Aschaffenburg (POW) Zum ersten Mal hat die neue Beratungsstelle des Verbraucher-Service Bayern (VSB) in Aschaffenburg am Dienstag, 28. September, ihre Türen für ratsuchende Verbraucher geöffnet. Der eingetragene Verein ist aus der Arbeit des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) entstanden und diesem strukturell angegliedert. Mit der Neueröffnung am Untermain unterhält der VSB jetzt insgesamt 14 Beratungsstellen in Bayern.
Die Beratungsstelle in Aschaffenburg wird zunächst an zwei Tagen in der Woche besetzt sein. Dienstags berät die Ökotrophologin Annegret Hager vor allem zu Fragen im Bereich Lebensmittel und gesunder Ernährung. Freitags hilft die Juristin Dr. Astrid Metzger bei wirtschaftlich-rechtlichen Problemen weiter. Die Mitarbeiterinnen kommen von der Beratungsstelle in Würzburg, an die sich die Aschaffenburger Einrichtung anlehnt.
Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung am Vortag der Eröffnung bedankte sich die Landesvorsitzende des VSB, Rita Wiesend, bei Oberbürgermeister Klaus Herzog für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Stadt Aschaffenburg bei der Errichtung der Beratungsstelle: „Jetzt können wir auch in Aschaffenburg die Rechte der Verbraucher kompetent, neutral und zukunftsorientiert einfordern“, stellte sie fest. Ministerialrat Josef Seidl, der im Namen des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz ein Grußwort sprach, sah in der problemlosen Zusammenarbeit mit der Stadt gar ein Modell für weitere Projekte. „Die Abzocke in den neuen Medien nimmt kafkaeske Züge an und wir spüren als Kommune da einen hohen Bedarf an Beratung“, stellte Oberbürgermeister Herzog in seiner Rede zur Eröffnung der Beratungsstelle fest.
Tatsächlich nannten die Beraterinnen auf dem Hintergrund ihrer Erfahrungen in Würzburg die Themen „Rechnungen nach Besuch von Internetseiten“ und „unseriöse Telefongeschäfte“ als Dauerbrenner in ihrer Arbeit. Im Bereich der Ernährungsberatung interessieren sich die Ratsuchenden zum Beispiel für Fragen rund um Imitate, Gentechnik oder die verschiedenen Biosiegel. Neuerdings darf der VSB auch Firmen abmahnen, bei denen wiederholte Verstöße gegen geltendes Recht auffallen. Das gilt zum Beispiel für Supermärkte, die ihre Waren falsch oder irreführend auszeichnen. Neben der Beratungsarbeit können die Mitarbeiterinnen auch für Vorträge an Schulen, Vereinen und Pfarreien angefragt werden.
Für alle diese Dienstleistungen müssen die Verbraucher vom Untermain in Zukunft nicht mehr bis nach Würzburg fahren. Die Beratungsstelle finden sie im Sitzungsgebäude des Aschaffenburger Rathauses, Dalbergstraße 15. Sie ist dienstags von 9 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Man kann einfach vorbei kommen, unter Telefon 06021/3301218 Rat einholen oder sich einen Termin geben lassen. Kontakt ist auch unter der E-Mail-Adresse aschaffenburg@verbraucherservice-bayern.de möglich.
Die Beratungsstellen des Verbraucher-Service Bayern sind ein Kind der Beratungsarbeit des Katholischen Deutschen Frauenbunds für Hausfrauen. Das Angebot begann 1915 mit der Gründung einer „Hausfrauenkommission“, die 1956 als „Bayerische Hausfrauenvereinigung“ in einen eingetragenen Verein umgewandelt wurde. Dieser Verein entwickelte sich stetig weiter, immer mehr Beratungsfelder kamen dazu. Das spiegelt sich seit 2001 auch in dem neuen Namen „Verbraucher-Service Bayern“ wider. Die Beratung reicht von der Allgemeinen Verbraucherberatung über die Ernährungsaufklärung bis hin zur Umwelt- und Energieberatung. Der Verein finanziert sich zu 20 Prozent aus Eigenmitteln, zu 20 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen des KDFB und zu etwas mehr als 50 Prozent aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums. Den Rest tragen die bayerischen Diözesen und Kommunen, die eine Beratungsstelle vor Ort haben. Erstberatungen werden kostenlos erteilt, für weitergehende Hilfeleistungen werden Gebühren zwischen fünf und 40 Euro fällig.
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