Würzburg (POW) Mit Bildungsarbeit im Sinne von Adolph Kolping haben sich 140 Teilnehmer bei der Diözesanversammlung von Kolping Mainfranken in der Würzburger Adolph-Kolping-Schule auseinandergesetzt. Der ehemalige Kolping-Bundespräses Monsignore Alois Schröder erläuterte in einem Vortrag das Bildungsverständnis des Verbandsgründers. „Mit einer bloßen Kopfbildung ist nichts getan, wenn dabei die Herzensbildung zu kurz kommt“, betonte Schröder. Auch heute müsse es darum gehen, Menschen auf ihrem Lebensweg zu begleiten, um ihrem Leben durch Herzensbildung eine gute Zukunft zu geben. Die Herausforderung sei, das Bild, das Gott in jeden einzelnen hineingelegt hat, durch die Begegnung mit anderen herauszuarbeiten. „Beten, Lernen und Arbeiten sind die Charaktermerkmale einer Kolpingschwester, eines Kolpingbruders“, sagte der Referent. Oder wie es das Leitbild des Kolpingwerks formuliert: „Persönliche und berufliche Bildung und ständiges Lernen sind Voraussetzung für eine eigenverantwortliche und dem Gemeinwohl verpflichtete Lebensgestaltung.“
Wie Menschen geholfen wird, diese Voraussetzung für sich zu gestalten, zeigten Beispiele aus der Arbeit von Kolping in Mainfranken. Die Kolpingjugend stellte ihre Schulungs-Konzeption vor, angefangen vom „Schnupperkurs“ bis zur Gruppenleiterschulung und weiteren Möglichkeiten, die Jugendarbeit vor Ort als Bildungsarbeit zu gestalten. Sylvia Christ, Diözesanreferentin des Kolpingwerkes, erläuterte, wie dieser Ansatz in der Kolpingarbeit auf Diözesanebene für die Mitglieder und für die Verantwortlichen in den Kolpingsfamilien umgesetzt wird. Verantwortliche aus den Bildungseinrichtungen von Kolping Mainfranken gaben den Versammlungsteilnehmern einen Einblick in die hauptberufliche Schiene und berichteten, wie dort das Menschenbild Kolpings mit Leben gefüllt wird.
In mehreren Workshops vertieften die Delegierten, wie Bildungsarbeit in den Kolpingsfamilien zur Schärfung des Profils genutzt werden kann: vom spirituellen Ansatz mit der Fragestellung, was es bedeutet, Gottes Ebenbild zu sein, bis zum Erarbeiten dessen, was Vorsitzende selbst als Bildungsmöglichkeiten brauchen, um ihre Arbeit als Vorstand gut zu machen. Auch wurde diskutiert, welche Bildungsangebote Menschen Lebenshilfe sind oder wie konkrete Bildungsangebote für Familien gestaltet werden können. Die Kolpingjugend lud zu einem erlebnispädagogischen Workshop ein, bei dem es zahlreiche Hindernisse zu überwinden galt.
Vorsitzender Ernst Joßberger verlieh Rainer Autsch das diözesane Ehrenzeichen. Die Auszeichnung würdigt Autschs langjähriges Engagement: In der Jugend war er Diözesanleiter, seit 1991 verantwortet er als Leiter der Arbeitsgruppe Kenia die Partnerschaftsarbeit mit dem afrikanischen Land. In der abschließenden Eucharistiefeier verwies Diözesanpräses Domvikar Stephan Hartmann auf die Pädagogik Jesu, der die Menschen vom Alltäglichen zum Glaubensbekenntnis brachte.
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