoraltheologe bezeichnete er die Seelsorge unter anderem als Muttersprache der Kirche, die auf keinen Fall verlorengehen dürfe. In verschiedenen Foren ging es anschließend unter anderem um Perspektiven für die Seelsorge in Pfarreiengemeinschaften, um den Platz der Gemeindereferenten in der Liturgie und um Fragen der Ausbildung.

(4009/1089; E-Mail voraus)

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