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„Das Leben ist eine Kunst“

Bayerische Bahnhofsmissionen präsentieren Kunstobjekte ihrer Gäste – Domkapitular Bieber: „Bahnhofsmissionen Kerngeschäft der Wohlfahrtsarbeit“

Schweinfurt (POW) „Armut, Abstieg, Ablehnung – mit Kreativität gegen Ausgrenzung“. Unter diesem Motto steht die Ausstellung „Das Leben ist eine Kunst“, welche die ökumenische Bahnhofsmission im Beisein von Oberbürgermeister Sebastian Remelé und zahlreicher Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche am Montag, 20. Dezember, im alten Schweinfurter Rathaus eröffnet hat. Bis zum 30. Dezember werden dort Kunstobjekte oder deren Dokumentationen gezeigt, die Gäste und Besucher von sieben bayerischen Bahnhofsmissionen im Laufe des vergangenen Jahres gefertigt haben. Ab Januar werden die Werke in Aschaffenburg präsentiert.

Die Idee zur Ausstellung ist aus einem bayernweiten einzigartigen Projekt gegen soziale Ausgrenzung entstanden, für das Alois Glück, ehemaliger Landtagspräsident und jetziger Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, die Schirmherrschaft übernommen hatte. In jeder Stadt hätten die Besucher andere Schwerpunkte gesetzt, erklärte Hedwig Gappa-Langer vom Landesverband „In Via–katholische Mädchensozialarbeit“. Waren zum Beispiel in Aschaffenburg von Besuchern und Gästen Stühle bemalt und gestaltet worden, so hatten sie in Schweinfurt Blumengestecke gefertigt und Beete gestaltet. In Ingolstadt, München, Passau, Erlangen und Nürnberg entstanden Fotos, Collagen, Kohlezeichnungen, Gemälde oder selbst gebackene Plätzchen. „Diese Projekte stärkten das Selbstvertrauen vieler unserer Besucher. Sie konnten so zeigen, was sie alles können“, sagte Gappa-Langer.

Pfarrer Jochen Keßler-Rosa, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Schweinfurt, freute sich sehr darüber, dass mit dieser Ausstellung die oft unterbewertete Arbeit der Bahnhofsmissionen an prominenter Stelle präsentiert wird. Den Mitarbeitern drückte er seinen tiefen Respekt aus für die Arbeit, die sie jedem Besucher der Bahnhofsmission entgegenbringen. Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes, bezeichnete die Arbeit der Bahnhofsmissionen als das Kerngeschäft der Wohlfahrtsarbeit. Den Menschen auf den richtigen Weg zu helfen, sei – im eigentlichen und auch übertragenen Sinne – praktische Lebenshilfe und ein Akt der Nächstenliebe. Zusammen mit Jochen Keßler-Rosa überreichte er sechs Mitarbeitern der Schweinfurter Bahnhofsmission – Erika Gößmann, Irmgard Zetter, Inge Götz, Sylvia Bocklet, Elke Gerlind, Klaus Bröschel – den im vergangenen Jahr eingeführten Ehrenamtsnachweis. Während die meisten von ihnen erst seit ein oder zwei Jahren dabei sind, engagiert sich Klaus Bröschel schon seit 13 Jahren ehrenamtlich für die Bahnhofsmission, Inge Götz kann auf zwölf, Erika Gößmann auf acht Jahre Engagement zurückblicken.

In Schweinfurt wird die Ausstellung erweitert durch eine Präsentation des Nürnberger Aktionskünstlers Winfried Baumann. Unter dem Titel „Instant Housing“ zeigt er einige seiner durchaus provokanten mobilen Schlafcontainer und Zelte für obdachlose Menschen. Über 40 Modelle hat er inzwischen gefertigt. Die Besucherreaktionen seien bei seinen bisherigen Ausstellungen in München, Berlin und Düsseldorf weit auseinandergegangen, berichtete er von seinen Erfahrungen. Nicht alle hätten die dahinterstehende Sozialproblematik erkannt, einige Besucher hätten darin auch Kisten für Autozubehör gesehen. Einige seiner durchaus alltagstauglichen Container, zeigte sich Baumann erfreut, hat die Diakonie in Berlin an Obdachlose weitergegeben. Auch ins kanadische Montreal habe er schon mehrere verkauft.

(0111/0009; E-Mail voraus)

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