Würzburg (POW) Vor 19 Jahren ist das Internetportal www.intakt.info online gegangen. Getragen vom unbezahlbaren Engagement vieler Ehrenamtlicher und dank der finanziellen Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, das Bistum Würzburg und den Bezirk Unterfranken, macht die Plattform da weiter, wo Fachleute an ihre Grenzen stoßen: Neben einer Fülle gut verständlicher Fachbeiträge hält die Seite eine bayernweite Adressdatenbank bereit. Vor allem aber vernetzt sie in der Community Betroffene und Eltern als „die wahren Profis in Sachen Behinderung“ und schafft so einen virtuellen Raum für Erfahrungsaustausch und Selbsthilfe. Dank einer Zusatzförderung durch den Freistaat Bayern konnte das Portal jetzt völlig neu gestaltet werden. Gefeiert wird der Neustart am Samstag, 28. März, beim Familienforum des Familienbunds der Katholiken (FDK) in Würzburg. Eingeladen sind nicht nur Menschen und Familien mit einem Kind mit Behinderung. „Schließlich ist Inklusion kein Sehnsuchtsziel, sondern eine Realität, die immer mehr Alltag werden sollte“, sagen die stellvertretenden FDK-Vorsitzenden Cornelia Siedler und Dietmar Schwab.
Deshalb gibt es beim Familienforum unter dem Motto „Damit Inklusion Alltag ist“ vielfältige inklusive Angebote für Groß und Klein zum Mitmachen, Informieren und Diskutieren. So lädt etwa Patrizia Kurz zu einem inklusiven Tanzworkshop mit Hip-Hop und Paradancing ein. Beim Kunstworkshop können Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam mit Simone Schmidtner und Yuman Lee Farbexperimente machen. Im „intakt“-Workshop kann man gemeinsam mit den beiden Entwicklern Florian Greß und Alexander Deß die neue „intakt“-Plattform testen. In den „Lebenslinien“-Vorträgen gewähren betroffene Menschen Einblicke in ihr Leben: Mechtild Schwierczek, Mutter eines Sohnes mit einer schweren geistigen Behinderung und KESS-Handicap-Referentin, macht sich kritische Gedanken zum Thema Inklusion.
Marion Glaser, die mit ihrem Mann neben drei eigenen Kindern ein Pflegekind mit Behinderung großgezogen hat, berichtet, wie die Familie diese Herausforderung bis heute meistert. „Intakt“-Mitarbeiterin Kirsten Simon blickt auf langjährige Erfahrungen im Bereich Selbsthilfe zurück. Alexander Simon, der mit einem schwer behinderten Bruder aufgewachsen ist und als Sonderpädagoge auch den Blickwinkel des Experten kennt, stellt Überlegungen zur Beratung von Familien mit einem behinderten Kind an. Julian Wendel, betroffen von einer Spinalen Muskelatrophie, zeigt, welch unglaubliche Perspektiven sich auch mit Behinderung eröffnen können. Sonderpädagoge Dr. Holger Preiß erklärt, wie Vernetzung und Solidarität zur wertvollen Ergänzung fachlicher Unterstützung werden können.
Für die Gesprächsrunde am Nachmittag erwartet Moderator Michael Kroschewski, ehemaliger Vorsitzender des Familienbunds der Katholiken, betroffene Eltern sowie Gäste aus Politik und Fachwelt, darunter Sozialministerin Carolina Trautner. Zum Abschluss des Tages tritt der Komiker Martin Fromme auf. In seinem ebenso rotzfrechen wie tiefsinnigen Comedy-Programm erörtert der „Mann mit dem appen Arm“ Fragen, die sich niemand zu stellen traut, hinterfragt schamlos Vorurteile und provoziert mit rabenschwarzen Statements.
Das Familienforum findet am Samstag, 28. März, von 9.30 bis 17 Uhr im Würzburger Burkardushaus statt. Schirmherrin ist Sozialministerin Carolina Trautner. Das Kabarett mit Martin Fromme ist von 19.15 bis 21 Uhr. Die Veranstaltungen sind kostenlos. Mittagsimbiss und Tagungsgetränke sind frei. Beim Abendprogramm wird um eine Spende für „intakt.info“ gebeten.
Anmeldung bis Freitag, 13. März, im Internet unter www.intakt.info/fdk. Hilfe bei der Anmeldung gibt es beim Familienbund der Katholiken, Kilianshaus, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665221.
Anja Legge
(1020/0259; E-Mail voraus)
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