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Bewegung in der Bistumslandschaft

Dekanate Ebern und Haßfurt feiern Fusion zum Dekanat Haßberge – Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand: „Mit Blick auf das Bistum ein neues Experiment“ – Ehrung für scheidenden Dekanatsratsvorsitzenden Becker

Haßfurt/Ebern/Würzburg (POW) Erstmals seit 1975 haben zwei Dekanate im Bistum Würzburg fusioniert: Bei einem feierlichen Vespergottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Kilian in Haßfurt verkündete Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand an Sonntagabend, 27. Juni, den von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann verfügten Zusammenschluss der katholischen Dekanate Ebern und Haßfurt zum Dekanat Haßberge. „Die Fusion ist mit Blick auf das Bistum Würzburg ein neues Experiment. Mit ihr ist Bewegung in die Bistumslandschaft gekommen“, sagte der Generalvikar.

In seiner Predigt unterstrich Hillenbrand, die Fusion sei nicht so sehr der Abschluss einer Entwicklung, sondern der Beginn einer hoffentlich langen Weggemeinschaft im Glauben. Der Zusammenschluss sei eine Übertragung von geistlichen Kraftreserven in eine neue Form des Miteinanders von Christen und Gemeinden. Dabei gehe es zuallererst darum, sich immer neu vom Wort Gottes auf den Weg bringen zu lassen. Alle Strukturveränderungen müssten letztlich auf die ewige Lebensgemeinschaft mit Gott hingeordnet sein. Über allen Einzelheiten dürfe die Ausrichtung auf Gott nicht aus dem Blick geraten.

Nach den Worten des Generalvikars könnten größere Pastoralräume zur Anonymität führen, aber auch neue Möglichkeiten der Begegnung schaffen. Das Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen, die eigene Kirchturmperspektive zu überwinden, die Offenheit in der Ökumene und die ermutigenden Impulse im Blick auf den christlich-jüdischen Dialog böten im Dekanat Haßberge gute Voraussetzungen, den Schwung dieser grenzüberschreitenden Begegnung durch das neue Miteinander noch zu verstärken. Die ständige Bekehrung zu Jesus Christus könne eine neue Offenheit der Menschen füreinander bewirken. Konflikte und Meinungsverschiedenheiten, die es sicher auch im neuen Dekanat geben werde, würden bereichernd wirken, wenn das eigene Leben immer wieder neu am Maßstab des Handelns Jesu ausgerichtet werde. Jesus habe Gemeinschaft zwischen den verschiedensten Typen von Menschen, zwischen verschiedenen Formen der Nachfolge im Glauben hergestellt. „Nur wenn wir uns immer wieder neu dieser Einsicht öffnen, können Spannungen in der Kirche zu einer spannenden Erfahrung im besten Sinn werden: Dass aus verschiedenen Meinungen eine gemeinsame Motivation entstehen kann, weil Gott größer ist als unser oft allzu begrenztes Denken.“

Zu Beginn der Feier hieß der scheidende Haßfurter Dekan Joachim Morgenroth den Dekan des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Rügheim, Jürgen Blechschmidt, den Landrat des Landkreises Haßberge, Rudolf Handwerker, Vertreter der zwölf Pfarreiengemeinschaften des neuen Dekanats sowie die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter willkommen. Die Fusion sei keine Liebesheirat, sondern eine Vernunftehe aufgrund veränderter Rahmenbedingungen durch die Errichtung der Pfarreiengemeinschaften, betonte Morgenroth. „Wir sind nicht mehr Einzelkämpfer, sondern teamorientiert geworden. Die Fusion soll dem Rechnung tragen.“ Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner überbrachte die Glückwünsche des Diözesanrats Würzburg für das neue Dekanat. Die Dekanatsräte und die Seelsorger der bisherigen Dekanate Ebern und Haßfurt hätten die Zeichen der Zeit aufgegriffen und sich für die Fusion entschieden. Sie hätten sehr weitsichtig gehandelt und seien kooperativ miteinander umgegangen, sagte Büttner.

Der Generalvikar dankte abschließend allen, die bei der Fusion mitgewirkt hätten. Den beiden scheidenden Dekanen Joachim Morgenroth und Franz Schmitt, die die Menschen motiviert und auf den neuen Weg mitgenommen hätten, überreichte er die ersten Exemplare einer vom Kunstreferat der Diözese entworfenen Stola. Sie zeigt das Bistumswappen und das Bild des seligen Märtyrerpriesters Liborius Wagner sowie einen Satz aus dem Heilig-Geist-Hymnus. Hillenbrands Dank galt auch den bisherigen Vorsitzenden der Dekanatsräte Haßfurt und Ebern, Hildegund Fischer-Giebfried und Herbert Becker. Für sein Wirken im Dekanatsrat Ebern von 1994 bis 2010 und im Diözesanrat von 1982 bis 2010 erhielt Becker die Ehrennadel der Diözese. Außerdem würdigte Hillenbrand Beckers Einsatz für den christlich-jüdischen Dialog und überreichte einen jüdischen Gebetsschal. Hierzu verlas er ein Dankschreiben von Walter Kardinal Kasper, Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, der Beckers Engagement für den christlich-jüdischen Dialog würdigt: „Sie haben dabei nicht nur auf örtlicher Ebene entsprechende Veranstaltungen organisiert, sondern auch finanziell und ideell mit großem Einsatz die Wiederherstellung der Synagoge in Memmelsdorf als Gebetsraum und Erinnerungsstätte unterstützt.“ Und weiter schreibt der Kardinal an Becker: „Anlässlich Ihres Ausscheidens als Dekanatsratsvorsitzender von Ebern spreche ich Ihnen daher für Ihr vielfältiges Engagement seitens der Päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum meinen besonderen Dank aus.“

Vor Augen geführt wurde die Fusion, als Vertreter der zwölf Pfarreiengemeinschaften ein Puzzle des neuen Dekanats zusammensetzten und so deutlich machten, dass die zwölf Seelsorgeeinheiten jetzt das Dekanat Haßberge bilden. Viel Kraft und Gottes Segen wünschte Generalvikar Hillenbrand dem neuen Dekan Stefan Gessner und seinem Stellvertreter Martin Wissel sowie dem neuen Dekanatsrat Haßberge.

(2610/0839; E-Mail voraus)

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