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Christlicher Glaube in einer Welt religiöser Vielfalt

Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Würzburg zeigt Aspekte auf – Zeugnisse von Vertretern verschiedener Konfessionen

Würzburg (POW) Die Bedeutung des christlichen Glaubens in einer Welt religiöser Vielfalt hat ein ökumenischer Gottesdienst mit dem Titel „Deine und meine Freiheit“ thematisiert. Zu diesem hatte die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) in Würzburg am Dienstagabend, 15. Mai, in die Augustinerkirche eingeladen. „Es ist wichtig, ein Netzwerk aufzubauen – nicht nur zwischen den christlichen Konfessionen, sondern auch zwischen den Religionen“, betonte der evangelisch-lutherische Pfarrer Christoph Lezuo, Vorsitzender der AcK Würzburg. Damit der Dialog gelingen könne, sei es wichtig, seinen persönlichen Standpunkt nicht zu verleugnen.

Pfarrer Dr. Harald Fritsch als Vertreter der katholischen Kirche stellte in einem Statement die Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Religionsfreiheit vor. Diese sei in der Würde der menschlichen Person begründet. Die katholische Kirche lehne daher nichts ab, was in anderen Religionen wahr und heilig sei. Gleichzeitig verkünde sie Christus als Weg, Wahrheit und Leben. „Es geht um ein geistiges Miteinander und gegenseitiges Verstehen.“

Für die Freikirchen trug der evangelisch-methodistische Pastor Andreas Jahreiß vor, was er zusammen mit Pastor Christoph Schmitter von der Freien Evangelischen Gemeinde erarbeitet hatte. „Wir kennen alle die Erfahrung, grundsätzlich in der Minderheit zu sein. Vielfach haben wir die Erfahrung der Diffamierung durch die jeweilige Staatskirche gemacht.“ Deswegen sei für Freikirchen die Religionsfreiheit ein hohes Gut, obwohl diese in der Spannung zwischen dem Glauben an Jesus und der objektiven Glaubensfreiheit stehe. „Wir wollen den christlichen Weg zu Gott durch Jesus bezeugen und zugleich Andersdenkenden die Freiheit lassen.“

Stellvertretend für die verfolgten Kirchen berichtete der syrisch-orthodoxe Diakon Isa Yaman von seinem Engagement für Flüchtlinge. Es sei ihm wichtig, über die Sitten und Gebräuche in einem demokratischen Land aufzuklären. „Ich gehe in die Gemeinschaftsunterkunft, weil ich weiß, was Verfolgung bedeutet. Mein Anliegen ist es zu zeigen, was uns Christen wichtig ist.“ Mit seinem stillen christlichen Zeugnis wolle er dazu beitragen, Feindbilder zwischen den Religionen und Kulturen abzubauen.

AcK-Vorsitzender Lezuo zitierte aus dem Dokument „Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt“, das 2011 vom Ökumenischen Rat der Kirchen, dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog und der Weltweiten Evangelischen Allianz gemeinsam verfasst wurde. Darin werde betont, dass die christliche Mission zutiefst zum Wesen der Kirche gehöre. Zugleich hebe der Text hervor, dass das Fördern von Vertrauen und Versöhnung ein Auftrag für alle Christen sei.

Sehr persönlich waren die Worte des Würzburger Oberbürgermeisters Christian Schuchardt über sein Selbstverständnis. Er sei Katholik, in den Bräuchen seiner Kirche verwurzelt und versuche, im Alltag gemäß dem Evangelium zu leben. „Ich freue mich aber auch über die Menschen anderer Konfessionen und Religionen in Würzburg, die ihre Feste und Bräuche leben.“ Eine wertschätzende gegenseitige Akzeptanz der Menschen, die sich zu einer Religion bekennen, und auch derer ohne Bekenntnis beschütze die Stadt vor den potenziellen schrecklichen Folgen von Intoleranz. „Ich kann daher nur begrüßen, was Sie als ACK für die Wertschätzung zwischen den christlichen Konfessionen tun.“ Ein Freund des Gesprächs sei immer auch ein Freund des Friedens, zitierte der Oberbürgermeister den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.

Der AcK Würzburg gehören 21 christliche Kirchen, Gemeinschaften und Organisationen an, davon zwei als Gastmitglieder.

mh (POW)

(2118/0505; E-Mail voraus)

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