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Caritas verdichtet Netz der Solidarität

Caritasverband Aschaffenburg feiert 90. Jubiläum – Festgottesdienst und Festakt

Aschaffenburg (POW) Mit einem Festgottesdienst in der Aschaffenburger Pfarrkirche Sankt Agatha und einem Festakt im Martinushaus hat der Aschaffenburger Caritasverband am Freitag, 19. November, sein 90. Jubiläum gefeiert. „Meinungsforscher machen um unsere Region einen großen Bogen“, zitierte Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, in seiner Predigt eine große deutsche Tageszeitung. „Die Menschen hier sind ihnen zu zufrieden, ihre Meinung würde wohl den Umfrageschnitt zu sehr heben.“ Wenn es wirklich so ist, sagte Bieber, sei es ein Grund zum Feiern für die Caritas. Denn schließlich trage sie mit ihren karitativen Bemühungen in der Stadt und den Gemeinden des Landkreises wesentlich zur Lebensqualität bei, präge die soziale Kultur und verdichte das Netz der Solidarität.

Die heilige Elisabeth von Thüringen und ihre Fürsorge für die Armen stellte der Domkapitular in den Mittelpunkt seiner Predigt. Elisabeth habe die Schranken zwischen Reichen und Armen unterbrochen, ihr Handeln, Leitbild für das heutige Caritasverständnis, sei Ausdruck der Liebe gewesen. Die Gemeinden müssten begreifen, dass der diakonische Dienst am Menschen der erste christliche Dienst bleiben müsse, sagte Bieber und verwies darauf, dass nach aktuellen Allensbach-Umfragen nur 17 Prozent der Bevölkerung der Kirche vertrauten, aber 70 Prozent der Caritas.

In dem Gottesdienst, den die Frauenschola aus Pflaumheim unter Leitung von Johannes Kraiß musikalisch gestaltete und den der Aschaffenburger Caritaspfarrer Wolfgang Kempf und Priester vom Untermain mitzelebrierten, stellten sich die Fachdienste der Aschaffenburger Caritas mit besinnlichen Texten dar: die Suchtberatung, die allgemeine Sozialberatung, die Altenhilfe, die Erziehungsberatung, die Migrationserstberatung, die Gemeindecaritas und Telefonseelsorge.

Beim anschließenden Festakt begrüßte Dr. Ulrich Graser, Vorsitzender des Orts- und Kreis-Caritasverbands, die zahlreichen Gäste. Viele Kichenvertreter, politische Mandatsträger und Mitglieder der großen Caritasfamilie waren gekommen, um mit dem Verband zu feiern. „Die heilige Elisabeth würde sich freuen, wenn sie sehen könnte, wie viele Gäste heute zur Feier eines Sozialverbandes kommen“, sagte Graser. Er skizzierte 90 Jahre Caritasgeschichte: die jahrzehntelange Vorgeschichte mit einigen Schwesternschaften, Vinzenz- oder Johanneszweigvereinen, die Gründung des Caritasverbandes durch Pfarrer Max Jäger, den Pfarrer von Sankt Agatha, am 5. Mai 1920, erste Anfänge in der Kinder- und Altenhilfe, Schulspeisungen, die Wirren der Nazizeit und des Krieges und schließlich den Ausbau zu einem starken Sozialverband mit heute 1200 hauptamtlichen und mehr als doppelt so vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern. „Die Caritas gehört zum Wesenskern der Kirche, ohne sie gibt es keine authentische Kirche Jesu Christi“, mahnte Graser.

In ihren Grußworten dankten der Aschaffenburger Oberbürgermeister Klaus Herzog, der stellvertretende Aschaffenburger Dekan Kempf und der evangelische Stadtdekan Volkmar Gregori der Caritas für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Armen und Randgruppen der Gesellschaft. Herzog schimpfte dabei auf politische Diskussionen über die Kirchensteuer. „Wer sie abschaffen will, weiß nicht, was damit an sozialer Arbeit geleistet wird. Wer das fordert, zündelt an unserem sozialen System.“ Gregori beschrieb das Verhältnis zwischen Caritas und Diakonie wie zwischen Geschwistern. Es sei geprägt von Höhen und Tiefen, von Streit und Liebe. „Doch man hält zusammen und nimmt Anteil aneinander. So ist das halt in einer Familie.“ Ausdrücklich lobte er den stimmungsvollen Festgottesdienst, doch schade sei es gewesen, dass er bei der Kommunion auf der Bank hatte bleiben müssen. „Das könnt Ihr bald mal ändern“, sagte er unter spontanem Applaus der Gäste.

Bevor die Gäste zur Begegnung eingeladen wurden, hielt der Aschaffenburger Journalist Peter Körner einen Rückblick auf 90 Jahre Caritasgeschichte. Der Autor der Jubiläumschronik des Caritasverbandes hatte für seine Arbeit umfangreiche Studien in Aschaffenburger und Würzburger Archiven betrieben. Die knapp 100-seitige Chronik kann beim Aschaffenburger Caritasverband bestellt werden.

(4710/1478; E-Mail voraus)

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